Ein Gerät, das eine Kuh oder ein Rind erkennt, ist vorerst nichts Neues. Dennoch hat die Jury bei der diesjährigen 39. Ausgabe der internationalen Messe für Viehzucht, Space, in Rennes (F) zu Recht die elektrische Futterverteilungs-Schubkarre Ali e Mob RF mit einem Innov’Space-Stern ausgezeichnet.
Gesichtserkennung bei Rindern
Die Schubkarre Ali e Mob RF besteht aus einem Rahmen, der vorne von zwei Antriebsrädern und unter dem Lenker von zwei Steuerrädern gestützt wird. Die Karre kann bis zu 350 kg Futter aufnehmen, das mit einer schwenkbaren Förderschnecke auf der linken oder rechten Seite der Maschine verteilt wird. Die Futterverteilung erfolgt somit entweder gleichmässig pro Bucht mit einem Durchsatz proportional zur Geschwindigkeit oder individuell mittels einer Gesichtserkennungskamera. Unterstützt durch die Gesichtserkennung erhält jedes Tier die programmierte Futteroder Kraftfuttermenge.
Das Erkennungssystem «Recowgnition», das die Auszeichnung für Innovation erhielt, arbeitet mit mehreren Parametern: Durch Bildanalyse werden die Konturen des Rinderkopfs erkannt. Im Anschluss wird diese Information mit der Ohrmarkennummer verknüpft. Weiter erkennt das System auch die Fellzeichnung der Tiere. In Zukunft soll eine Folgeversion in der Lage sein, durch Gesichtserkennung Mutterkühe (ohne Flecken) sowie Ziegen zu unterscheiden.
Zeit sparen und Arbeit erleichtern
Die Ali e Mob RF ist vor allem für Betriebe bestimmt, die keine elektronischen Halsbänder einsetzen, oder für Tiere in den Bergzonen, die hauptsächlich zum Melken in den Stall kommen. Da die Schubkarre eine geringe Breite aufweist, ist das Verteilen des Futters auch in engen Ställen und Durchgängen möglich. Das Programmieren individueller Futtermengen bedeutet, dass jede und jeder die Schubkarre fehlerfrei steuern kann. Zudem wird mit der KI-gestützten Automatisierung Zeit gespart und die Arbeit erleichtert. Die intelligente Schubkarre wird voraussichtlich 2025 auf den Markt kommen. Zwar revolutioniert sie nicht die Landwirtschaft, kann aber für viele Betriebe eine erhebliche Hilfe sein.