Landmaschinen, die während mehrerer Monate – meist im Winter – nicht eingesetzt werden, müssen nach einer gründlichen Reinigung an einem trockenen Ort untergestellt werden. Ohne eine gründliche Wartung kann sich unter einer Erdschicht, die an der Maschine haftet, Rost ansetzen, der die Karosserie und weitere Metallteile beschädigt. Besonders wichtig ist zu wissen, ob die Maschinen mit Wasser zu waschen sind oder Staub und Erde mit Druckluft entfernt werden sollen, um ein sicheres Funktionieren der Mechanik zu gewährleisten.
Weshalb die Maschine reinigen?
Stark verschmutzte, mit Erde und Ernterückständen bedeckte Maschinen sind mit einem Hochdruckreiniger einfacher zu säubern. Ein zu hoher Druck oder eine «Rotordüse» können die Schutzfarbe ablösen. Andererseits reicht das Abspritzen mit viel Wasser und ohne grossen Druck nicht aus, um Ernterückstände oder Erde vollständig zu entfernen. Bei komplexeren Maschinen muss das Augenmerk vor allem auf die Sensoren, Kugellager, elektrischen und hydraulischen Systeme sowie die Riemen, die besonders feuchtigkeitsempfindlich sind, gelegt werden. Hier ist eine Reinigung mit Druckluft besser geeignet und beugt beim ersten Einsatz im Folgejahr Problemen vor. Generell gehört die Reinigung von Landmaschinen wie auch von anderen Maschinen zum «normalen» Unterhalt. Dabei können nach dem Gebrauch Verschleissprobleme, gebrochene oder fehlende Teile festgestellt werden. Reparaturen können somit geplant und zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, in dem die Maschine nicht genutzt wird. Bei viel Staub und vor allem bei Futterresten, die an der Maschine haften, sind die Mäuse nicht weit und nisten sich mit Vorliebe in Nischen ein. Schäden durch diese Nager können sich rasch auf Kabel und Schaltkreise ausweiten. Will man die Maschine dann wieder nutzen, funktioniert sie womöglich nicht oder beschädigte Kabel lösen gar ein Feuer aus.
«Der Maschinenunterhalt lässt sich in drei Worte zusammen fassen: reinigen, schmieren, ölen.» Cédric Barben, Lohnunternehmer (NE)
Heuerntemaschinen und Pressen
Maschinen können auch bei nur wenigen Einsatzstunden Schaden nehmen, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. «Heuerntemaschinen, Mäher, Heuwender und Schwader werden vor dem Einwintern stets gereinigt», erklärt Jérôme Humbert-Droz vom landwirtschaftlichen Lohnunternehmen DHD agri Sàrl in Lignières (NE), wenige Kilometer vom Chasseral entfernt. Mit seinem Partner Thierry Droz erledigt er Lohnarbeiten für Dritte, vorwiegend Drescharbeiten sowie das Pressen von Stroh-, Heu- und Silageballen. «Wir sind mit drei identischen Quaderballenpressen der Marke Krone ausgestattet. Ende Saison werden die Maschinen vollständig geöffnet und mit Luft gereinigt, um alle Rückstände zu entfernen», so Jérôme Humbert-Droz weiter. «Die gesamten Unterhaltsarbeiten werden in unseren Werkstätten durchgeführt. Während der Reinigung wird für jene Teile, die zu reparieren oder auszutauschen sind, ein Wartungsplan erstellt.» Der Unternehmer erklärt weiter, dass die speziellen Reparaturen – insbesondere was die Knoter anbelangt – vom Landmaschinenmechaniker in Diesse durchgeführt werden. Bei Saisonende, nach dem Pressen der Siloballen, ist es ganz wichtig, die Maschine vollständig zu entleeren. Ist Jérôme Humbert-Droz der Ansicht, dass bei einer Ballenpresse die Kanäle und die Karosserie zu waschen sind, wird dies mit einem Hochdruckreiniger erledigt. Dies ist aber eher die Ausnahme. Nach dem Schmieren wird die Maschine in Gang gesetzt, um alle mobilen Teile zu aktivieren. Die beiden Geschäftspartner weisen zudem darauf hin, dass die Maschinen zwingend geschützt einzuwintern sind.
Während der Arbeit im Laufe der Saison, werden die Pressen regelmässig mit einem Laubbläser gereinigt. «Durch das Abblasen wird der Staub in den Verknotungssystemen entfernt und es werden weniger Unkräuter auf andere Parzellen eingeschleppt», bestätigt Jérôme Humbert-Droz. Die Ballenpressen der Firma DHD ermöglichen einen sehr kurzen Schnitt, was besonders beim Stroh geschätzt wird. In diesem Fall senkt häufiges Reinigen auch das Brandrisiko in der Maschine. Mit diesem Arbeitsschritt wird die gesamte Maschine überprüft und dessen Wartung erheblich erleichtert.
