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Landtechnik

Überwachte Automatisierung bringt Erfolg

In der Tierhaltung sind die repetitiven und täglichen Arbeiten sehr zeitraubend. Eine gut gesteuerte Automatisierung für die Fütterung und das Melken kann den Arbeitsaufwand spürbar reduzieren und den Anteil der Milch, die mit den Grundfutterrationen produziert wird, erhöhen. Zudem ist die tägliche Überprüfung in Echtzeit des Gesundheitszustands der Tiere ein Plus.

Die Automatisierung mit dem Astronaut A5, dem Vector und den Responder Sensoren an den Halsbändern ermöglicht ein genaues Fütterungs- und Gesundheitsmanagement der Tiere.

Die Automatisierung mit dem Astronaut A5, dem Vector und den Responder Sensoren an den Halsbändern ermöglicht ein genaues Fütterungs- und Gesundheitsmanagement der Tiere.

(Bild: Jean-Pierre Burri)

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Aktualisiert am

Redaktor, UFA-Revue

Die neue Stallanlage von Familie Dürrenmatt in Muri AG besticht auf Anhieb durch ihre Funktionalität, das Volumen und die Helligkeit. Ein Astronaut A5 Melkroboter sowie ein Lely Vector Fütterungssystem komplettieren die Betriebsausstattung. Das Ehepaar Dürrenmatt hat drei Kinder im Teenageralter. Unterstützt von zwei Lehrlingen versorgt die Bauernfamilie das Milchvieh, betreibt eine Schweinemast und Ackerbau. Mit einem guten Hofmanagement können die Dürrenmatts den Hof rationell bewirtschaften und das Tierwohl optimieren. Die betriebseigene Futtermittelproduktion in einem möglichst geschlossenen Kreislauf hat für sie Vorrang.

Gesundheits- und Brunstüberwachung

Jede Milchkuh trägt an der linken Seite ihres Halsbands einen Responder-Sensor. Auf diese Weise können die Tiere identifiziert und die genauen Daten wie Fresszeiten, Wiederkäuverhalten oder auch aktive Phasen und Stress ermittelt werden. «Mit den gesammelten Informationen erreiche ich bei der ersten Besamung eine viel höhere Trächtigkeitsrate als vorher», erklärt Markus Dürrenmatt. Während der Brunstzeit kaut eine Kuh viel weniger, zudem erkennt das System auch jene brünstigen Tiere, bei denen entsprechende Signale weniger gut erkennbar sind. Der optimale Moment zur Besamung wird ebenfalls durch das System angegeben. Zudem werden mit der Echtzeitdatenerfassung auch die Rinder und die Galtkühe live überwacht.

«Der Vector bereitet die verschiedenen Rationen für alle Tiergruppen zu»

Die Familie Dürrenmatt bewirtschaftet den Lindenhof in Wili, einem Weiler der Gemeinde Muri im Kanton Aargau. Im Dezember vergangenen Jahres verlegten Markus und Claudia Dürrenmatt ihre Herde, bestehend aus Milch- und Zuchtvieh sowie Kälbern, in den neuen Stall. «Es bestand nicht die Möglichkeit, die alten Stallgebäude zu vergrössern oder umzubauen, weshalb wir uns für einen Neubau entschieden haben», erklärt Markus Dürrenmatt anlässlich eines Besuchs der UFA-Revue auf seinem Betrieb. Das Ehepaar Dürrenmatt hatte genaue Vorstellungen von den neuen Stallgebäuden: Das Wohlbefinden der Tiere und eine zweckmässige Ausstattung standen dabei sichtlich im Vordergrund. Der neue Melkroboter Astronaut A5 von Lely ist praktischerweise in Richtung der Gänge in einer Linie mit den mit Strohpellets eingestreuten Liegeboxen platziert. Das Konzept sieht einen geraden Eingang (I-Flow Konzept) vor und die Kühe haben ungehindert Zugang zum Roboter. «Bereits bei der Planung war klar, dass ich ein automatisches Fütterungssystem einsetzen will, das auch für Jungtiere geeignete Rationen bereitstellt», führt Markus Dürrenmatt aus. Der Futterroboter Lely Vector bereitet die verschiedenen Futterrationen für Milchkühe, Galtkühe und die Kälber vor. «Alle Tiere werden auf dem Betrieb gehalten und die Aufzuchtrinder sind in fünf Gruppen aufgeteilt», erklärt Claudia Dürrenmatt.

