Die Organisation der fenaco-LANDI Gruppe ist selbst für langjährige Mitarbeitende manchmal ein Buch mit sieben Siegeln. Drei Jahre, so munkelt man, soll es mindestens dauern, bis man sich eine komplette Übersicht verschafft hat. Dabei tönt die «Theorie» denkbar einfach: Die fenaco-LANDI Gruppe setzt sich zusammen aus der fenaco Genossenschaft, deren Tochtergesellschaften und den eigenständigen Mitglied-LANDI. In der Praxis ergibt dies ein schlagkräftiges, aber nicht immer einfach zu durchschauendes Netzwerk unterschiedlicher Leistungserbringer. Damit diese abgestimmt aufeinander agieren können, ist es essentiell, übergeordnet dieselbe Sprache zu sprechen. Für die Zusammenarbeit zwischen der fenaco und den LANDI regelt dies die LANDI Grundstrategie.
Grundlagendokument für Unternehmensstrategien der LANDI
Die Rollen- und Aufgabenteilung zwischen der fenaco und den LANDI ist im Grundsatz wie folgt definiert: Die LANDI konzentrieren sich auf Geschäftsbereiche und Funktionen, die von der geografischen Nähe und der regionalen Verankerung profitieren (z. B. Kundenbetreuung im Agrargeschäft, Führung von LANDI und Volg-Läden).
Die fenaco fokussiert sich auf Geschäftsbereiche und Funktionen, in denen sich wesentliche Skaleneffekte in der Gruppe ergeben (z. B. Beschaffung, Produktion, Veredelung). Die LANDI Grundstrategie gewährleistet, dass sich die LANDI und die fenaco gleichgerichtet und aufeinander abgestimmt positiv entwickeln. Sie beschreibt die strategische Grundausrichtung der LANDI sowie die Grundsätze der Zusammenarbeit mit der fenaco. Die LANDI Grundstrategie bildet somit die Basis und den Rahmen für die Unternehmensstrategien der LANDI.
Während der letzten beiden Jahre wurde diese LANDI Grundstrategie einer intensiven Überarbeitung unterzogen, um den veränderten Ansprüchen an die Rollenteilung zwischen der fenaco und den LANDI, aber auch neuen Tätigkeitsfeldern und Geschäftsmodellen Rechnung zu tragen.
Die LANDI Grundstrategie wurde in einem mehrstufigen Prozess unter Einbezug der Führungsgremien der LANDI und der fenaco überarbeitet. So wurden die LANDI Präsidentinnen und Präsidenten, die Arbeitsgruppen und der Vorstand der Geschäftsführervereinigung, die Regionalausschüsse, die strategischen Geschäfts- und Dienstleistungseinheiten sowie die Geschäftsleitung und die Verwaltung der fenaco in den Prozess involviert. Das Resultat ist also breit abgestützt. Langfristig soll damit die Konkurrenzfähigkeit der LANDI durch Qualität, Nachhaltigkeit, Transparenz und eine Erhöhung der Effizienz gewährleistet werden. An der Verwaltungssitzung fenaco vom 20. Dezember 2019 wurde die überarbeitete LANDI Grundstrategie schliesslich verabschiedet und trat per 1. Januar 2020 in Kraft.
Was die neue Grundstrategie beinhaltet
Die LANDI Grundstrategie beschreibt detailliert die drei strategischen Geschäftsfelder (SGF) der LANDI: Agrar, Detailhandel und Energie. Im SGF Agrar wird der Leistungsauftrag (Zweck) der fenaco-LANDI Gruppe umgesetzt. Es beinhaltet den Handel und Vertrieb von Produktions- und Hilfsmitteln, die Übernahme und Vermarktung von Agrarerzeugnissen sowie die Produktion im Verbund mit den jeweiligen strategischen Geschäftseinheiten. Im SGF Detailhandel ist der Verkauf von Konsumgütern durch die LANDI Läden, Volg-Läden und TopShop definiert. Der Verkauf und die Vermittlung von Energie und Energiedienstleistungen sind im SGF Energie geregelt. Im Weiteren definiert die LANDI Grundstrategie die Zusammenarbeit innerhalb der fena-co-LANDI Gruppe auf der Basis ihres starken Netzwerks.
Stärkung der digitalen Kompetenz
Wer die LANDI Grundstrategie liest, dem fällt auf: Ein besonderes Augenmerk galt bei der Überarbeitung dem Thema Digitalisierung. Digitalisierung hat viele Gesichter und stellt auch in der Land- und Ernährungswirtschaft gerade so einiges auf den Kopf. Ein immer grösserer Teil der Kundeninteraktion verschiebt sich von der analogen in die digitale Welt. Daraus ergeben sich zahlreiche Chancen. Um die passenden Geschäftsmodelle zu entwickeln, braucht man jedoch das entsprechende Know-how, agile Strukturen und nicht zuletzt finanzielle Ressourcen. Genau hier setzt die LANDI Grundstrategie an. Sie regelt beispielsweise, dass der Austausch und die Nutzung von Daten im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten erfolgen und gefördert werden soll. Das ist wichtig. Denn Daten bilden die Grundlage der Digitalisierung. Die LANDI Grundstrategie schafft also die Basis dafür, dass die LANDI und die fenaco ihre digitalen Kräfte bündeln und die Entwicklung entsprechender Lösungen für die hiesige Landwirtschaft gemeinsam vorantreiben. Die Schweizer Bäuerinnen und Bauern können also auch in Zukunft auf eine «smarte» fenaco-LANDI Gruppe zählen.
Auf ein Wort
Mehr als ein Papier
Rund zwei Jahre sind vergangen, seit wir mit der Überarbeitung der LANDI Grundstrategie begonnen haben. In dieser Zeit wurde ihr Inhalt intensiv diskutiert. Zahlreiche Mitwirkende haben wertvolle Vorschläge sowie Sichtweisen eingebracht. Es wurde an den Texten gefeilt und eine gemeinsame Lesart gefunden.
«Die LANDI Grundstrategie wird mitgetragen und gelebt.»
Die LANDI Grundstrategie definiert die strategische Stossrichtung der LANDI und die Regeln der Zusammenarbeit mit der fenaco über einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren. Gleichzeitig ermöglicht sie den verschiedenen Akteuren in der fenaco-LANDI Gruppe, agil auf Veränderungen am Markt einzugehen.
Allen involvierten Personen möchte ich für ihren Beitrag zur neuen LANDI Grundstrategie danken. Ich bin überzeugt, dass sich die vielen Gespräche und der vielschichtige Austausch gelohnt haben. Dass das Resultat von der Verwaltung der fenaco Genossenschaft einstimmig genehmigt wurde, freut mich. Dank dieser breiten Abstützung ist die LANDI Grundstrategie mehr als ein «Papier». Sie wird mitgetragen und gelebt – und schafft so die Basis, dass sich die LANDI und die fenaco gleichgerichtet positiv entwickeln. Zugunsten der Schweizer Landwirtinnen und Landwirte.