Die fenaco Genossenschaft verzeichnete 2019 einen deut lichen und nachhaltigen Wachstumsschritt. Der Nettoerlös konnte im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent auf 7,0 Milliarden Franken gesteigert werden. Davon waren 2,5 Prozent reales, organisches Wachstum. 1,0 Prozent waren akquisitionsbedingt. Das Wachstum ist breit abgestützt. Im Geschäftsfeld Agrar stieg der Nettoerlös um 1,9 Prozent auf 1,93 Milliarden Franken. Alle Geschäftsbereiche konnten ihre Marktposition halten oder ausbauen. Im Geschäftsfeld Lebensmittelindustrie erhöhte sich der Nettoerlös um 4,7 Prozent auf 1,33 Milliarden Franken. Das Wachstum ist vorwiegend auf die Übernahme der beiden Westschweizer Handelsfirmen Culturefood und Berger zurückzuführen. Doch auch andere Geschäftseinheiten, allen voran die Eierhändlerin Eico, haben dazu beigetragen. Das Geschäftsfeld Detailhandel mit den führenden Formaten Volg, Topshop und LANDI steigerte seinen Nettoerlös um 1,5 Prozent auf 2,04 Milliarden Franken – trotz intensivem Wettbewerb stationär und online. Den grössten Wachstumsschritt machte das Geschäftsfeld Energie: Der Nettoerlös stieg um 7,9 Prozent auf 1,57 Milliarden Franken.
Zweitbestes Jahr in der Geschichte der fenaco
Alle Geschäftsfelder mit Ausnahme der Lebensmittelindustrie konnten auch ihr operatives Betriebsergebnis steigern. In der Lebensmittelindustrie verminderte der hohe Preisdruck auf Seiten der Abnehmer im Detailhandel und in der Gastronomie bei stabilen bis steigenden Preisen für die Landwirtinnen und Landwirte die Margen deutlich. Insgesamt sank das Betriebsergebnis (EBIT) gegenüber 2018 um 7,6 Prozent auf 121 Millionen Franken, wobei im Vorjahr ein positiver Sondereffekt zu verzeichnen war. Das Unternehmensergebnis sank deutlich um 15,0 Prozent auf 110 Millionen Franken, wobei im Vorjahr zwei Immobilientransaktionen zu einem weiteren positiven Sondereffekt geführt hatten. In der Summe war 2019 das zweitbeste Jahr in der Geschichte der fenaco.
Erfolgsbeteiligung für Landwirtinnen und Landwirte
Die im Jubiläumsjahr eingeführte Erfolgsbeteiligung für LANDI Mitglieder, die einen landwirtschaftlichen Betrieb führen, wurde 2019 erneut ausgeschüttet. Sie belief sich auf insgesamt 4,6 Millionen Franken. Hinzu kamen die beliebten Geschenkpakete mit Produkten der fenaco im Wert von 1,9 Millionen Franken. Die Auszahlung erfolgte zusätzlich zur bestehenden Verzinsung der Anteilscheine zu 6,0 Prozent an die LANDI in der Höhe von 9,9 Millionen Franken. Zudem bezahlte die fenaco den LANDI eine Leistungsprämie im Umfang von 16,0 Millionen Franken aus. Total überwies die fenaco im Berichtsjahr also rund 31 Millionen Franken an die LANDI und deren Mitglieder, Schweizer Landwirtinnen und Landwirte.
Eigenkapitalquote erneut gesteigert
Die fenaco Genossenschaft ist ein solides, gut aufgestelltes Unternehmen. Dies beweist auch ein Blick auf das Eigenkapital. Dieses konnte in den vergangenen Jahren schrittweise gestärkt werden. Die Eigenkapitalquote beträgt inzwischen 57,2 Prozent. Mit rund 1,8 Milliarden Franken Eigenkapital kann die fenaco in die Weiterentwicklung der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft investieren und so manchen Sturm überstehen.
Auswirkungen der Corona-Krise
Die aktuelle Krisensituation aufgrund der Corona-Pandemie gefährdet weder die Stabilität noch die Liquidität der fenaco. Für 2020 rechnet die fenaco jedoch mit einem tieferen Nettoerlös als im Vorjahr. Das operative Ergebnis sowie das Unternehmensergebnis dürften ebenfalls unter Vorjahr liegen, da die Bewältigung der Krise ausserordentliche Kosten verursacht. Die fenaco-LANDI Gruppe wird vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) als systemrelevant für die Versorgungssicherheit in der Schweiz eingestuft. Dem damit verbundenen Auftrag konnten die fenaco und die LANDI bislang vollumfänglich gerecht werden. Die Belieferung der Landwirtschaft mit den notwendigen Produktionsmitteln sowie des Detailhandels mit Schweizer Lebensmitteln stellte die fenaco zu jedem Zeitpunkt sicher. Insbesondere im ländlichen Raum hat die fenaco-LANDI Gruppe zudem mit den LANDI und Volg Läden sowie der Energieanbieterin Agrola die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Gütern des täglichen Bedarfs sowie Energie und Wärme sichergestellt.