Zuverlässige Rückverfolgbarkeit – was bei uns Menschen erst mit der Coronapandemie an Bedeutung gewann, ist in der Tierwelt aufgrund der Lebensmittelsicherheit und Seuchenprävention schon seit über 20 Jahren Realität. Seit Januar 2020 müssen nebst Rindern und Pferden auch Kleinwiederkäuer in der Tierverkehrsdatenbank (TVD) erfasst werden. Die Identitas AG als Betreiberin der TVD weiss, wie wichtig der Faktor Zeit beim Meldewesen ist. Aus diesem Grund und auch, um zu wissen, ob die Tierhalterinnen und -halter die Meldepflicht verstanden haben, beobachtet der IT-Dienstleister seit diesem Jahr die Differenz zwischen Melde- und Ereignisdatum bei den Kleinwiederkäuern.
Gut über das Meldewesen informiert
Das Fazit ist soweit erfreulich. Nur in wenigen Fällen beträgt die Differenz mehr als zehn Tage. Das Einführungsjahr 2020 hat also Früchte getragen. Christian Beglinger, Geschäftsführer der Identitas AG, schliesst daraus: «Wir haben die Halterinnen und Halter von Kleinwiederkäuern gut über das Meldewesen informiert und sie halten sich vorbildlich an die Meldepflicht.»
Monat Juni mit Rekorden
Insbesondere der Monat Juni brachte so einige Rekorde mit sich: Vermutlich aufgrund der Alpaufzüge erfassten die Schaf- und Ziegenhalterinnen und -halter so viele Bewegungsmeldungen wie noch nie zuvor in der TVD. Bei den Schafen wurden im Juni 311 982 Meldungen (76 Prozent) innerhalb von zehn Tagen nach Ereignisdatum erfasst. Den Tageshöchstwert mit einer Differenz von maximal zehn Tagen erreichte der 22. Juni mit 17 828 Bewegungsmeldungen. 16 Prozent der Meldungen registrierten die Tierhalterinnen und -halter sogar im Voraus. Hierbei handelt es sich ausschliesslich um Abgänge, also das Verlassen des Hofs. Somit gab es bei Schafen im Juni unter zehn Prozent erfasster Meldungen mit einer Differenz von über zehn Tagen, was bemerkenswert ist.
Auch Ziegen vorbildlich gemeldet
Nicht nur die Schaf-, auch die Ziegenhalterinnen und -halter nehmen die Meldepflicht grösstenteils pünktlich wahr. 51 563 Meldungen (73 Prozent) gaben sie im Juni in der TVD innerhalb von zehn Tagen nach Ereignisdatum ein. Der Tag mit den meisten Meldungen mit einer Meldedifferenz von maximal zehn Tagen war wie bei den Schafen der 22. Juni mit 3186 Meldungen. Der Anteil verfrüht gemeldeter Abgänge lag bei den Ziegen bei zwölf Prozent.
Rasch melden kann Budget schonen
Zeitnahe und zuverlässige Meldungen der Tierhalterinnen und -halter sorgen für eine nachvollziehbare Rückverfolgbarkeit der Tiere und eine solide und aktuelle Datenlage in der TVD. «Im Seuchenfall können wir den Behörden aktuelle und qualitative Daten zur Verfügung stellen. Das erleichtert die Eingrenzung der betroffenen Tiere und Tierhaltungen», erklärt Beglinger. Der Identitas-Geschäftsführer empfiehlt, der Meldepflicht möglichst rasch nachzukommen, damit keine Meldung vergessen geht und das Portemonnaie nicht belastet wird: Denn für jede fehlende Meldung pro Tier ist eine Gebühr von fünf Schweizerfranken fällig. Wer seine Daten aktuell hält, schont somit das Budget und hat ausserdem den besseren Überblick, ob die erfassten Tiere und ihre Daten korrekt sind.
Quelle: Identitas AG