Doppelschwader mit zwei Rotoren (Kreiseln) und Mittenablage zeichnen sich durch eine hohe Effizienz und eine einfache Handhabung aus. Im Vergleich zu einem Einkreiselschwader können sie im gleichen Zeitraum die doppelte Fläche bearbeiten. «Der Doppelschwader von Pöttinger ist relativ schwer, aber vor allem sehr effizient. Zudem verfügt die Maschine über eine gute Bodenführung», erklärt Stéphane Henchoz, Landwirt in L’Etivaz. Er und sein Bruder Nicolas Henchoz schätzen in ihrem teilweise sehr steilen Wiesengelände ganz besonders die robuste Bauweise und die Stabilität dieser Maschine. Weiter betonen sie, dass die Traktorspur genau eingehalten wird.
Gleichmässigen Schwad formen
Bei den verschiedenen Modellen, die in der Tabelle aufgeführt sind, wird die Arbeitsbreite mechanisch eingestellt. Eine optional erhältliche hydraulische Einstellung erhöht den Komfort und kann vom Traktor aus betätigt werden. Ist die Arbeitsbreite festgelegt, formt ein Doppelschwader mit Mittenablage einen gleichmässigen Schwad. Diese Maschinen verfügen zudem über einen strapazierfähigen Transportrahmen mit grossen Stützrädern. Ein breites Fahrwerk der Rotoren ist ein wichtiger Punkt für die Stabilität der Maschine und trägt erheblich zu einer sauberen Rech arbeit der Zinken bei.
Eine kardanische Kreiselaufhängung sichert eine gute Bodenanpassung.
Das Kreiselgetriebe ist das am stärksten beanspruchte Maschinenteil und wichtig für eine präzise Führung der Zinkenarme. Das wartungsfreie mit Öl gefüllte und hermetisch geschlossene Gehäuse schützt das Getriebe vor Staub und Schmutz. Die beweglichen Teile werden geschmiert, sind geschützt, und der Verschleiss bleibt gering. Die Befestigung der Zinkenarme ist herstellerabhängig, sie sollen jedoch schnell eingeklappt und im Schadenfall rasch ausgewechselt werden können. Zinkenträger mit einer definierten Sollbiegestelle knicken bei einer Kollision genau ab, wodurch das ganze Getriebe besser geschützt wird.
Sauberes Futter dank Jet-Effekt
Die kardanische Aufhängung ist bei Schwadern generell Standard und sichert eine gute Bodenanpassung der Kreisel sowohl längs als auch quer zur Fahrtrichtung. «Unser neuer Doppelschwader nimmt das Futter auch dank des Tastrads an der Vorderseite der Maschine schmutzfrei auf», stellt Stéphane Henchoz fest. Die Wahl des Landwirts fiel auf eine hydraulische Arbeitsbreitenverstellung, die es ihm ermöglicht, den Schwad für den Ladewagen oder den mit einer breiteren Pickup ausgestatteten Transporter anzupassen.
Zusätzlich zur Bodenanpassung erlaubt die Aufhängung auch einen Jet-Effekt. Das heisst, dass die kardanische Kreiselaufhängung in Kombination mit der berechneten Gewichtsverteilung dafür sorgt, dass beim Ausheben der vordere Teil der Kreisel zuerst angehoben wird. Beim Absenken setzen zuerst die Hinterräder und danach die Vorderräder auf dem Boden auf. Dadurch wird verhindert, dass die Zinken in den Boden stechen, und somit bleibt das Erntegut sauber.
Unser Tipp
Beim Kreiselschwader zu beachten
– Einstellung der Arbeitsbreite und damit auch der Schwadbreite
– Einstellung der Zinkenhöhe, Wahl des Zinkentyps
– Wahl des Fahrwerks (Einzelrad, Tandem, Tastrad)
– Individuelles Anheben der Kreisel
– Befestigung der Zinkenarme
– Lenkbare (oder nicht lenkbare) Transporträder
Der Traktorspur besser folgen
Bei vielen Schwader-Modellen wird die Tandem-Kreiselachse als Option angeboten, falls sie nicht bereits serienmässig eingebaut ist. Dies verleiht der Maschine eine gute Stabilität und eine vorteilhafte Gewichtsverteilung. Zudem trägt ein Entlastungssystem der Kreisel zu einem ruhigen Lauf in Arbeitsstellung bei und erhöht die Standsicherheit am Hang sowie beim Ausheben eines Kreisels. Ein Fahrwerk mit schwenkbarem Vorderrad, das nahe an den Zinken angebracht ist, kann der Spur des Traktors besser folgen. Die verschiedenen Fahrwerkvarianten reichen von drei Einzelrädern bis zur Volltandem-Ausführung und zusätzlichem Tastrad.
In der Praxis erfolgt das Einstellen der Zinkenhöhe oft einmalig bei Saisonbeginn. Dies ist ein Grund, warum die Höheneinstellung meist manuell angeboten wird. Die Form der Zinken hingegen ist wichtig für eine saubere Aufnahme des Ernteguts. Die Hersteller bieten spezifische, speziell geformte Zinken an, mit denen das Futter einfacher angehoben und die Zinken höher eingestellt werden können. Ziel ist, mit einer hohen Fahrgeschwindigkeit zu arbeiten, ohne dabei in den Boden zu stechen und das Futter sauber zu halten. Werden die Zinken weniger belastet, sinkt auch die Beanspruchung der mechanischen Teile und des Gehäuses, was die Lebensdauer des Schwaders erhöht.