Komplexe Maschinen
Die Brüder Barben sind Lohnunternehmer im neuenburgischen Cornaux und verwalten zusätzlich einen Landwirtschaftsbetrieb, auf dem Ackerbau betrieben und Mastbullen gehalten werden. «Die Maschinen zur Bodenbearbeitung werden grundsätzlich immer gewaschen», erklärt Cédric Barben.
Heuwender und Schwader, die eher mit Staub und Futterresten bedeckt sind, werden dagegen nur mit Luft gereinigt. «Dass man die Maschinen besser kennt, wenn man sie häufig einsetzt und wartet, liegt auf der Hand. Beim Reinigen findet man rascher allfällige Schäden und kann sie sogleich beheben», betont er. Der auf die Silierung und Rundballenherstellung spezialisierte Unternehmer fährt mit einem sechsreihigen John Deere Feldhäcksler mit Kemper Maisvorsatz. Nach der Grassilage im Frühjahr wird diese Maschine von einem Markenvertreter einem kompletten Service unterzogen. «Diese Maschine weist einen hohen Verschleiss auf, insbesondere wenn sie für Mais eingesetzt wird, und wir versuchen, die Erntearbeiten möglichst nicht zu unterbrechen. Der grosse Service wird daher jeweils vor dieser Kampagne durchgeführt», erklärt Cédric Barben.
Um die Maschine auch auf dem Feld reinigen zu können, hat der Unternehmer auf seinem Feldhäcksler einen Kompressor installiert. Somit können der Vorsatz regelmässig gereinigt und die Messer und Gegenmesser nachgestellt werden. Während der ganzen Saison gehört die tägliche Wartung der Maschine zu den wichtigsten Arbeiten. Dennoch wendet Cédric Barben vor dem Einwintern seines Feldhäckslers viel Zeit für dessen Reinigung auf. «Für die Reinigung mit dem Hochdruckreiniger rechne ich einen ganzen Tag, bis der Feldhäcksler blitzsauber ist», bestätigt Cédric Barben.
Eine Schmierung vor der Wasserdusche verhindert, dass Wasser in die Kugellager eindringt. Der Lohnunternehmer verzichtet auch bei den Sensoren, der Elektronik und den empfindlichen Bereichen auf den Einsatz eines Hochdruckreinigers. Nach einer kompletten Schmierung setzt er seine Maschine in Gang, um sicherzugehen, dass sie gut funktioniert. Das Auftragen eines Rostschutzmittels verlängert die Lebensdauer jeder Maschine. Für Cédric Barben lässt sich der Maschinenunterhalt in drei Worten zusammenfassen: reinigen, schmieren, ölen. Um das Gewicht auf die Maschinenreifen im Winterlager zu reduzieren, werden die Gegengewichte am Maschinenheck entfernt und der Reifendruck überprüft. Zudem wird der Feldhäcksler mehrmals gestartet, um einem Austrocknen der Dichtungen und Leitungen vorzubeugen. Gleichzeitig kann dadurch die Maschine umfassend überprüft werden.
Mit der richtigen Wartung haben die Maschinen eine längere Lebensdauer und die Unterhaltskosten bleiben tief. Eine gründliche Reinigung und die ausführliche Wartung vor dem Einwintern verhindern oft folgenschwerere Pannen im Feld. Eine grössere Panne, gerade wenn die Zeit drängt, erfordert dann oft das Beiziehen eines Fachmanns, der für eine rasche Reparatur sorgen muss. Ein solches Vorgehen ist häufig mit Kosten verbunden, die höher ausfallen als Reparaturen, die in ruhigeren Zeiten in der eigenen Werkstatt durchgeführt werden.
Maschinen richtig einwintern
Vollständige Reinigung |
mit Druckluft oder Wasser und abtrocknen lassen |
Maschine schützen |
alle beweglichen Teile einfetten, Maschine starten, Rostschutzmittel auftragen |
Standplatten vermeiden |
Luftdruck der Reifen kontrollieren, Maschine aufbocken |
Frostschutz |
Frostschutzmittel im Kühlkreislauf und im Tank der Scheibenwaschanlage prüfen |
Maschine sichern |
Keilriemen lockern, Batterie abklemmen, Terminals entfernen |
Maschine prüfen |
Checkliste abarbeiten, verschlissene oder defekte Teile auswechseln |
Während des Winters |
Motor/Klimaanlage ab und zu starten, damit die Dichtungen nicht brüchig werden |