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Landtechnik

3 Fragen an Lucas Zingerli

Die UFA-Revue stellte Lucas Zingerli, Projektleiter Innovationen bei Agroline, drei Fragen zur Blackenerkennung per Drohne.

Lucas Zingerli, Projektleiter Innovationen bei Agroline.  (zvg)

Lucas Zingerli, Projektleiter Innovationen bei Agroline.  (zvg)

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Wie funktioniert die Blackenerkennung per Drohne genau?

Der Landwirt oder die Landwirtin gibt dem Drohnenpiloten an, welches Feld analysiert werden muss. Der Drohnenpilot erstellt einen Flugplan für dieses Feld und geht vor Ort. Die Drohne fliegt nun vollautomatisch das Feld ab und fotografiert in regelmässigen Abständen die Parzelle. Die Bilder werden auf einen Computer übertragen, wo sie analysiert werden. Eine Bilderkennung, entwickelt von Agroscope und der FH Ost, durchsucht jedes Bild nach Blacken. Wurden Blacken auf dem Bild entdeckt, merkt sich das Programm, wo auf dem Bild sie sich befinden. Anschliessend müssen diese Punkte in Weltkoordinaten umgerechnet werden, damit daraus eine digitale Karte erstellt werden kann. In einem dritten Schritt werden die einzelnen Drohnenbilder zu einem grossen Bild zusammengesetzt. Daraus erhält man eine aktuelle Luftbildkarte seiner Parzelle mit Markierungen an den Blacken-Standorten.

Welche Vorteile bringt die Erkennung von Blacken mithilfe einer Drohne?

Eine Karte mit den Standorten der Blacken kann den Landwirtinnen und Landwirten in vielerlei Hinsicht nützen. Man sieht, wie viele Blacken auf dem Feld sind, und kann daraus abschätzen, wie viel Zeit für das Stechen oder die Einzelstockbehandlung benötigt wird. Werden die Blacken mit Pflanzenschutzmittel behandelt, ist so auch klar, wie viel Spritzbrühe vorbereitet werden muss. Sind die Standorte der Blacken bekannt, kann man zielgerichteter vorgehen und kommt so zügiger voran. Sind die Blacken nicht über das ganze Feld verteilt, spart man auch an Distanz ein, welche sonst zu Fuss abgegangen werden muss. Aber auch bei der maschinellen Blackenbekämpfung kann die Blackenkarte zum Einsatz kommen. Bei Spotspraying-Spritzen (Ecorobotix, Rumex etc.) weiss man im Vorfeld nicht, wie viel Spritzmittel für eine Hektare benötigt wird. Dank der Karte kann die Menge anhand der Anzahl Blacken im Voraus besser abgeschätzt werden. Moderne Pflanzenschutzspritzen verfügen über Section Control. Mit der Karte kann mit einer herkömmlichen Spritze quasi Spotspraying angewendet werden. Der Kreativität der Landwirtinnen und Landwirte ist hier keine Grenze gesetzt.

Wie wird sich das Projekt in naher Zukunft weiterentwickeln?

Wir sind dabei, das System in unsere Plattformen zu integrieren. Dabei geht es darum, eine möglichst einfache Handhabung zu gewährleisten und die Abläufe von der Bestellung bis zur ausgelieferten Karte zu definieren. Unser Ziel ist es, noch in diesem Jahr die ersten Kundinnen und Kunden bedienen zu können. Mittelfristig können wir auch neue Pflanzen einlesen, wie z. B. Jakobskreuzkraut oder Neophyten.

Interview: Jean-Pierre Burri

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