Der Stall befindet sich in einer windgeschützten Lage. Dank der Fassadenöffnung über der Futterküche und den Windschutznetzen des Gebäudes gelangt viel Licht in den Stall. Zusätzlich zur Produktion von Milch, die von Emmi abgenommen wird, betreiben die Dürrenmatts, unterstützt durch zwei Lehrlinge, einen Mastschweinestall mit 520 Plätzen und versorgen vier eigene Pferde.

Von den 45 Hektaren LN werden 28 Hektaren bewirtschaftet, um Mais, Weizen und Gerste anzubauen und Kunstwiesen anzulegen. «Im Stall hat es 80 Plätze für Kühe und 60 Plätze für Jungvieh. Wird die Belegung nicht vollständig ausgeschöpft, haben die Tiere mehr Platz, von dem insbesondere die Kälber in den Tiefstreuboxen profitieren», erklärt der Betriebsleiter während dem Rundgang im Stall. Die Familie Dürrenmatt schaut optimistisch in die Zukunft und hat bereits die notwendigen Genehmigungen für die Erstellung einer Biogasanlage neben dem Stallgebäude eingeholt.

Tierwaage zur Früherkennung

«Der neue Astronaut A5 Melkroboter hat dank grosser technischer Fortschritte nicht mehr viel mit dem A3 Modell zu tun, das wir zuvor 14 Jahre lang verwendet haben. Die Präzision und Geschwindigkeit der Anhängung der Becher ist viel besser geworden. Die Tiere können sich im Bereich des Melkroboters frei bewegen. Das I-Flow Konzept regt die Tiere an, den Melkroboter öfter aufzusuchen. Selbst Kühe nach dem ersten Abkalben suchen den Roboter oft bereits nach zwei Tagen ohne jegliches Zutun selber auf», berichtet Markus Dürrenmatt. Dank der Tierwaage im Roboter wird das Gewicht der einzelnen Tiere aufgezeichnet. Zu starke Gewichtsabnahmen, speziell in der Startphase, werden frühzeitig erkannt und durch entsprechendes Handeln können Stoffwechselerkrankungen (z.B. Ketose) und deren Folgekosten verhindert werden. Die Überwachung von Milchtemperatur und Milchinhaltstoffen (Fett / Eiweiss/ Laktose) ist auch wichtig für das Herdenmanagement. «Damit alles rund läuft, müssen die Fütterung, das Tierwohl und der Roboter passen», weiss Markus Dürrenmatt. Auf dem Betrieb tragen auch die Jungtiere ab Geschlechtsreife einen intelligenten HR-LDn Responder. Damit ist bereits beim Jungvieh eine optimale Brunstüberwachung gewährleistet.

«Die Kraftfuttermenge hat abgenommen und die TS-Aufnahme ist gestiegen.»

Markus Dürrenmatt

Frischfutter

Für Markus Dürrenmatt ist klar: «Mit dem neuen Fütterungsroboter erhalten die Tiere mehrmals täglich eine bedarfsgerechte Frischfutterration.» Der Vector ist mit einem Futterhöhensensor versehen und verteilt nur wenn nötig frisches Futter an der Krippe. «In der alten Stalleinrichtung war es nicht möglich, täglich mehrere verschiedene Futterrationen mit dem Mischwagen zuzubereiten», führt Claudia Dürrenmatt aus. Der Fütterungsroboter bedeutet nun eine grosse Zeitersparnis. Die höhere Drehzahl der Schnecke beim Vector der neusten Generation (M2) verbessert die Misch- und Schnittqualität des Futters. Der Mischbehälter wird dank dem neuen «Helikopter-Modus» nach jeder Mischung vollständig und sauber entleert. Bei der Zubereitung wird die genaue Menge jeder Futterkomponente hinzugefügt, um die berechnete Ration zusammenzustellen. «Im neuen Stall habe ich dank Vector und Astronaut die Kraftfuttermenge um vier Kilo pro 100 Liter Milch reduziert. Dazu hat die TS-Aufnahme zugenommen und die Milchproduktion ist gestiegen», so das Fazit von Markus Dürrenmatt, der zudem viel Wert auf das Fütterungsmanagement und die Tier gesundheit legt. 

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