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Pflanzenbau

Smarte Wetterstation für die lokale Prognose

Wetterdaten sind in der Landwirtschaft unerlässlich für das Planen aller Arbeiten. Besonders für die lokale Witterung sind Wetterstationen unverzichtbar. Doch die Werte müssen selbst abgelesen werden. Mit einem neuen System geht dies nun von zu Hause aus und man erhält nicht nur einen Wert.

Sehr lokale Wetterprognosen sind eine komplexe Angelegenheit, da sie auch durch räumliche Strukturen beeinflusst werden.

Sehr lokale Wetterprognosen sind eine komplexe Angelegenheit, da sie auch durch räumliche Strukturen beeinflusst werden.

(Lucas Zingerli)

Publiziert am

Aktualisiert am

Redaktorin UFA-Revue

Für das Befahren der Ackerfläche, das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln und jede andere Massnahme muss Landwirtinnen und Landwirten bekannt sein, wie das Wetter war, ist und sich verändern wird. Trotz verfügbarer Wetterprognosen kann das Wetter lokal sehr verschieden sein. Dies macht das Planen von Feldarbeiten oft schwierig. Neu ist die Nutzung von Wetterstationen für Betriebe nicht, es sind dabei aber mehrheitlich analoge Regenmesser oder Thermometer im Einsatz. Deren Daten können jedoch nicht aus der Distanz abgerufen werden und sie nutzen nur dem jeweiligen Betrieb, auf dem die Station steht.

Eine Wetterstation, viele Wetterstationen

Um besonders lokale Unterschiede erfassen zu können, braucht es eine breite Abdeckung von gesammelten Wetterdaten. Die Firma Sencrop aus Frankreich macht es seit 2016 möglich, mit ihren Wetterstationen lokale und präzise Agrar-Wetterdaten in Netzwerken zu erfassen. Diese Daten können via App auch aus der Distanz nachverfolgt, zeitlich kumuliert und Statistiken über einen Zeitraum erstellt werden. Bei der Wetterprognose wird auf rund 20 Prognosemodelle, welche in Europa verfügbar sind, zurückgegriffen. Aus diesen Modellen wird dann für den Standort der Station die genauste Vorhersage ausgewählt. Aktuell ist die Firma in 30 Ländern aktiv und ihre Wetterstationen finden auch bei Prognosesystemen für Pflanzenkrankheiten erste Verwendung. Agroline arbeitet seit rund drei Jahren mit diesen Stationen und sammelt mit den Pflanzenkrankheit-Prognosemodellen erste Erfahrungen. In der Westschweiz sind über 170 Stationen in Netzwerken im Einsatz. Diese werden auch an den Innovationsplattformen von fenaco Pflanzenbau genutzt. In der Deutschschweiz werden seit 2024 Sencrop-Stationen via LANDI vernetzt.

Was kann erfasst werden?

Die Wetterdaten werden alle 15 Minuten gemessen. Dabei verbraucht die Station nur sehr wenig Strom über eine Batterie. Die Basisstation misst Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit (Sencrop). Es gibt zudem eine erweiterte Version, welche mit «Windcrop»-Sensoren für Windgeschwindigkeit, -richtung und -böen ausgestattet ist (Sencrop+). Die Basisstation kann mit Sensoren für Wasserverdunstung (Solarcrop), Blattnässe (Leafcrop) und Bodenfeuchte (Soilcrop) nachgerüstet werden. Diese zusätzlichen Sensoren sind allenfalls notwendig, um die Wetterstation mit Prognosemodellen zu verknüpfen, damit sie verlässliche Prognosen liefert. 

Wie wird man Teil des Wetternetzwerks?

Die Sencrop-Stationen können über die LANDI Agrarcenter bezogen werden. Als Betrieb kann die Station entweder nur für den Eigenbedarf oder als Teil eines Netzwerks genutzt werden. Letzteres erlaubt, die Daten der anderen Teilnehmenden ebenfalls zu erhalten. In beiden Fällen ist eine jährliche Lizenz bei der LANDI zu erwerben. Diese Lizenz beinhaltet zudem den technischen Support, zu dem auch das kostenlose Auswechseln der Batterie gehört (etwa alle zwei Jahre, die Meldung erfolgt über die App). Weitere Informationen können bei den LANDI Agrarcentern oder bei Agroline über Lucas Zingerli (lucas.zingerli@agroline.ch oder 079 156 39 88) eingeholt werden.

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