Wind ist immer und überall auf der Welt allgegenwärtig und stellt in der landwirtschaftlichen Praxis eine grosse Herausforderung bei der gleichmässigen mineralischen Düngung dar. Mit dem System Amazone WindControl (nach Prof. Dr. Karl Wild, HTW Dresden) kann der Windeinfluss auf das Streubild permanent überwacht und automatisch ausgeglichen werden.
Die Herausforderung mit dem Wind bei der Mineraldüngung
Wind ist mal stärker oder mal schwächer, weht aus unterschiedlichen Richtungen oder bläst mal konstant und im nächsten Moment in Böen. Somit ist der Windeinfluss auf das Streubild permanent unterschiedlich. Die Windgeschwindigkeit sowie die Windrichtung variieren sowohl innerhalb der Fahrgasse, als auch im Vergleich zur Nachbarfahrgasse.
Der Wind ist beim Düngerstreuen ein Parameter, den der Anwender nicht direkt beeinflussen kann, den es aber unbedingt im Auge zu behalten gilt. In der Regel ist die Haupteinsatzzeit eines Zentrifugalstreuers die Vegetationsperiode im Frühjahr. Zu dieser Jahreszeit ist die standortbezogene Wahrscheinlichkeit, unter windigen Bedingungen arbeiten zu müssen über das Jahr gesehen besonders hoch.
Gegenwind oder Rückenwind strecken oder stauchen die Streuniere. In beiden Fällen wird die Querverteilung nicht beeinflusst, sodass Wurfweite und somit die effektive Arbeitsbreite unverändert bleiben. Seitenwind verändert demgegenüber die Querverteilung jedoch deutlich. Die Streuniere wird einseitig gestaucht und einseitig gestreckt, wodurch ein asymmetrisches Streubild entsteht. Die Aufgabe von WindControl ist daher, das Streubild permanent zu überwachen und die Einstellungen des Düngerstreuers so anzupassen, dass wieder ein symmetrisches Streubild erreicht wird.
Windstille «per Knopfdruck» vergrössert das Einsatzfenster
Ein am Düngerstreuer angebrachter, hochfrequent messender Windsensor erfasst dabei sowohl die Windgeschwindigkeit als auch die Windrichtung und übermittelt diese Informationen an den Job-Rechner. Dieser verrechnet die Daten mit der Fahrgeschwindigkeit und berechnet neue Einstellwerte für das Einleitsystem und die Streuscheiben-Drehzahl, welche daraufhin automatisch angepasst werden. Bei Seitenwind wird die Drehzahl der dem Wind zugewandten Seite erhöht und das Einleitsystem nach aussen verdreht. Gleichzeitig wird die Drehzahl der dem Wind abgewandten Seite reduziert und das Einleitsystem nach innen verdreht. Somit wird dem Windeinfluss automatisch entgegengewirkt und die Verteilgenauigkeit sichergestellt. Ausserdem ergeben sich durch den Einsatz von WindControl grössere Zeitfenster für die Düngung auf den Feldern.
Den Wind immer im Blick
Der Anwender hat im Arbeitsmenü neben allen wichtigen Parametern für das Düngerstreuen zusätzlich die aktuellen Windparameter wie Windrichtung, Windstärke und Böigkeit immer im Blick. Mit Ampelfarben wird signalisiert, inwieweit WindControl den Windeinfluss noch ausgleichen kann. Ist die Regelgrenze bei zu starkem Wind erreicht oder wechseln die Windböen zu häufig, gibt das System zusätzlich eine Warnmeldung aus.
Der Mast mit dem Windsensor wird bei Streuscheibenbetrieb automatisch ausgefahren. Dabei ragt der Sensor über die Traktorkabine hinaus, um nicht in den Verwirbelungen des Traktors zu messen. Werden die Streuscheiben ausgeschaltet, fährt der Windsensor in die geschützte Position zwischen Traktor und Streuer zurück. Eine manuelle Bedienung ist zusätzlich möglich.
Perfekte Ergebnisse unter allen Umständen
Als weitere Ausbaustufe zu WindControl bietet Amazone für die Zentrifugalstreuer ZA-TS und ZG-TS die Streufächerüberwachung ArgusTwin an. Mit ArgusTwin wird der komplette Streufächer auf der rechten und linken Seite mittels 14 Radarsensoren permanent überwacht. Bei Abweichungen wird die Querverteilung über eine Anpassung des elektrischen Einleitsystems automatisch optimiert. Dies kann für jede Seite individuell passieren und gewährleistet so eine optimale Querverteilung. ArgusTwin sorgt für ein konstantes Streubild auch beim Streuen am Hang, beim Einsatz von inhomogenen Streugütern oder beim Aufkommen von Feuchtigkeit und damit einhergehenden Störungen im Streuprozess.
Quelle: Amazone