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Landtechnik

Treibstoff sparen beim Traktoreinsatz

Die Treibstoffkosten sind ein wesentlicher Faktor beim Einsatz von landwirtschaftlichen Fahrzeugen. So beträgt der Anteil der Treibstoffkosten an den Maschinenkosten gut einen Drittel. Das ist ein guter Grund, sich mit den Möglichkeiten zum Treibstoffsparen zu beschäftigen.

Verschiedene Massnahmen wie Fahrverhalten, Wahl des angepassten Traktors sowie Einstellung der Maschinen tragen dazu bei, den Kraftstoffverbrauch zu sen...

Verschiedene Massnahmen wie Fahrverhalten, Wahl des angepassten Traktors sowie Einstellung der Maschinen tragen dazu bei, den Kraftstoffverbrauch zu senken.

Publiziert am

Strickhof, Fachbereich Digitalisierung & Landtechnik

Quer gelesen

– Der verbrauchsgünstigste Bereich bei Traktormotoren liegt meist bei 70 Prozent der Nenndrehzahl und Nennleistung.

– Die Kombination von Arbeitsgängen kann den Verbrauch reduzieren.

– Wartung und passender Reifendruck sparen Treibstoff und schonen den Boden.

Am meisten Treibstoff sparen lässt sich, indem der Traktor möglichst wenig gebraucht wird. Dies kann beispielsweise durch die Kombination von Arbeitsgängen, wie mit einer Säkombination, erreicht werden. Auch Kurzzeiteinsätze bewirken einen hohen Verbrauch, da in der Startphase der Verbrauch höher liegt, bis sich das Schmieröl erwärmt hat. Ein Beispiel hierzu: Es ist verbrauchtechnisch sinnvoller, auf einmal mehrere Siloballen in die Scheune zu transportieren und diese dann stückweise zu verfüttern, als täglich eine Siloballe in den Stall zu führen. Auch das Abstellen des Motors bei Stillstandzeiten wirkt sich positiv auf die Reduktion des Dieselverbrauchs aus.

Betrieb des Motors im optimalen Drehzahl- und Lastbereich

Ein Dieselmotor hat je nach Last und Drehzahl einen anderen spezifischen Verbrauch. Diese Eigenschaft kann in einem sogenannten Motorkennfeld dargestellt werden. Zur Erstellung eines Kennfelds werden über den gesamten Betriebsbereich des Motors Verbrauchsmessungen durchgeführt. Im Kennfeld ist auf der X-Achse die Motordrehzahl und auf der Y-Achse das Drehmoment aufgeführt. Aus beiden Werten kann die Leistung berechnet werden. Aus Verbrauch und Leistung wird der spezifische Verbrauch in g / kWh berechnet. Je tiefer dieser Wert, desto sparsamer ist der Motor in diesem Betriebspunkt. Aus der Vielzahl von Messpunkten lässt sich ein Kennfeld erstellen. Jeweils Punkte mit gleichen spezifischen Verbräuchen (siehe rote Werte im Diagramm) werden zusammengefasst und farblich abgestuft. Kurven mit gleicher Leistung sind im Diagramm in violetter Farbe dargestellt. Im folgenden Kennfeld eines Motors mit einer Nenndrehzahl von 2500 min - 1 ist zu sehen, dass das Verbrauchsoptimum im Bereich von 1650 min - 1 liegt. Das entspricht etwa 70 Prozent der Nenndrehzahl. Bezüglich Last liegt das Optimum nicht auf der Volllastkurve, sondern unterhalb. Im Fall des erwähnten Beispielmotors von knapp 70 kW liegt das Optimum etwa bei 50 kW. Das entspricht einer Leistung von rund 70 Prozent der Nennleistung. Diese beiden Parameter (70 Prozent der Nenndrehzahl und 70 Prozent der Nennleistung) können bei den meisten Motoren als Richtwert für den verbrauchsgünstigsten Bereich gesehen werden.

Der Traktor sollte ausreichend stark für eine Arbeit sein, aber nicht überdimensioniert.

