In Geflügelmastställen werden je nach Wärmedämmung 80 - 90% der Wärmeverluste durch die Lüftung verursacht. Dank dem von der Firma Globogal eingebauten Luft luft Wärmetauscher (WRG) können die Wärmeverluste halbiert werden, was seit 2012 in zahlreichen Geflügelmastställen bewiesen wurde. Um die Wärmeverluste noch weiter zu senken,liess der Bauherr seinen Stall mit massiv verbesserter Wärmedämmung errichten,mit dem Ziel,die Minergie Anforderungen zu erfüllen. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage (PV) mit einer Leistung von 70 kWp. Im Hinblick auf eine möglichst hohe Selbstnutzung des Stroms,ist der PV Anlage ein Wasserwärmespei cher mit einem Volumen von 20000 Liter und ein Stromspeicher (Salzbatterie 18 kWh) angeschlossen. Die Wärme wird mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einer Leistung von 41 kW generiert. Die Wärmevertei lung im Stall erfolgt über eine emissionsfreie Warmwasser-Ri ppenrohrheizung.
Leuchturmprojekt unterstützt durch das Bundesamt für Energie (BFE)
Der Stall wurde während einem Jahr von April 2019 bis April 2020 als Leuchturmprojekt getestet. Dabei wurden im Stundentakt alle relevanten Tier-,Energie- und Stallklimaparameter aufgezeichnet. Der durch das BFE unterstützte Monitoring Bericht liegt nun vor und bestätigt die erwarteten Energiesparpotenziale.
Vom Energiefresser zum Netto-Energielieferanten
Der gesamte Wärmebedarf (Heizung und Warmwasser) betrug über ein Jahr 69369 kWh (Normbedarf: 160000 kWh). Für die Erzeugung dieser Wärme, benötigte die Wärmpumpe lediglich 18922 kWh. Der Wasserspeicher wurde tagsüber mit dem Stromüberschuss der PV-Anlage gespiesen, um den für die Heizung benötigten Bedarf während der Nacht zur Verfügung zu stehen.
Zudem ermöglicht der Stromspeicher ebenfalls mehr PV-Strom selber zu nutzen. Bei einer Entladung des Stromspeichers um 80% stehen pro Zyklus 14.4 kWh zur Verfügung. Damit kann der mittlere Strombedarf für die Lüftung,Licht und andere Verbraucher während rund 9 Stunden gedeckt werden. Die von der PV-Anlage produzierte überschüssige erneuerbare Energie betrug 45616 kWh und erfüllt damit eine Kernanforderung von Minergie A.
Bessere Tiergesundheit dank trockener Einstreu
Dank der tiefen relativen Feuchtigkeit war die Beschaffenheit der Einstreu während der ganzen Dauer der Umtriebe sehr gut. In allen Umtrieben wurden bei den Tieren praktisch keine Fussballengeschwüre verzeichnet.
Quelle: Globogal AG