UFA-Revue:
Bitte beschreiben Sie kurz Ihren Betrieb.
Jakob Meyer:Ich bewirtschafte einen 30 Hektaren grossen
Ackerlandbetrieb in Wiedlisbach BE. Ausserdem betreiben wir die
Direktvermarktung von Eiern und Backwaren aus selbst angebautem
Getreide. Wir sind IP Suisse zertifiziert.
Sven Roth:Ich arbeite hauptberuflich auf dem Hof meiner
Eltern in Beinwil SO. Wir verfügen über 53 Hektaren Land und 20
Hektaren Wald und betreiben Milchwirtschaft mit Aufzucht – 820 m ü.
M. in der Bergzone 2.
Warum haben Sie sich zusätzlich zu Ihrem landwirtschaftlichen
Betrieb für einen Nebenerwerb entschieden?
Meyer:Auf das Lastwagenfahren kam ich durch die Absolvierung
der Rekrutenschule. Im Jahr 1992 habe ich mich nach dem Abliefern
von Kartoffeln spontan beim damaligen VLG
(Verband Landwirtschaftlicher Genossenschaften –
Vorläuferorganisation der fenaco)vorgestellt. Einige Tage
später durfte ich meine neue Arbeitsstelle als Chauffeur antreten.
Mein ursprüngliches Vollzeitpensum hat sich mit der sukzessiven
Vergrösserung unseres Hofs und dessen Übernahme von den Eltern auf
heute 20 Prozent reduziert.
Roth:Da ich auf dem Hof meiner Eltern nicht im
Vollzeitpensum arbeite, lag es für mich nahe, einem Nebenerwerb
nachzugehen. Die Tätigkeit bei Traveco bietet mir Abwechslung zum
Alltag als Landwirt. Ausserdem komme ich weit herum, kann meinen
Lastwagenführerschein aus der Rekrutenschule sinnvoll gebrauchen
und die CZV-Weiterbildungskurse besuchen.
Welche Arten von Nebenerwerb kommen für Sie grundsätzlich in
Frage?
Meyer:Mit dem Besitz des Lastwagenführerscheins kam für mich
kein anderer Nebenerwerb in Frage. Zudem hat mir Traveco stets
ermöglicht, mein Arbeitspensum an meine Bedürfnisse anzupassen.
Roth:Als gelernter Landwirt könnte ich auch als
Betriebshelfer im landwirtschaftlichen Umfeld arbeiten. Dies wäre
aber in der Regel mit deutlich höheren Stellenpensen oder
mehrwöchigen Einsätzen verbunden, was mit meiner Arbeit auf dem
elterlichen Hof nicht vereinbar wäre.
Was hat Sie am Nebenerwerb als Chauffeur bei Traveco besonders
angesprochen?
Meyer:Für mich ist die Arbeit als Chauffeur ein
interessanter Ausgleich und eine willkommene Abwechslung. Ich finde
es schön, zu den Bauern zu fahren, diese zu treffen und immer
wieder etwas von meinen Bauernkollegen zu lernen. Die Fahrten sind
abwechslungsreich: Ich bin auf Autobahnen unterwegs, fahre durch
Städte und bin letztlich immer wieder auf dem Land – manchmal auch
an sehr abgelegenen Orten.
Roth:Traveco habe ich durch die Chauffeure kennen gelernt,
die uns immer das Futter auf den Hof liefern. Diese haben mir auch
empfohlen, mich dort zu bewerben. Meinen landwirtschaftlichen
Berufskollegen das Futter zu liefern, gefällt mir sehr. Traveco
gibt mir die Möglichkeit, an einzelnen Wochentagen zu arbeiten und
ich habe keine Fuhren in die vom Verkehr chronisch überlasteten
Städte.
Wann arbeiten Sie als Chauffeur?
Meyer:In der Regel fahre ich einmal in der Woche. Gewöhnlich
telefoniere ich jeweils am Montag mit meinem Disponenten und plane
mit ihm den Einsatz der aktuellen Woche. Hier werden wo immer
möglich meine Wünsche berücksichtigt. Dafür stehe ich dem
Arbeitgeber – sofern dies mit der Hofarbeit vereinbar ist – auch
für kurzfristige Einsätze zur Verfügung.
Roth:Ich arbeite ganzjährig jeweils ein bis zwei Tage in der
Woche – meistens am Montag.
Wie sieht eine Arbeitswoche mit Nebenerwerb bei Ihnen aus?
Meyer:Würde ich nur Ackerbau betreiben, wäre die Planung
kein Problem. Aufgrund der Direktvermarktung erfolgen meine
Einsätze in Absprache mit meiner Frau. Wenn ich im Nebenverdienst
fahre, vertritt sie mich auf dem Hof und kümmert sich um die
Kundenlieferungen. Mein Vater betreut jeweils die Legehennen und
verarbeitet die Eier.
Roth:Da mein Vater auf dem Hof ist, brauche ich mich nicht
speziell zu organisieren. Zu einem Konflikt mit der Arbeit auf dem
Hof kann es im Sommer zur Zeit der arbeitsintensiven Futterernte
kommen. Bei frühzeitiger Anfrage beim Arbeitgeber können die
Einsatztage aber meist verschoben werden. Diese Flexibilität
seitens Traveco schätze ich sehr.
Was empfehlen Sie anderen Produzentinnen und Produzenten, die
sich ebenfalls Gedanken zu einem Nebenerwerb machen? Worauf muss
man besonders achten?
Meyer:Ich empfehle ihnen, direkt mit dem potentiellen
Arbeitgeber Kontakt aufzunehmen, um gemeinsam die Möglichkeiten zu
besprechen. Für mich ist die Arbeit als Chauffeur ideal, um einem
Nebenverdienst nachzugehen.
Roth:Der Betrieb zu Hause darf nicht unter dem Nebenerwerb
leiden. Manchmal ist weniger auch mehr. Zeigt das Gespräch mit der
Familie oder dem Betriebspartner, dass ein Nebenerwerb zeitlich und
organisatorisch möglich wäre, ist es eine tolle Sache.
Bewerbung für Nebenerwerb bei Traveco
Interessierte Landwirtinnen und Landwirte übermitteln einen kurzen Lebenslauf mit Foto, einer Kopie des Führerausweises (mindestens Kategorie C) und ihrer Fahrerkarte (falls aktuell vorhanden) mit dem Vermerk «UFA-Revue» an job@traveco.ch. In dieser E-Mail soll auch das bevorzugte Arbeitspensum oder mögliche Einsatztage erwähnt werden.
Bewerbungen per Post sind zu senden an: Traveco Transporte AG, Nebenerwerb für Landwirte, Kornfeldstrasse 4, 6210 Sursee
Autorin
Sarah Sinn, UFA-Revue, 8401 Winterthur