Ziel muss es folglich sein, den Motor in diesem optimalen Verbrauchsbereich zu betreiben. Um ins optimale Drehzahlfenster zu kommen, heisst es, den passenden Gang zu wählen, also rechtzeitig hochschalten und bei Transportarbeiten nach Möglichkeit einen Traktor einzusetzen, der die Endgeschwindigkeit mit einer reduzierten Motordrehzahl erreicht. Bei Zapfwellenarbeiten kann bei geringer Leistungsanforderung eine Eco-Übersetzung gewählt werden. Das Erreichen des optimalen Leistungsbedarfs während des Betriebs ist nicht so einfach möglich. Dies beginnt nämlich bereits bei der Wahl des Traktors für eine Arbeit. Der Traktor sollte ausreichend stark sein, um ein Anbaugerät anzutreiben oder einen Anhänger zu ziehen, gleichzeitig aber auch nicht überdimensioniert sein, sodass die 70 Prozent der Nennleistung gar nie benötigt werden. Arbeitsgerät und Traktor müssen folglich grössen- und leistungsmässig aufeinander abgestimmt sein. Dass sich der Betrieb des Motors in einem optimalen Bereich durchaus rechnet, soll das folgende Beispiel für einen Leistungsbedarf von 40 kW aufzeigen. Der Motor hat bei einem Leistungsbedarf von 40 kW und einer Drehzahl von 2600 min - 1 einen spezifischen Verbrauch von gut 260 g / kWh. Wird beispielsweise hochgeschaltet und die Motordrehzahl sinkt auf 1600 min - 1, beträgt der dortige spezifische Verbrauch nur noch 210 g / kWh. Eine Differenz von 50 g / kWh bei einer Leistung von 40 kW ergibt pro Stunde einen Verbrauchsunterschied von 2 kg, was rund 2,4 l Diesel pro Stunde entspricht, was wiederum bei Treibstoffpreisen von Fr. 1.80 / Liter eine Einsparung von Fr. 4.30 pro Betriebsstunde bedeutet.

Unser Tipp

Treibstoff wird gespart, indem ...

... der Traktor im optimalen Dreh-zahl- und Lastbereich betrieben wird;

... Arbeitsgänge in Kombination ausgeführt werden;

... Kurzeinsätze des Traktors vermieden werden;

... der Motor bei Stillstandzeiten abgeschaltet wird;

... der Traktor regelmässig gewartet wird;

... angepasste und gewartete Anbaugeräte verwendet werden;

... der Reifentyp und Reifeninnendruck angepasst ist.

Wartung und Unterhalt

Eine regelmässige Wartung und der Unterhalt helfen ebenfalls beim Treibstoffsparen. Verschmutzte Luftfilter erhöhen den Widerstand, um Frischluft für die Verbrennung anzusaugen, was einen Mehrverbrauch bewirkt. Ein verdreckter Kühler führt zu einer schlechteren Wärmeabfuhr und einer erhöhten Lüfterleistung. Auch dies führt zu einem Mehrverbrauch. Auch das Motorenöl sollte regelmässig gewechselt werden.

Passende Bereifung und angepasster Reifeninnendruck

Auf der Strasse sind ein geringer Rollwiderstand und eine hohe Reifentragfähigkeit gewünscht. Dies wird mit einem hohen Reifeninnendruck erreicht, welcher zu einer geringen Kontaktfläche führt. Auf dem Feld ist hingegen eine möglichst grosse Reifenaufstandsfläche gewünscht, sodass das Rad möglichst wenig im Boden einsinkt und dadurch weniger Rollwiderstand erfährt. Gleichzeitig sinkt mit zunehmender Reifenaufstandsfläche der Bodendruck, was ebenfalls positiv ist. Dies wird durch einen geringen Reifeninnendruck erreicht. Die Anforderungen von Strassenfahrten und Feldarbeiten stehen sich folglich bezüglich Reifeninnendruck gegenüber. Neuere Entwicklungen der Reifentechnologie, sogenannte VF-Reifen, erlauben, bei geringerem Reifeninnendruck hohe Lasten zu tragen, sodass der Reifeninnendruck permanent auf einem tiefen Niveau gehalten werden kann. Den Reifeninnendruck beim Wechsel zwischen Feld und Strassenfahrten jeweils anzupassen, ist eine andere Methode. Das einfachste und kostengünstigste System ist die Montage sogenannter Schnell-ablass- und Füllventile. Diese ermöglichen im Stand eine schnelle Entlüftung zum Ablassen des Drucks beim Wechsel von Strasse aufs Feld und umgekehrt das schnelle Aufpumpen vom Feld auf die Strasse. Wer es etwas komfortabler möchte und häufige Wechsel zwischen Feld und Strasse hat, sollte sich den Aufbau einer Reifendruckregelanlage überlegen. Ein passender Reifeninnendruck trägt in hohem Masse zum Treibstoffsparen und zur Bodenschonung bei.

Korrekt eingestellte und gewartete Anbaugeräte

Ein fehlerhaft eingestellter Zugpunkt beim Pflug, ein falscher Auflagedruck des Mähwerks, stumpfe Messer beim Mähwerk oder beim Ladewagen – auch das führt zu Mehrverbräuchen, da der Leistungsbedarf des Anbaugeräts steigt. Daher macht es Sinn, der korrekten Maschineneinstellung die entsprechende Beachtung zu schenken und die Maschinen regelmässig zu warten und bei Bedarf die Verschleissteile zu wechseln. 

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Eine Reifendruckregelanlage ermöglicht einen optimalen Reifeninnendruck für Feld und Strasse und hilft damit, Treibstoff zu sparen.

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