Vom 23. bis 25. Januar hat in Martigny die 15. Fachmesse Agrovina für Önologie, Wein- und Obstbau stattgefunden. Dabei sind auch besondere Dinge aufgefallen. So sorgten blühende Trauben an verschiedenen Standorten im Messeareal und in grossen Töpfen eingepflanzten Reben durchwegs für Bewunderung und Überraschung. Ist es nun infolge dem Klimawandel im Wallis bereits bald Sommer, könnte man sich fragen.
Doch hinter diesem Geheimnis steckt die Schaffhauser Rebschule Auer in Hallau, welche auf Nachfrage auch für Aufklärung sorgte. „Wir haben diese Rebstöcke im Heizungsraum bis zum Austrieb gebracht und danach den Austrieb mit der Blüte im Gewächshaus vorangetrieben“, erklärte Rebschulist Martin Auer. So kam es, dass diese Reben just auf Messebeginn zu blühen begannen.
Zugleich wurden die Besucher am Stand der Hallauer Rebschule mit einer weiteren Besonderheit überrascht. Dabei handelt es sich um einen Wein aus einer Flasche mit Glaszapfen. Es sind nun über 20 Jahre her, als man diesen neuen Verschluss für Flaschenweine als mögliche Alternative zum Naturkorken sah und ihm eine entsprechend grosse Zukunft voraussagte. Schluss mit Zapfenweinen dank dem neuen, geschmacksneutralen und als schick bezeichneten Vino-Lok wie der Glaszapfen bezeichnet wurde. So war er an der renommierten globalen Weinmesse „Pro Wein“ 2005 das grosse Thema. „Im November war Produktionsstart und seither haben mehr als 150 Winzer aus Europa, Australien und Südafrika teilweise oder ganz umgestellt“, ist heute noch nachzulesen.
Doch erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt. Denn er hat trotz vieler Vorteile den Durchbruch nicht geschafft. Er braucht aber auch eine spezielle Flasche mit einem Flaschenband, wo der Glaskorken mit einer Metallhülse auf die Flasche gepresst wird. Es gibt nur noch ganz vereinzelte Weingüter, so auch in Deutschland, welche ihn nutzen.
Quelle: Roland Müller