Ein Kreiselheuer muss das Futter sauber, ohne die Grasnarbe zu beschädigen, aufnehmen und ein gleichmässiges Streubild erreichen. Dies erfordert eine gute Bodenanpassung, damit auch Erntegut aufgenommen wird, das sich in Bodenvertiefungen angesammelt hat. Bei gleichmässig verteiltem Futter ist auch ein gleichmässiges Abtrocknen sichergestellt. Da der Kreiselheuer auf dem Feld teilweise stark beansprucht wird, ist eine robuste Konstruktion, welche präzise Einstellungen zulässt, ein Muss. Nicht zu vergessen ist der Strassentransport, bei dem vor allem für die anderen Verkehrsteilnehmenden die Sicherheit gewährleistet sein muss.
Arbeitsbreite
Eine 13 Meter breite Maschine liefert eine grosse Flächenleistung pro Stunde. «Unser Claas Volto 1300T hat eine grosse Arbeitsbreite und zeichnet sich vor allem durch seine Wendigkeit aus», erklärt Pascal Rey, Landwirt in Les Verrières (NE). «Es handelt sich um eine einfache Maschine, die bei den hiesigen Bedingungen gut funktioniert», führt Rey aus, der jährlich auf rund 100 Hektaren Heu produziert. Eine Maschine dieser Grösse verteilt fünf Schwaden, die ein Mähwerk mit einem Drei-Meter-Mähbalken legt. Der Vorteil eines gezogenen Kreiselheuers ist einerseits, dass bereits ein relativ kleiner Traktor für den Einsatz genügt, und andererseits, dass er dank einer Gesamtbreite von weniger als drei Meter leicht zu transportieren ist. Die gezogenen Kreiselheuer vereinfachen durch die niedrige Bauweise die Lagerung im Winter.
Maschinenaufbau
Bei einer Arbeitsbreite von 13 Meter und mehr haben die Kreiselheuer zehn oder zwölf Kreiselkörper. Ein kleinerer Durchmesser der Rotoren und ein geringerer Abstand dazwischen soll eine intensive Bearbeitung sicherstellen, indem das Mähgut höher hinaufgeschleudert wird. Grössere Kreiselkörper hingegen streuen das Futter weiter nach hinten und in die Breite. Der Volto Claas hat zehn Kreiselkörper mit je sieben Streuarmen. Die anderen Modelle im Vergleich haben zwölf Kreiselkörper mit je sechs Streuarmen auf einer Breite von 13 Meter. Eine Ausnahme bildet das Modell Vicon Fanex, das mit einer Arbeitsbreite von 15 Meter 14 Kreiselkörper mit je sechs Streuarmen aufweist. Die Anzahl Streuarme beeinflusst die Verteilqualität: Je mehr Streuarme ein Kreiselkörper aufweist, desto weniger Futter schleudert jeder einzelne, wodurch eine bessere «Mischung» erzielt wird. Dank kleineren Kreiseln kann eine genauere Bodenanpassung erreicht werden.
Ziel der Hersteller ist, die Wartung möglichst zu vereinfachen, indem sie Antriebe, Kreiselgetriebe und Kupplungen anbieten, die keine oder nur wenig Wartung benötigen. «Wir möchten unsere Maschinen möglichst lange nutzen, deshalb ist regelmässiges Schmieren unerlässlich», erklärt Pascal Rey. «Der Einfachheit halber haben wir uns für die Variante ohne Schwadtuch entschieden. Zudem ist nur ein Hydraulikanschluss erforderlich, der zum Einklappen der Maschine dient», ergänzt Rey, der Wert darauf legt, mit einem Händler in der Nähe zusammenzuarbeiten, um die notwendigen Ersatzteile zu erhalten. Die Bauweise beeinflusst auch das Maschinengewicht und kann bei gleicher Arbeitsbreite einen Unterschied von einer Tonne ausmachen.
Höheneinstellung
Die Bodenanpassung erfolgt mit unterschiedlichen Techniken. Zunächst wird die Arbeitshöhe mit einem mechanischen oder hydraulischen System eingestellt. Bei den meisten Modellen bleiben die grossen Transporträder auf dem Boden in Arbeitsposition. Der Volto bildet eine Ausnahme, da die Transporträder am Heck über die Maschine geschwenkt werden und zwei Tasträder am Transportrahmen befestigt sind. Beim Modell von Pöttinger und Vicon wiederum fungieren die Transporträder im Feld auch als Tasträder. Zudem ist das Einstellen der Kreiselkörper (Streuwinkel) zu beachten.
