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«Setzen auf Agroscope»

Als führende Schweizer Agrargenossenschaft, die sich für Innovationen in der Landwirtschaft einsetzt, arbeitet die fenaco eng mit wissenschaftlichen Partnern zusammen. Im Interview äussert sich Christian Ochsenbein, Leiter nationale Forschungspartnerschaften bei fenaco, besorgt über den Sparkurs bei Agroscope.

Praxisorientierte Forschung bei Agroscope: Apfelblüten werden mit Krankheitserregern besprüht

Praxisorientierte Forschung bei Agroscope: Apfelblüten werden mit Krankheitserregern besprüht.

(zvg)

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Leiterin Unternehmenskommunikation, die Mobiliar

Die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft steht vor Herausforderungen: Die vom Bundesrat verabschiedeten Aktionspläne Pflanzenschutz und Biodiversität sowie die nationale Strategie Antibiotikaresistenzen befinden sich in der Umsetzungsphase. Zusätzlich kommt eine Reihe von politischen Initiativen zur Abstimmung. Die fenaco Genossenschaft unterstützt die Vorhaben des Bundes aktiv und ist, um Lösungen für eine geeignete Umsetzung zu finden, verschiedene Forschungspartnerschaften eingegangen, darunter auch mit Agroscope.

UFA-Revue: Mitte März hat der Bundesrat angekündigt, die bundeseigeneForschungseinrichtung Agroscope erneut zu restrukturieren. Hat Siedies überrascht?

Christian Ochsenbein: Ja. Die fenaco hat mit Agroscope erst im Oktober 2016 eine langfristige Forschungskooperation unterzeichnet, um Antworten auf die anstehenden Herausforderungen zu erarbeiten. 2017 wurde eine umfassende Reorganisation bei Agroscope durchgeführt, was sich indirekt auch auf unsere Forschungsprojekte ausgewirkt hat. Nun soll Agroscope erneut drastisch verkleinert werden – die Rede ist von einer Budgetkürzung von 20 Prozent, mehrere Standorte stünden zur Diskussion. Die fenaco ist besorgt und hat ihr Unverständnis über die angekündigten Massnahmen in einem Schreiben an Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann ausgedrückt.

Was würde eine massive Verkleinerung von Agroscope bedeuten?

Ochsenbein: Die fenaco will bei wichtigen Themen vorwärts machen – zum Beispiel die Reduktion oder gar Substitution von chemischen Pflanzenschutzmitteln und die weitere Reduktion von Antibiotikeinsätzen in der Nutztierhaltung vorantreiben. Ebenfalls erachten wir die Pflanzenzüchtung als eine Schlüsseltechnologie zur Bewältigung von anstehenden Herausforderungen. Eine eigene Forschungsabteilung führt die fenaco aus Kostengründen nicht, sie setzt auf Partnerschaften mit führenden Schweizer Institutionen. Für fenaco ist Agroscope die wichtigste Partnerin, wenn es um praxisnahe Forschung geht. Ohne diese Unterstützung wird es schwierig, die angestrebten Ziele in absehbarer Zeit zu erreichen

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«Die fenaco will bei wichtigen Themen wie Pflanzenschutz vorwärts machen.»

Christian Ochsenbein, Leiter Forschung fenaco Genossenschaft

Welche Aktivitäten beinhaltet die Forschungspartnerschaft mit Agroscope konkret?

Ochsenbein: Wir erforschen, wie wir mit alternativen Methoden Krankheiten auf Nutzpflanzen bekämpfen können. Etwa mit der Förderung von Antagonisten, den natürlichen Gegenspielern von Krankheitserregern. Ziel ist, den Einsatz von chemischen Mitteln zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Konkret laufen derzeit Studien mit Äpfeln, Karotten und Getreide.

Welches Fazit können Sie nach gut einem Jahr Partnerschaft ziehen?

Ochsenbein: Die Projekte sind gut angelaufen. Die Zusammenarbeit mit den Spezialisten von fenaco und Agroscope läuft gut, der Zeitplan stimmt und wir beobachten, dass die Projekte das Netzwerk zwischen fenaco und Agroscope stärken.

Tangiert die neue Sparrunde die Partnerschaft mit fenaco?

Ochsenbein: Das ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Die Kommunikation zur Sparrunde erfolgte ohne Abstimmung mit uns, wir haben aus der Zeitung davon erfahren. Klar ist: Die fenaco setzt auf die Partnerschaft.

fenaco fördert Freiburger Innovationsprogramm

Die fenaco unterstützt gemeinsam mit weiteren Partnern wie Micarna und Cremo mit einem finanziellen Beitrag das Innovationsprogramm Agri & Co Challenge. Dieses fördert Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittel und Biomasse. Damit sollen u.a. neue Arbeitsplätze und zusätzliche Absatzmärkte für landwirtschaftliche Produkte geschaffen werden.

Agroscope erforscht Mehrwert von Schweizer Lebensmitteln

Die Zusammenarbeit von Agroscope und fenaco unter dem Titel «Mehrwert Schweizer Landwirtschaftsprodukte» soll zu gemeinsamen Forschungsresultaten und zu Innovationen in der Praxis führen. Geforscht wird im Rahmen von Projekten zu diversen Landwirtschaftsprodukten – derzeit sind dies Äpfel, Karotten und Getreide.

Produktions verfahren sollen so verbessert werden, dass die Konsumenten auch in Zukunft von Schweizer Landwirtschaftsprodukten überzeugt werden können.

Zudem geht es darum, Potenziale in der Produktion oder Verarbeitung zu identifizieren, um Schweizer Lebensmitteln neue Wettbewerbsvorteile zu verschaffen oder diese zu stärken.

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