Silofolien sollen nicht nur ein Silo abdecken, sondern besonders das darunterliegende Gut schützen und den Gärprozess unterstützen.Neben Dicke der Folie, Breite und Länge sind Qualitätsparameter wichtig, die einen Wert für den Anwender darstellen. Darunterfallen Sauerstoffdurchlässigkeit, UV Stabilität, Festigkeitswerte und zum Beispiel Säurebeständigkeit. Ein weiterer Punkt sind die mechanischen Belastungen denen eine Folie standhalten muss. Diese kommen beim Abdecken zum Tragen, wenn die Folie über das Silo gezogen wird, beim Auslegen des Siloschutzgitters und dem Beschweren mit Silosandsäcken. Später dann, beim Kontrollieren der Siloanlage, wenn der Landwirt die Folie auf eventuelle Beschädigungen durch Wildtiere oder sonstige Einflüsse untersucht,ist die Belastungsfähigkeit der Folie ebenfalls von Bedeutung. Einebesondere Beachtung verdient die Sauerstoffdurchlässigkeit. Eine hochwertige Silofolie mit starken Barriereeigenschaften, bedeutet,das kaum Sauerstoff durch die Folie in die Silage eindringen kann.Dies bedeutet eine gute Vergärung mit optimalen Nährwertergebnissen. Grundvoraussetzung ist wie so oft, dass beider Ernte, der Verdichtung und dem Abdecken ordentlich gearbeitet wurde.
Rohstoffe bestimmen Qualität
Silofolien und auch Unterziehfolien bestehen aus mehreren Folienschichten, die während des Extrusionsvorgangs mit verschiedenen Eigenschaften ausgestattet werden. Die Mittelschichten der Folien enthalten zum Bespiel Rohstoffe, die für die Dehn-, Zug- und Reissfestigkeit entscheidend sind oder die Barriereeigenschaften beeinflussen.
Durch die Kombination der verschiedenen Rohstoffe in denSchichten der Folie, wird auch die spätere Qualität der Folie bestimmt. Ausschlaggebend sind weiter die Normen nach welcher die Folien produziert werden. Folien, welche nach der Norm EN 13 207 für thermoplastische Silofolien produziert werden, entsprechen den grundlegenden heutigen aktuellen Anforderungen und berücksichtigen die wichtigen physikalischen und mechanischen Eigenschaften. Dies gilt auch für DLG geprüfte Folien.
Herstellung der Folien
Auf den Herstellungsprozess zurückkommend bedeutet das Wort«extrudieren», dass die Folie in Form von erhitztem Granulat, das sich verflüssigt bei einer Temperatur von ca. 200 Grad, durch eine Schnecke gedreht wird. Diese sogenannte Schmelze wird durch grosse Ringe mit schmalen Öffnungen gepresst und nach dem Austreten wie ein Ballon mit Luft aufgeblasen. Eine solche grosse Blase hat eine Höhe und einen Umfang von rund 20 Metern und wird am oberen Ende von Walzen zusammengedrückt, geschnitten, gefaltet und als Folie auf Hülsen gewickelt.
Abdecken der Silage
Der Clou steckt allerdings nicht nur im Produktionsprozess,sondern auch beim Abdecken des Silos. Um vor zusätzlichem Lufteintrag zu schützen, ist es am besten, man verwendet aufeinander abgestimmte Produkte und arbeitet besonders bei den Problemzonen eines Silos genau und sauber. Kritische Zonen sind immer die Rand- und Seitenwandbereiche. Eine gute Verdichtung fällt hier oft schwer und um Lufteinträge zu minimieren, sollten diese Seitenbereiche immer mit einer Wandfolie abgedeckt werden. Die letzten Schichten auf dem Silo sind einem hohen Luftanteil und Unebenheiten ausgesetzt. Die Unebenheiten ergeben sich beispielsweise durch die Reifen des Traktors und die fehlende Masse, welche für die weitere Verdichtung benötigt würde, was den Lufteintrag ebenfalls begünstigt.
Wahl der Abdeckfolie
Hier gibt es zwei Entscheidungen bei der Wahl der Abdeckfolie:Entweder man verwendet Kombinationsfolien wie zum Beispiel die«Polydress O 2 Barrier 2 in 1», die auf einer Rolle die Unterziehfolie mit der Silofolie zusammen anbietet und dank ihrer Rezeptur mit einer sechs bis zehnfach höheren Sauerstoffbarriere gegenüber Standardabdeckungen ausgestattet ist und zwei Arbeitsschritte in einem ermöglicht, oder man bedient sich der herkömmlichen Variante und verwendet eine Unterzieh- und separate Silofolie.
Unter keinen Umständen sollte auf eine Unterziehfolie verzichtet werden. Diese übernimmt eine wichtige Aufgabe, die eine reine Silofolie aufgrund der Dicke nicht alleine leisten kann. Diesedünne Unterziehfolie schmiegt, oder besser gesagt, saugt sich an die Oberfläche der Silage an, minimiert Lufteinschlüsse und sorgt dafür, dass sich Milchsäurebakterien schneller bilden, die für den Gärprozess notwendig sind. Wird das Silo zum Schluss mit Schutzgitter und Kiessäcken abgedeckt – steht dem Erfolg nichts mehr im Weg.
Wieso Abdeckfolien?
Wenn man bedenkt, dass sich unter einer Siloabdeckung von 20 ×50 m ein Futterwert von ca. 50 000 Franken verbirgt, dann sollte beim Abdecken nicht am falschen Ende gespart werden.Dementsprechend lautet auch die Empfehlung, die Folien beim Händler des Vertrauens zu kaufen und auf Kriterien zu achten, die für Qualität sprechen. Diese sind wie erwähnt EN Norm, DLG Siegel,Produktionsland, Hersteller, Markenname und technische Werte.