Weitere Unterscheidungsmerkmale der Maschinen sind die Kreiseldurchmesser, die Art der Zinkenarme und die Zinken selbst. Symmetrische Zinken nehmen das Futter aufgrund der Neigung der Maschine auf zwei Höhen auf und bewirken ein stärkeres Vermischen. Asymmetrische Zinken, mit einem längeren Zinken an der Aussenseite, nehmen das Futter auf der gleichen Höhe zum Boden auf. Wird ein grösserer Streuwinkel eingestellt, verringert sich die Arbeitsbreite. Dadurch wird womöglich zwischen den Kreiselkörpern kein Futter bearbeitet, doch mit der richtigen Maschineneinstellung kann dieses Problem in der Regel verhindert werden.
Bodenanpassung
Um die Bodenanpassung sicherzustellen, haben die Hersteller spezielle Kreiselkörper entworfen (Optitedd, Dynatech, HD usw.). Die Kreiselarme sind entweder aus Rundrohren, Flach- oder Profileisen gefertigt, um eine gute Stabilität zu gewährleisten.
Kuhn hat einen gestanzten und in den Teller versenkten Gabelarm im Angebot, um die Verwindungssteifigkeit speziell bei sehr schwerem Futter zu erhöhen. Mit dem GSC-System (Ground Save Control) sorgt der Hersteller Kuhn dank einzeln aufgehängten Kreiseln sowie einem geringeren Abstand zwischen dem Rad und den Futter aufnehmenden Zinken für eine perfekte Bodenanpassung.
Mit seinem Max Spread System und einer tangential angeordneten Zinkenstellung verbessert der Claas Volto die Verteilung des Futters. Dies ermöglicht ein besseres Aufsammeln, eine höhere Fahrgeschwindigkeit und eine Verteilung auf einer maximalen Breite.
Die Rotorbreite beeinflusst auch das Streubild.
Bei Krone erfolgt die Bodenanpassung zum Teil über die Transportachse. Die Höhen einstellung geschieht zentral und die asymmetrischen Zinken können auf drei Positionen eingestellt werden.
In der Vorgewendestellung wird der Transportrahmen durch eine Feder nach unten gedrückt und verhindert so eine negative Stützlast auf der Anhängerkupplung.
Bei den Pöttinger-Modellen Hit HT dient das Transportfahrwerk zugleich als Tastrad in der Arbeitsposition. Die Dy-natech-Kreisel sind mit gebogenen Streuarmen aus Flacheisen und asymmetrischen Zinken ausgestattet. Mit dieser Anordnung wird das Futter von den Zinken in nacheilender Position aufgenommen und schonender behandelt. Die genaue Arbeits höhe ist gewährleistet, und das Gewicht der Maschine wird gleichmässig auf die Kreiselräder verteilt. Der Hit HT 13 120 ist die leichteste der hier vorgestellten Maschinen.
Das Modell des slowenischen Herstellers SIP besticht durch das hydraulische Einstellen der Arbeitshöhe. Die Höhe der Räder und der Streuwinkel sind mehrstufig verstellbar und die Kreiselkörper durch eine Doppelkupplung geschützt.
Der Fanex 1564 C ist mit dem neuen Boden anpassungssystem «TerraFlow» ausgestattet, bei dem die Höheneinstellung mit der Transportachse verbunden ist. Dadurch sind die Kreisel von den Traktorbewegungen unabhängig und folgen jeglichen Bodenkonturen, ohne dabei die Arbeitshöhe zu verändern. Optional kann die Maschine zudem mit einem hydraulisch klappbaren Grenzstreutuch sowie einer hydraulischen Höhenverstellung ausgerüstet werden.
Quer gelesen
Bei einem breiten Kreiselheuer zu beachten:
– Der Streuwinkel muss angepasst werden (grösserer Winkel bei grossen Futtermengen).
– Für eine saubere Aufnahme muss die Zinkenhöhe genau eingestellt werden.
– Kleine Kreisel werfen das Futter eher in die Höhe.
– Grosse Kreisel werfen das Futter weiter und flächiger aus.
– Abgestützte Rahmengelenkelemente ermöglichen eine gute Bodenanpassung der Kreisel.