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Betriebsführung

Sicher Silieren

Silierarbeiten bergen Risiken, insbesondere durch Stress und Zeitdruck. Gründliche Vorbereitung und geeignete Sicherheitsmassnahmen sind entscheidend, um Unfälle zu vermeiden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Sicherheitsaspekte.

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(Bild: Hirter und Tschanz AG)

Publiziert am

Die Silierung stellt eine arbeitsintensive Saisonarbeit dar, bei der durch Stress und Zeitdruck das Risiko von Unfällen aufgrund menschlicher Fehler steigt. Eine effiziente und sichere Ernte erfordert einen einwandfreien Maschinenpark, eine gute Arbeitsorganisation sowie eine gründliche Instruktion aller beteiligten Personen. Die folgenden Massnahmen tragen zu einer unfallfreien und reibungslosen Siliersaison bei.

Vorbereitungsarbeiten

  • Es ist sicherzustellen, dass alle eingesetzten Fahrzeuge und Maschinen in einwandfreiem Zustand sind und gemäss Strassenverkehrsgesetz korrekt ausgerüstet sind. Sicherheitseinrichtungen wie Bremsen und Notstopp-Systeme sollten im Voraus überprüft werden, ebenso wie die Funktionsfähigkeit der Beleuchtungsanlagen.
  • Fahrzeuge sollten nur mit Fahrerschutz (Kabine oder Überrollbügel) eingesetzt werden, und es muss darauf geachtet werden, dass die Sicherheitsgurte konsequent verwendet werden.
  • Das Personal muss über die auszuführenden Arbeiten, die notwendigen Sicherheitsmassnahmen und mögliche Risiken (z.B. in Bezug auf Topografie, Bodenbedingungen, Verkehr, etc.) informiert werden.
  • Das Personal sollte gemäss seinen Fähigkeiten und Ausbildungen eingesetzt werden, wobei sichergestellt werden muss, dass alle Personen die erforderlichen Geräte sicher bedienen können. Lernende oder Personen mit wenig Erfahrung sollten durch eine erfahrene Person instruiert bzw. begleitet werden.
  • Kinder auf dem Betrieb sollten während der gesamten Silierarbeiten von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden, und Spielbereiche sollten räumlich vom Verkehrsweg der Silierkette getrennt sein.
  • Mangelnde Aufmerksamkeit und Müdigkeit können zu Unfällen führen, daher sollten regelmässige Pausen organisiert werden.

Auf dem Feld

  • Der Verkehrsfluss auf den Feldern und zum Betrieb sollte vorab definiert werden, wobei insbesondere auf gefährliche Verkehrssituationen wie unübersichtliche Ausfahrten oder Strecken mit erhöhtem Berufsverkehr zu achten ist. Im Zweifelsfall ist die längere, sicherere Route zu wählen.
  • Ordnung in der Kabine trägt zur Sicherheit bei – leere Flaschen, Werkzeuge, etc. sollten in der Kabine so gelagert werden, dass sie nicht in den Bereich der Pedale geraten.
  • Vor einem Eingriff in eine Maschine muss ein Sicherheitsstopp durchgeführt werden, bis alle beweglichen Teile vollständig zum Stillstand gekommen sind. Achtung: Die Schneidorgane des Häckslers kommen erst nach mehreren Minuten vollständig zum Stillstand. Der Sicherheitsstopp umfasst das Ausschalten der Kraftquellen, das Sichern des Fahrzeugs gegen Wegrollen, das Sichern elektronischer Steuerungen, das Ausschalten des Motors und das Entfernen des Zündschlüssels.

Auf der Strasse

  • Gefahren durch verschmutzte Strassen müssen deutlich signalisiert und die Verschmutzung umgehend entfernt werden (nicht erst nach Arbeitsende). Verkehrsrouten, die der Strassenverschmutzung entgegenwirken, sind vorzuziehen, beispielsweise durch eine Ausfahrt über einen Feldweg.
  • Es muss darauf geachtet werden, dass Beleuchtungsanlagen und Markierungen an Fahrzeugen und Maschinen jederzeit gut sichtbar sind. Diese sollten bei Bedarf kurz vor der Strassenfahrt gereinigt werden.

Auf dem Betriebsgelände

  • Die Zufahrtswege müssen freigehalten werden, und es sollte sichergestellt werden, dass sich niemand in den Verkehrs- und Entladebereichen aufhält.
  • Bei Arbeiten mit dem Frontlader muss die Ladeschwinge möglichst gesenkt gehalten werden, um den Schwerpunkt des Traktors tief und damit das Fahrzeug stabil zu halten.
  • Transportwagen dürfen nur dann ausgekippt werden, wenn das Gespann auf einer ebenen, stabilen Fläche steht.

Befüllen, Verdichten und Zudecken von Fahrsilos

  • Die Höhe der Fahrsilowand darf nicht überfüllt werden.
  • Der Walztraktor muss mit Zusatzgewichten (Front und Heck) stabilisiert werden.
  • Absturzstellen auf Fahrsilos sind zu vermeiden. Für das Zudecken des Silos sollten geeignete Systeme wie Laufgänge/Geländer, automatische Decksysteme auf Schienen, etc. genutzt werden, um ein sicheres Arbeiten zu gewährleisten.
  • Beim Heben und Tragen von Sandsäcken, Pneus, etc. sollte auf eine ergonomische Arbeitsweise geachtet werden.

Befüllen von Hochsilos

  • Arbeiten auf dem Hochsilo bergen Absturzgefahren. Technische Einrichtungen wie Geländer, Netze oder Gitter sollten sicherstellen, dass Personen nicht in die Einfüllöffnung fallen können. Wo dies nicht möglich ist, muss eine Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) in Form eines Rückhaltesystems/Auffanggurtes eingesetzt werden.
  • Es muss sichergestellt werden, dass die Schutzeinrichtungen des Fördergebläses korrekt montiert sind und der Abstellbügel funktionsfähig ist.
  • Die CO2-Konzentration baut sich ab Beginn des Einsilierens rasch auf und kann bereits nach kurzer Zeit tödliche Gaskonzentrationen erreichen. Das Silo muss daher vor dem erneuten Betreten, z.B. zum Nachsilieren oder zum Installieren einer Wasserpresse, intensiv belüftet werden.

Quelle: BUL

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