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Pflanzenbau

Pflege der Biodiversitätsförderfläche

Biodiversitätsförderflächen sollten keine Flächen sein, die sich selbst überlassen sind. Damit sie den grösstmöglichen Nutzen erbringen, benötigen sie eine Pflegestrategie und das Wissen um ihren Lebenszyklus.

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Publiziert am

Leitung Wildblumen, UFA-Samen

Egal ob Nützlingsstreifen, Brache oder Saum auf Ackerfläche: Die in diesen Mischungen enthaltenen Wildpflanzen haben ganz unterschiedliche Pflegeansprüche. Einjährige Ackerpflanzen bräuchten eine jährliche Bodenbearbeitung, die Wiesenarten müssten Mitte Juni geheut werden, Pionierarten verlangen wiederrum regelmässig einen Erdrutsch und Saumarten benötigten einen späten oder überhaupt keinen Schnitt. Das Erhalten des angesäten Pflanzenbestandes ist also fast unmöglich und auch nicht gewünscht. Ökologisch ist eine Dynamik sehr wertvoll. Es geht nicht um den Erhalt einer farbenprächtigen Augenweide. Stehengelassene, trockene Stängel bilden Strukturen und schaffen einen einzigartigen Lebensraum. Pflegende Massnahmen helfen lediglich, spätere Folgeprobleme durch Wurzelunkräuter oder Verbuschung zu vermeiden.

Alles beginnt mit dem Saatbett. Je besser dieses bereits vor der Saat vorbereitet wird, desto kleiner ist der Pflegeaufwand in den Folgejahren. Bei der Pflege von Acker-BFF wird mit einem Aufwand von 30 bis 50 Stunden pro Hektare und Jahr gerechnet.

Verunkrautung erst mal normal

Die Ansaat läuft sehr zögerlich auf, einige Arten keimen sogar erst ein oder zwei Jahre später. Im Aussaatjahr «verunkrautet» die Acker-BFF oft. Dies ist gewöhnungsbedürftig, aber völlig unproblematisch. Die Spontanvegetation schützt die keimende Saat vor sengenden Sonnenstrahlen. Bei hohem Druck von einjährigen Ackerunkräutern kann ein Säuberungsschnitt Abhilfe schaffen. Dieser ist dann sinnvoll, wenn kein Licht mehr auf den Boden fällt.

Brachen und mehrjährige Nützlingsstreifen dürfen in der vegetationsfreien Zeit ab dem zweiten Standjahr alternierend jeweils zur Hälfte geschnitten werden. Dies wirkt der Verbuschung entgegen, verbessert den Erfolg des Bestandes ansonsten aber nicht unbedingt. Jeder Schnitt fördert gleichzeitig auch die Vergrasung.

Ungeschnittene Flächen sind ebenso wertvoll, der Schnitt kann also auch mal weggelassen werden. Säume müssen jedes Jahr alternierend zur Hälfte geschnitten werden. Das Schnittgut kann als Streuhaufen liegen gelassen oder als Einstreu genutzt werden. Mulchen ist in Brachen und Säumen erlaubt und aus floristischer und wirtschaftlicher Sicht auch gut geeignet: Aus faunistischer Sicht ist es jedoch katastrophal. Insektenlarven und Eier werden zerstört. Ein klassischer Zielkonflikt. 

Unser Tipp

Kontrolle der BFF, bevor Probleme auftreten

Es empfiehlt sich, sowohl neu angesäte wie auch bestehende Flächen regelmässig auf Problempflanzen zu kontrollieren. Ackerkratzdisteln, Blacken, Quecken und Winden sind mechanisch oder mittels Einzelstock oder Nesterbehandlung chemisch zu bekämpfen. Neophyten (Berufskraut, Goldruten, Sommerflieder) müssen unbedingt ausgerissen und entsorgt werden. Gegen schnell wachsende Gehölze (Eschen, Ahorn, Weiden) hilft ein Schnitt. Vereinzelt aufkommende Brennnesseln sind jedoch sehr wertvoll und sollten keinesfalls bekämpft werden.

Mittels Schneckenfallen vor oder während der Ansaat kann ein Druck beurteilt werden. Eine allfällige Schneckenbekämpfung muss mit der Pflanzenschutzfachstelle besprochen werden. Vor allem im Winterhalbjahr finden Mäuse in Acker-BFF ein Eldorado vor. Sitzstangen für Greifvögel rund um die Parzelle herum halten Mäuse in Schach.

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