Pandemie fördert Absatz Schweizer Milchprodukte

Die Pandemie hat auch positive Seiten: Der Absatz von Milch und Milchprodukten im Detailhandel stieg im Pandemie-Jahr 2020 erheblich. Vor allem regionale, frische Produkte in Bioqualität wurden gekauft.

Milch aus biologischer Produktion war 2020 sehr beliebt. 

Milch aus biologischer Produktion war 2020 sehr beliebt. 

(Bild: Pixabay)

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Schweizer Milch und Milchprodukte waren in der Gesamtbetrachtung zwar bereits in den letzten Jahren beliebt, jedoch dürfte das Pandemie-Jahr 2020 auch im Detailhandel ein Aussergewöhnliches sein. Ob Milch, Käse, Joghurt oder Quark: Bei praktisch allen Milchprodukten zeigte sich im 2020 eine erhöhte Nachfrage. Gründe dafür sind zum einen das Home Office, und geschlossene Restaurants, was beides ein vermehrtes Kochen zu Hause bewirkte. Zum anderen waren auch die Grenzen geschlossen, was den Einkaufstourismus praktisch unmöglich machte. All diese Pandemie-Massnahmen haben den Verkauf von Schweizer Milchprodukten positiv beeinflusst.

Alle Produktkategorien legen zu

Rekordverdächtig ist der Absatz von Butter über den Detailhandel. Dieser legte um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Zum Vergleich: 2019 stieg der Butterabsatz um 2,2 Prozent gegenüber 2018. Auch bei der Frischmilch spielte für die Veränderung des Konsumverhaltens die Situation mit Corona die entscheidende Rolle. So verzeichnete die Frischmilch im Januar 2020 noch einen Absatzrückgang von 1 Prozent . Schon im März, also während des ersten Lockdowns, nahm der Absatz mit rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Auch Joghurt und Quark (beide ein Plus von über 23 Prozent, April 2020) erfreuten sich während des ersten Lockdowns einer deutlich grösseren Nachfrage.

Und Bio boomt weiter

Milch- und Milchprodukte aus biologischer Produktion waren sehr beliebt und erlebten einen Boom. Interessant ist auch der Blick auf die kleine Produktgruppe Milchmisch-Getränke mit Bio-Auszeichnung. Diese verzeichneten 2019 noch ein Absatzminus von rund 18 Prozent, stiegen dann aber im 2020 um rund 12 Prozent.

Mehr Käse produziert bei mehr Import

Wie schon in den letzten Jahren nahm der Absatz von Schweizer Käse auch 2020 im Detailhandel wieder zu. Diese Entwicklung führte auch zu einer gesteigerten Käseproduktion und dadurch zu mehr Wertschöpfung aus der Käsereimilch. Die Schliessung der Grenzen bewirkte beim importierten Käse ebenfalls einen starken Absatzanstieg von rund 18 Prozent (im Detailhandel), dies wohl aufgrund preissensibler Konsumenten. Hingegen bewirkte die Pandemie eine Abnahme von importierten Milchmischgetränken, Quark und Joghurt.

Wachstumsmarkt Frischkäse

Bereits vor Corona war Frischkäse (Inland und Import) beliebt, die Absatzmenge nahm jährlich leicht zu. Auch hier dürfte 2020 ein Ausnahmejahr sein. Der Frischkäseabsatz stieg um 17 Prozent.

Geht das Rekordhoch weiter?

«Die Absätze vom aktuellen Jahr 2021 liegen bei allen Teilmärkten deutlich über den Werten von 2019. Der Vergleich vom aktuellen Jahr mit 2020 zeigt hingegen, dass die Mehrheit der Produktgruppen etwas tiefere Absatzzahlen aufweisen. Interessant werden die kommenden Monate, wenn weitere Öffnungs- und Lockerungsschritte erfolgen, z.B. wird sich zeigen, ob ein Teil der Konsumenten tatsächlich weniger im Ausland Lebensmittel einkaufen wird und die Besinnung auf die Herkunft Schweiz anhält oder ob alte Gewohnheiten wieder aufgenommen werden», erklärt Reto Grolimund, verantwortlich für die Marktforschung bei Swissmilk.

Quelle: SMP

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