Das landwirtschaftliche Einkommen ist unter Druck. 2015 betrug es im Durschnitt 61 400 Franken pro Betrieb. Es liegt mittlerweile gemäss dem Schweizer Bauernverband rund ein Drittel unter den Einkommen von vergleichbaren Berufen. Umso wichtiger sind nebst guten Markterlösen Kosteneinsparungen.
Die fenaco-LANDI Gruppe setzt alles daran, um die bäuerlichen Familienbetriebe bei Kosteneinsparungen zu unterstützen. Die drei Beispiele aus den Bereichen Futtermittel, Dünger und Pflanzenschutz zeigen, wie immer wieder Erfolge erzielt und dank der Senkung der Vorleistungskosten die Bauernfamilien unterstützt werden. Bereits 2015 konnte der Rückgang der landwirtschaftlichen Einkommen gemäss Agroscope durch einen geringeren Aufwand für Material, Waren und Dienstleistungen, darunter Futtermittel, Pflanzenschutzmittel und Dünger, teilweise abgefedert werden.
Für die Produzenten
Der grösste Teil der Vorleistungskosten machen Futtermittel aus. Mit der UFA AG ist die fenaco Genossenschaft Mehrheitsaktionär einer der bedeutendsten Futtermittelhersteller – das kommt selbstverständlich den Landwirten zugute. Obwohl die Einkaufspreise der Futtermittelrohstoffe nicht gesenkt werden können – das würde sich negativ auf die Futtergetreideproduzenten auswirken – kann die UFA immer wieder Preissenkungen vornehmen. Dies verdankt sie bedeutenden Investitionen in immer effizientere Anlagen. Die Produktionskosten können gesenkt werden, was die UFA laufend den Produzenten weitergibt. In den letzten Jahren konnte die fenaco die Futtermittelpreise und -margen um rund 30 Prozentpunkte senken. «Damit leisten wir einen Beitrag für die wirtschaftliche Entwicklung der landwirtschaftlichen Unternehmen», erklärt Heinz Mollet, Leiter Division Agrar bei der fenaco. Die Gründe, weshalb die Preise trotzdem höher sind als im umliegenden Ausland, liegen insbesondere beim Grenzschutz für Getreide und Futtermittelrohstoffe. Diese Regelung basiert auf einem politischen Kompromiss zur Förderung bzw. zum Schutz der inländischen Getreideproduktion.
Wertschöpfungskette Tierproduktion sichern
In den vergangenen Jahren hat der Import, speziell von Futtergetreide, laufend zugenommen. Die Ursachen liegen in Extensivierungsmassnahmen im Ackerbau sowie dem Rückgang der Getreideanbauflächen. Ende 2015 entschied deshalb die fenaco Genossenschaft, selber am Auhafen in eine Getreidesammelstelle für die Bauern der Region sowie in Silos und eine Umschlagsstelle zu investieren. Die Massengüter wie Getreide und Futtermittel werden ökologisch am sinnvollsten über die Rheinschiene importiert und dann im Hafen auf Bahn und LKW umgeladen. Die Logistik ist im Handel mit Getreide und Futtermitteln der wichtigste Kostenblock. «Wir wollen mit einer dauerhaften Kostenführerschaft in der Logistik, die Rohwaren den fenaco-Mischfutterwerken und anderen Kunden zu den bestmöglichen Preisen zur Verfügung stellen», sagt Mollet. «Somit können wir einen bedeutenden Beitrag zur Sicherung der wichtigen Wertschöpfungskette Tierproduktion der Schweizer Landwirtschaft leisten». Mit vorausschauenden Investitionen in effiziente Strukturen bietet die fenaco ihren Mitgliedern, den Landwirtinnen und Landwirten, ein bestmögliches Preis-Leistungsverhältnis.
