Ein Transportanhänger sollte möglichst viel Ware mit einem Maximum an Effizienz transportieren können. Zweckmässigkeit und Sicherheit des Fahrzeugs sind wichtig, wenn unterschiedlichste Güter wie lose Futtermittel, Erntegut oder Palettenware zu transportieren sind. Das Gesamtgewicht wird einerseits vom Hersteller und andererseits von den Strassenverkehrsvorschriften festgelegt. Somit kann ein Fahrzeug mit einem niedrigeren Leergewicht – bei gleichem zulässigem Gesamtgewicht – mit mehr Gewicht beladen werden. Die zugelassenen Höchstgrenzen werden für jedes Fahrzeug bestimmt, für das auch die Normen und die Strassenverkehrsgesetze zu beachten sind.
Anhängertypen
Ob man sich für einen Muldenkipper oder für ein Modell mit Bordwänden entscheidet, hängt von der vorgesehenen Hauptnutzung ab. Die Dichtigkeit eines Muldenkippers, der sich nur nach hinten öffnet, bietet einen entscheidenden Vorteil: Dieser Fahrzeugtyp ermöglicht ein hohes Ladegewicht, erfordert aber eine beträchtliche Höhe, um das Kippen nach hinten zu gewährleisten. Dreiseitenkipper hingegen sind flexibel, da sie auch ein seitliches Entladen ermöglichen, was eine geringere Höhe benötigt. Dies ist besonders beim Entladen innerhalb eines Gebäudes, unter einer Überdachung oder in Sammelstellen wichtig. Das Gewicht ist beim Kauf eines Anhängers häufig ein wichtiger Faktor, ebenso die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und eine qualitativ hohe Ausführung. «Um eine hohe Lebensdauer des Fahrzeugs zu gewährleisten, ist die Verarbeitung der Materialien ausschlaggebend», erklärt Michel Baudet vom gleichnamigen Unternehmen und Importeur der Marke Joskin. «Ein verzinkter Fahrzeugrahmen, Bordwände aus strapazierfähigem Metallblech und mit einer Zweikomponenten-Lackierung sind Qualitätsmerkmale», ergänzt der Spezialist für Agrartechnik.
Materialwahl
Durch die richtige Materialwahl kann die Nutzlast erhöht werden. Der deutsche Hersteller Fliegl setzt auf eine Gewichtsoptimierung des Fahrgestells und auf Bordwände, die gänzlich aus Aluminium bestehen. Das dadurch eingesparte Gewicht wird dann zur zusätzlichen Nutzlast. «Wichtig ist zudem, sich zu den verschiedenen Ausstattungsmöglichkeiten und Optionen beim Anhänger Gedanken zu machen», erklärt Urs Ledermann, Verkaufsleiter für Spezialmaschinen bei Serco. «Die Deichsel mit Ober- oder Untenanhängung, die Beschaffenheit des Brückenbodens, die Federung, das Bremssystem, die Heckkupplung oder auch ein Abdeckungssystem sind nur einige Ausstattungsbeispiele, die das Gesamtgewicht, aber auch die Sicherheit des Transporters beeinflussen.
Materialien und Verarbeitung sind ausschlaggebend für eine hohe Lebensdauer.
Der deutsche Hersteller Strautmann hat verschiedene Kombinationen für seine Anhänger im Angebot. An den gleichen Brückenboden können Bordwände aus Holz oder Stahl montiert werden. Die Variante mit Holz weist ein gerin geres Gewicht auf, und empfindliche Produkte wie Kartoffeln werden beim Befüllen geschont. In der Standardausführung sind die Anhänger mit Gummidichtungen versehen, die eine gute Dichtigkeit sicherstellen. Am Aufbau werden beim Modell STK 2002-H meist Portaltüren eingesetzt, welche ein seitliches Be- und Entladen massiv vereinfachen.
Farmtech setzt auf ein Fahrgestellt aus Stahl mit 300 × 100 × 6,3 mm starken Formrohren und einer Aufhängung mit Parabelfedern, die unter der Achse montiert sind. Am 5 mm dicken Stahlboden sind Bordwände angebracht, die ebenfalls aus Stahl bestehen und sich pendelnd oder klappbar öffnen lassen. «Die Anhänger des belgischen Herstellers Joskin sind auf Langlebigkeit ausgerichtet und erfüllen die geltenden rechtlichen Bestimmungen», erklärt Michel Baudet. Der Hersteller setzt bei der Verarbeitung auf Spezial stahl und Materialbehandlungen wie das Verzinken des Fahrgestells sowie das Sandstrahlen vor dem Auftragen besonders strapazierfähiger Lacke.
Der Hersteller Marolf im bernischen Finsterhennen baut Anhänger nach Kundenwunsch, welche vollständig in der Schweiz gefertigt werden. Für den Hersteller stehen die grosse Nutzlast und die hohe Sicherheit im Vordergrund. Er hat diverse Tandem-Kippanhänger im Angebot mit einem Gesamtgewicht bis zu 24 Tonnen. Das gewichtsoptimierte Chassis wird aus soliden Feinkornstahlprofilen hergestellt. Der Brückenboden und die multifunktionellen Aluminium-Seitenwände mit Blachenverdeck sind die Bestandteile des langlebigen Aufbaus.
Die Firma Jost AG übernahm im Jahr 2020 die Markenrechte Tanner Swisstrailer. Am Standort in Langnau entwirft und baut die Unternehmung Anhänger für jeden Einsatzbereich. Die Fahrzeuge zeichnen sich durch ein besonders torsionsfestes Fahrgestell und hochwertige Materialien aus. «Die Anhänger werden nach Kundenwunsch komplett in der Schweiz entwickelt, hergestellt und montiert», erklärt der Geschäftsführer Patrick Bay. Bei diesen Swissmade-Fahrzeugen, die für eine hohe Lebensdauer entwickelt werden, sind alle gängigen Optionen erhältlich.
Unser Tipp
Strassentransport
Zur Nutzung der öffentlichen Verkehrswege müssen die Fahrzeuge den in der Schweiz geltenden europäischen Richtlinien entsprechen. Beim Kauf eines Fahrzeuges sollte man sich nach der Übereinstimmungsbescheinigung erkundigen, die bei Problemen im Strassenverkehr eine zentrale Rolle spielt – wobei zu bedenken ist, dass die europäischen Bestimmungen noch nicht in allen Nachbarländern in Kraft sind.