Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht der Bauernhof von Tobias Bärtschi im Herzen des Emmentals zu neuem Leben. Für Bärtschi ist die Sonne längst mehr als nur ein Lichtspender – sie ist zur wichtigsten Ressource seines Landwirtschaftsbetriebs geworden. Als Energiewirt nutzt er die Sonne heute mit voller Überzeugung.
Auf den Gedanken, selbst Strom zu produzieren, kam Tobias Bärtschi schon vor zehn Jahren. Denn sein gemischter Betrieb mit Milchwirtschaft, Aufzucht, Pouletmast und Ackerbau ist energieintensiv. Dabei boten die grossen Dachflächen seiner Ställe ein enormes Potenzial für die Energiegewinnung. «Wenn ich als Bauer den Grossteil des Stroms selber und vor allem gratis produzieren kann, warum sollte ich das nicht tun?», erklärt Bärtschi. Doch damals war die Technik zur Stromerzeugung mit Sonnenlicht noch nicht ausgereift genug und der Standort wurde als zu schattig erachtet.
Vor zwei Jahren stiess Bärtschi in der UFA-Revue auf einen Artikel über Photovoltaik-Anlagen. Das war der Moment, in dem Bärtschi seine Idee erneut aufgriff. Am nächsten Tag erkundigte er sich in der LANDI Wasen und wurde umgehend an Agrola verwiesen.
Tobias Bärtschi, Landwirt«Den Grossteil des Stroms produziere ich als Bauer selber.»
Massgeschneiderte Lösung
Mit Joel Ryf hatte Tobias Bärtschi einen erfahrenen Solar-Projektleiter an seiner Seite, der ihn bei der Umsetzung seines Projektes unterstützte. In einem ersten unverbindlichen Beratungsgespräch ermittelte Ryf den optimalen Standort, die Leistung sowie die Kosten für die Installation einer PV-Anlage. Bärtschis Ziel: Betriebskosten senken und unabhängiger vom Netzbetreiber werden. Mit diesen Vorgaben bot ihm der Projektleiter eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Lösung an. Diese besteht aus einer Photovoltaik-Anlage und einem Batteriespeicher.
Die Zahlen unterstreichen die Wirtschaftlichkeit: Mit 100 Modulen auf einer Dachfläche von 203 Quadratmetern produziert Bärtschi mit seiner Photovoltaik-Anlage 61 Megawattstunden Strom. In den dunklen Wintermonaten bezieht Bärtschi zusätzlich Strom aus dem Netz. Dafür hat seine Anlage eine Überproduktion im Sommer. Diese speist er zurück ins Netz. Insgesamt erreicht er einen Unabhängigkeitsgrad von 76 Prozent.
Strom rund um die Uhr
Und woher kommt der Strom, wenn Tobias Bärtschi frühmorgens in der Dunkelheit aufsteht und das Licht einschaltet? Hier kommt der Batteriespeicher ins Spiel, das Herzstück der Anlage. Dank ihm nutzt Bärtschi jeweils den überschüssigen Strom vom Vortag. Entscheidend für die effiziente Nutzung der produzierten Energie ist die richtige Grösse bzw. Kapazität des Batteriespeichers. Ist der Speicher voll, wird der überschüssige Strom zurück ins Netz gespeist. Dafür erhält er vom lokalen Stromversorger eine Rückvergütung. Je nach Kanton fällt diese unterschiedlich hoch aus. Grundsätzlich gilt die Devise, möglichst viel des eigen produzierten Stroms auch selbst zu verbrauchen.
Vom Kostenpunkt zur Sparquelle
Wenn heute bei Tobias Bärtschi die Stromrechnung eintrifft, muss er meist nicht mehr bezahlen, sondern wird entlöhnt. Diese Ersparnis ist neben dem selbst produzierten Strom ein weiterer Pluspunkt. Obwohl die Leistung in den Wintermonaten aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung zurückgeht, ist die PV-Anlage insgesamt ein Gewinn. Bärtschi ist überzeugt: Seine Entscheidung für eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher hat sich gelohnt: «Strom wird man immer brauchen, in Zukunft noch mehr. Da ist es beruhigend zu wissen, dass man seine eigene Stromquelle hat.»
Energiewirt*in werden?
Die Agrola, ein Tochterunternehmen der fenaco, bietet ihren Kundinnen und Kunden zeitnah ein Produkt an, welches neben einer vollständigen Ersatzstromfähigkeit auch die Einbindung von Ladestationen und den Ausbau zu Energiegemeinschaften (ZEV, LEG) ermöglicht. Damit hebt Agrola die Transformation vom Landwirt zum Energiewirt auf ein neues Niveau.