Maschinen und Motoren brummen heute auf jedem Schweizer Landwirtschaftsbetrieb. Digitale Helfer sorgen für mehr Präzision. Wenn beispielsweise eine automatische Fütterungsanlage die Rationen nach Herdengruppen individuell aufbereitet und sie über den ganzen Tag verteilt, erleichtert dies nicht nur die Arbeit, sondern erhöht gleichzeitig die Milchleistung und fördert die Tiergesundheit. Kombiniert man diese Technologie mit einem Melkroboter, dient der gedrechselte Melkstuhl im besten Fall noch als Dekoration über der Eckbank im Maiensäss.
Wie von Geisterhand läuft aber bis heute nicht alles auf den heimischen Höfen. Die kleinen Strukturen und die Vielfalt in der Schweizer Landwirtschaft sorgen noch immer für eine grosse Spannbreite zwischen Handarbeit und Digitalisierung, wie eine schriftliche Befragung von Agroscope im Jahr 2018 ergab. Ebenso vielfältig sind die Einflussfaktoren, welche den Mechanisierungsgrad beeinflussen. Ein grosser Unterschied bezüglich Handarbeit und Automatisierung zeigte sich vor allem zwischen Pflanzenbau und Tierhaltung. Entscheidend sind zudem Höhenlage, Betriebsgrösse und Kulturen.
Zusätzlich zu den betriebsspezifischen Parametern wurden auch soziale Daten erhoben. Nach der Auswertung von mehr als 800 Fragebögen zeigte sich im Pflanzenbau, dass weder das Alter noch das Geschlecht der Betriebsleitenden einen nennenswerten Einfluss auf die Digitalisierungsbereitschaft haben. In der Wiederkäuerhaltung sieht es jedoch anders aus: Hier sinkt der Automatisierungsgrad mit steigendem Alter. Und auch Landwirtinnen setzen im Stall seltener auf Bits und Bytes als ihre männlichen Berufskollegen. sg