Martin Rieder bewirtschaftet einen 30-Hektar-Landwirtschaftsbetrieb in der Bergzone in Meiringen. Für seine 160 Weidemasttiere produziert er Silage und Dürrfutter. Die Tiere sind in drei Altersgruppen unterteilt. Sie erhalten die gleiche Mischration, die sich hauptsächlich aus Grassilage, etwas Maissilage, ÖLN-Heu und nur wenig Kraftfutter zusammensetzt. «Die Mineralstoffe in der Futterration spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine Mineralmischung mit einem Puffer, die ich jeweils in den Futtermischer gebe, liefert gute Ergebnisse und beugt Azidose vor», erklärt Martin Rieder beim Besuch auf seinem Betrieb.
Wahl eines Futtermischwagens
Vor 15 Jahren haben Martin Rieder und sein Vater die Milchproduktion aufgegeben, um den Betrieb künftig auf die Jungrindermast auszurichten. Sie haben in der Folge einen traktorgezogenen Futtermischer getestet, diese Lösung nach zwei Jahren jedoch bereits wieder aufgegeben. Da die Silos unter dem Dach zwischen den beiden älteren Viehgruppen untergebracht sind, kann Martin Rieder das Futter für die Tiere mit dem Laufkran verteilen. Bei diesem System hat er festgestellt, dass sich die Tiere häufig im Stallbereich bewegten, um das Futter auszuwählen und zu selektieren, was zu einem geringeren Tageszuwachs führte. «So entschloss ich mich, einen neuen Futtermischwagen auszuprobieren. Ich suchte aber ein System, das echte Vorteile bietet. Im vergangenen Winter testete ich einen traktorgezogenen, mit zwei Mischschnecken ausgestatteten Mischwagen von Strautmann, der von der Firma Agro-Technik Zulliger aus Hüswil vertrieben wird», erklärt Martin Rieder. Aber der Treibstoffverbrauch, der Unterhalt und das tägliche An- und Abhängen an einen Traktor, der auch bei anderen Arbeiten zum Einsatz kommt, sind Faktoren, die für Martin Rieders unternehmerisches Denken nicht passten. «Zum Schluss habe ich mich für ein elektrisch betriebenes Modell entschieden, das kleiner und mit einer vertikalen Mischschnecke ausgestattet ist. Dieser Futtermischer ist jederzeit einsatzbereit, arbeitet leise und erzeugt keine Abgasemissionen. Zudem wird für das Mischen des Futters gleich viel Zeit benötigt wie bei einem traktorbetriebenen Modell», präzisiert der Landwirt. Innerhalb von drei Monaten hat die Firma Zulliger einen Futtermischer hergestellt, der perfekt auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten ist.
Überblick über den Betrieb von Martin Rieder
Gemeinde: Meiringen, Amtsbezirk Oberhasli BE; 600 m ü. M., Berg- und Silagezone
Fläche: 30 ha, davon 10 ha Weideland und 20 ha Kunstwiese und Maisanbaufläche
Vieh: 160 Stück Mastvieh (Weidemast) Stromproduktion: Photovoltaikanlage mit 29 kWP (200 m 2 )
Lohnunternehmen: Aussaaten, Begrünungen, Instandstellung/Unterhalt von Naturstrassen, Steinzerkleinerung. Das Lohnunternehmen wurde mit dem Kauf von Maschinen zur Bodenbearbeitung und Aussaat gegründet, nachdem 2005 Naturereignisse in der Region grosse Schäden verursacht hatten.
Hobbys: Martin Rieder interessiert sich leidenschaftlich für Infrastrukturbauten und nachhaltiges Bauen. Er unternimmt gerne Reisen mit der Familie und Ausflüge auf dem Motorrad.
Einsatz auf dem Betrieb
Das Modell Strautmann Vertimix ESF-H 1251 von Martin Rieder hat ein Behältervolumen von 10 m 3 und arbeitet mit einer vertikalen Mischschnecke mit 20 mm starken Windungen. Der Antrieb der Schnecke erfolgt über eine Hydraulikpumpe mit einem Leistungsregler, wodurch der Verbrauch des Elektromotors begrenzt wird. «In wirtschaftlicher Hinsicht bin ich beim Einsatz des Futtermischwagens natürlich sehr daran interessiert, den Strom zu nutzen, den ich mit meiner Photovoltaikanlage produziere. Ein traktorbetriebener Futtermischer wäre daher nur zweite Wahl. Beim Vorbereiten des Mischers kann ich dank der elektronischen Wiegeeinrichtung mit grossem Display genau überprüfen, wieviel die einzelnen Komponenten der Mischung wiegen», verdeutlicht Martin Rieder. Der Mischwagen wird über das Richtungsrad ebenfalls hydraulisch vorangetrieben.
Bedienung
Die Steuerung des Mischers erfolgt über einen Hebel und auch die Entladetüren werden mit einem Bedienhebel bewegt. Das System wird ergänzt durch ein Gehäuse mit einem Notstoppknopf und je einem Schalter für die Waage, den Elektromotor, das Ein- und Ausschalten der Mischschnecke und zum Erhöhen der Schneckendrehzahl beim Entleeren. «Ich kann eine Futterration im Voraus zubereiten und mein Vater oder der Mitarbeiter sind dann in der Lage, das Futter mit diesem Gerät, das immer einsatzbereit ist, problemlos an die Tiere zu verteilen», erklärt Martin Rieder. Das Kabel zum Betreiben des 37-kW-Motors ist mit einem Spannsystem ausgestattet. Zudem kann der Strom aus einer einzigen Steckdose bezogen werden, da die Kabellänge den drei Fütterungsbereichen angepasst ist.
Ausstattung und Optionen
Dieses elektrisch angetriebene Futtermischmodell kann durch die Firma Zulliger auf Mass angefertigt werden. Die Entladeöffnungen, die Bedienplattform und die elektrische Kabelrolle können links oder rechts platziert werden. Im Standard erhält dieser Mischwagen einen Elektromotor mit einer Leistung von 22 kW und einem Strombedarf von 40 Ampère. Auf Wunsch sind 37 kW wie bei Martin Rieder möglich. Zum Mischen grösserer Futtervolumen können am Behälter Aufsatzwände montiert werden. Da der Verschleiss am Behälter und an der Schnecke mit den Messern nicht zu unterschätzen ist, entschied sich Martin Rieder für die Schnecke mit den dickeren Windungen, um die Lebensdauer zu erhöhen.
Martin Rieder findet, dass jeder Betrieb umfassend abklären sollte, welcher Futtermischwagen sich am besten eignet. «Eine Investition in dieser Höhe sollte einen zusätzlichen Gewinn bringen. Ich habe festgestellt, dass auf meinem Betrieb die Tiere mit einer Mischration von gleicher Qualität ruhiger sind. Dass sie das Futter selektieren oder verweigern, kommt nicht mehr vor. Der Tageszuwachs ist jetzt gleichmässiger über alle Tiere und hat sich mit durchschnittlich knapp 1300 Gramm pro Tier und Tag beinahe verdoppelt.»