Mit Blick auf eine Vereinfachung und Einsparung von Zeit und Material verfügt eine Sämaschine, die auf eine Bodenbearbeitungsmaschine aufgebaut ist, über genau diese Stärken. Zu den verschiedenen Sägerätetypen zählen mechanische Anbaustreuer mit einem Tellerverteilersystem sowie pneumatische Sägeräte mit ausgereifterer Technik. Im Wesentlichen bleibt der Verwendungszweck der gleiche: eine Aussaat sowie eine oberflächliche Bodenbearbeitung in einem Arbeitsgang durchführen.
Eine Sämaschine für jedes Saatgut
Der Tellerstreuer wurde ursprünglich zum Ausbringen von Schneckenkorn entwickelt. Er wird idealerweise für das Ausbringen von eher schweren und vor allem homogenen Streumaterialien eingesetzt, die breitwürfig und gleichmässig verteilt werden können. Für Saatgut und insbesondere für Saatgutmischungen haben sich pneumatische Sägeräte bewährt. Zum einen ist das Risiko gering, dass sich die Samen einer Mischung trennen, sodass eine gleichmässige Verteilung über die gesamte Arbeitsbreite besser gewährleistet ist. Andererseits ist der Einfluss des Windes deutlich geringer. Loïc Chassot, Landwirt im freiburgischen Bussy, hat eine pneumatische Sämaschine angeschafft und an einen Kerner-Grubber angebaut. «Bei mir kommt die pneumatische Sämaschine APV vorwiegend nach der Ernte für die Aussaat einer Zwischenkultur zum Einsatz», berichtet der Landwirt. Er sät regelmässig die Gründüngungsmischung Lepha, die neben kleinen Samenkörnern wie Alexandrinerklee, Phacelia und Guisotia (Ramtillkraut) auch die deutlich grösseren Sommerwickensamen enthält. «Je nach Boden- und Wetterbedingungen setze ich eine Cambridge-Walze ein, die den Boden gleichmässig einebnet», erklärt Chassot.
Hohe Sägenauigkeit
Das grösste Plus pneumatischer Sägeräte, die an eine Bodenbearbeitungs- oder eine Hauptsämaschine angebaut werden, ist zweifellos deren Präzision. Dazu gehört insbesondere die äusserst gleichmässige Verteilung über die gesamte Arbeitsbreite. Einige Hersteller bieten auch die Möglichkeit, das Saatgut für jeden Ausgang zu dosieren und damit sicherzustellen, dass jeder Schlauch die gleiche Saatgutmenge enthält, unabhängig von der Mengeneinstellung pro Hektare. Zudem bleibt der Einfluss des Windes gering, da er den Samenflug nur über eine sehr kurze Distanz zwischen Prallteller und Boden beeinträchtigt. Ein weiterer Vorteil dieser Maschinen ist die Genauigkeit bei der Aussaatmenge. Je nach Saatgut oder Saatmischung (und somit abhängig von der Saatkörnergrösse) ist die Wahl der passenden Dosierwalze ausschlaggebend. «Für meine pneumatische Sämaschine stehen mir drei verschiedene Dosierwalzen zur Verfügung, eine speziell für kleine Körner, eine für mittlere und eine mit grossen Rillen für grosse Körner», so Chassot.
Wird eine pneumatische Drillmaschine über ein Terminal in der Traktorkabine gesteuert, kann die Aussaatmenge einfacher eingestellt werden. «Wenn die gewünschte Aussaatmenge am Terminal eingegeben wird, führt die Maschine während einer Minute einen ersten Testlauf durch. Danach gebe ich das Gewicht der abgewogenen Saatmenge am Terminal ein, worauf die Einstellung automatisch für die gewünschte Menge korrigiert wird», erklärt der Freiburger Landwirt.
Verschiedene Ausstattungsmöglichkeiten
Ein weiterer Vorteil der pneumatischen Sämaschinen ist das grosse Behältervolumen von etwa 100 Liter bis über 600 Liter und die Möglichkeit, das Gerät an verschiedenen Bodenbearbeitungsmaschinen anzubauen. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten mit Behältertypen, Dosierwalzen, Gebläsetypen, Sensoren und Ausstattungen tragen dazu bei, die passende Maschine zu finden. Loïc Chassot schätzt auch die einfache Bedienung der auf seinem Grubber aufgebauten Sämaschine. Über die Bedieneinheit im Traktor kann er die Sämaschine steuern, und eine am Traktor angeschlossene Steckdose versorgt die Lüftung mit Strom.
Ein Sägerät kann auf verschiedenste Maschinen aufgebaut werden.
Des Weiteren wird der Füllstand des Saatguts mit einem Sensor kontrolliert und auf dem Bildschirm angezeigt. Es besteht auch die Möglichkeit, das Stoppen oder Starten der Sämaschine am Vorgewende zu automatisieren, wenn die Maschine angehoben oder abgesenkt wird. Ist das pneumatische Sägerät einmal aufgebaut, bleibt es in der Regel auf derselben Maschine, da ein Umbau nicht immer einfach durchzuführen ist. Deshalb lohnt es sich, vorgängig zu überlegen, wo das Gerät am häufigsten zum Einsatz kommen soll und wie der Anbau von Zwischenfrüchten technisch abläuft. Aber auch die Maschine, an die das Sägerät am sinnvollsten anzubauen ist, sollte sorgfältig gewählt werden.
Einsatz im Acker- und im Futterbau
Die Kombination von zeitgleicher Aussaat und Bodenbearbeitung wird sowohl im Pflanzenbau als auch in der Grünlandtechnik angewendet. Mit einem Wiesenstriegel oder einer Walze bewirkt eine Übersaat im Grünland erwiesenermassen eine Qualitätsverbesserung. Nach der Ernte kann eine Gründüngung oder eine Zwischenfrucht problemlos angesät werden und kombiniert mit einer flachen Bodenbearbeitung die Kosten senken.
Quer gelesen
Ein pneumatisches Aufbausägerät kann:
– an verschiedene Maschinentypen angebaut werden (Grubber, Sämaschine, Striegel, Walze usw.);
– zur Übersaat von Gras oder zur Aussaat von Zwischenfrüchten / Gründüngungen verwendet werden;
– verschiedene Mischungen und Samensorten säen;
– in der Kabine mit einem Terminal ausgestattet werden;
– mit diversen Sensoren ausgestattet werden (Saatgutstand, Fahrgeschwindigkeit per GPS usw.).