Attraktiver Preis dank grosser Menge
Im Gegensatz zu den Futtermittelrohstoffen bestehen im Düngerbereich keine Zölle. Der gesamte Düngerbedarf der Schweiz beträgt nur rund 240 000 Tonnen pro Jahr. Damit ist die Schweiz ein vergleichsweise «kleiner Fisch» auf dem internationalen Düngermarkt, wo jährlich Millionen Tonnen gehandelt werden. Um trotzdem wettbewerbsfähig zu sein und die Ware zu einem attraktiven Preis einkaufen zu können, hat sich die fenaco im Düngerhandel – auch im Rahmen ihrer strategischen Stossrichtung «Compétence international» – mit der Tochter Fertag AG seit Beginn weg international ausgerichtet. Die fenaco ist zudem am europäischen Dünger-Händler Unifert-Interore SA beteiligt und hält eine Mehrheitsbeteiligung an Fertag France SA. Dank diesem europäischen Netzwerk kann die fenaco für Schweizer Verhältnisse grosse Einkaufsvolumen generieren und damit für die Schweizer Kunden attraktive Preise erzielen. «Um den Landwirten möglichst günstigen Dünger anbieten zu können, kaufen wir den meisten Dünger direkt bei den grossen Produzenten im Ausland ein, ohne Zwischenhandel», sagt Jürg Friedli, Leiter der Geschäftseinheit Pflanzennahrung, zu welcher auch die Marke Landor gehört. «Die LANDI und die Landwirte profitieren von attraktiven Düngerpreisen und von einer hohen Warenverfügbarkeit ab unserem Lager im Basler Auhafen», ergänzt Friedli.
Der Auhafen, als Knotenpunkt direkt am Wasser, verbindet Rhein, Schiene und Strasse. Für die Landor die optimale Voraussetzung für eine einfache und kostengünstige Logistik, wovon wiederum die Mitglieder profitieren.
Effizienzsteigerung und Alternativen
Der Pflanzenschutzmarkt ist und bleibt ein anspruchsvoller Markt. Dank harten, aber konstruktiven Verhandlungen mit den Lieferanten und einer Effizienzsteigerung in den Prozessen konnte die fenaco nach der Aufhebung des Mindestkurses die Preise für Pflanzenschutzmittel um bis zu 25 Prozent senken. Diese Preissenkung ist höher, als die Pflanzenschutzmittel an Wert verloren haben.
Zudem unterstützt die fenaco die Landwirtinnen und Landwirte mit einer kompetenten und kostenlosen Beratung vor Ort, um die Pflanzenschutzmittel so zielgerichtet wie möglich einzusetzen. Weiter setzt die fenaco Genossenschaft mit der Forschungskooperation mit Agroscope auf Alternativen: Die chemischen Pflanzenschutzmittel geraten immer mehr in Verruf – dank der Forschungskooperation mit Agroscope sollen den Mitgliedern Alternativen zur Verfügung gestellt werden. In zwei ersten Projekten werden Mikroorganismen, die als natürliche Gegenspieler von Schädlingen fungieren (Antagonisten), im Obstbau und bei Karotten gesucht. Mit modernsten Methoden werden diese isoliert, um die Krankheitserreger damit biologisch bekämpfen zu können.
Bei einem dritten Projekt werden alternative Methoden zur Saatgutbeizung beim Getreide getestet und zur Praxisreife vorangetrieben. Im Vergleich zu anderen Getreidekrankheiten ist eine Vermeidung des Krankheitsausbruchs von samenbürtigen Krankheiten durch angepasste Anbaumassnahmen schwierig. Daher werden Bekämpfungsmassnahmen benötigt, die bereits beim Saatgut ansetzen. Die Wirkung verschiedener thermischer Verfahren wie Warmwasser, Wasserdampf und Trockenhitze wurde bereits verschiedentlich untersucht. Bei Getreidesaatgut ist die thermische Behandlung aufgrund der mangelnden Praxistauglichkeit wenig verbreitet. Im Rahmen des Projekts mit fenaco sollen diese Verfahren weiter verbessert werden, um deren Anwendung zu verbreiten.
Mitgliedernutzen im Zentrum
«Als das Unternehmen der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte versuchen wir in allen möglichen Bereichen die Vorleistungskosten für unsere Mitglieder so tief wie möglich zu halten», sagt Mollet. Dies funktioniert unter anderem über Grösseneffekte, mittels Investitionen in effiziente Produktionsanlagen und Prozesse sowie mit Hilfe von Innovationen durch Forschung. Die tieferen Produktionskosten der Vorleistungen werden dann laufend den Mitgliedern weitergegeben, denn der Mitgliedernutzen steht bei der fenaco im Zentrum – ganz nach dem übergeordneten Ziel, die Mitglieder bei der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Unternehmen zu unterstützen.