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Pflanzenbau

Auf die Plätze, fertig – ran ans Getreide

Das vergangene Jahr war beim Getreide ein schwieriges Jahr mit miserabler Ernte. Die Herbstkulturen wurden spät gesät, sodass dem gestressten Boden besondere Sorgfalt galt. Doch eine späte Aussaat hat Vorteile: Dank feuchter Witterung blieben Bodenwirkstoffe lange aktiv, was eine effektive Ackerfuchsschwanz-Bekämpfung ermöglichte. Wo keine Behandlung erfolgte, ist im Frühjahr noch eine Strategie möglich.

Titelbild Weizen

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Der nasse Januar führte zu Nährstoffmangel, weshalb eine frühe Andüngung wichtig ist. Mikronährstoffe sollten dabei nicht vergessen werden, da latente Defizite den Ertrag erheblich beeinträchtigen. Eine frühzeitige Herbizidmassnahme ohne starken Frost, kombiniert ausgebracht mit schnell verfügbaren Nährstoffen, sichert einen optimalen Wachstumsstart. Für intensiv geführte Bestände ist jetzt der ideale Zeitpunkt für den ersten Einsatz eines chlormequathaltigen Phytoregulators. Chlormequat wirkt am besten bei Temperaturen ab 6 °C und viel Sonnenlicht. Bei bedecktem Himmel sind mindestens 10 °C erforderlich. Der Haupttrieb wird gebremst, die Nebentriebe gefördert und ein Auseinanderwachsen der Triebe reduziert.

Expertentipp

Wie kann ich meine Herbizide optimal einsetzen? 

Um Unkraut bestmöglich zu bekämpfen, sollte eine frühe Behandlung angestrebt werden. Je kleiner das Unkraut, desto einfacher und sicherer kann es bekämpft werden. Vor und nach Frost ist Vorsicht geboten, um Herbizidschäden zu vermeiden.

Warum ist ein Netzmittel so wichtig? 

Der Einsatz von Injektordüsen zur Reduktion der Abdrift führt zu einer suboptimalen Benetzung der Unkräuter mit Spritzbrühe. Hier hilft ein gutes Netzmittel wie Zofal R auf Rapsöl-Basis. Es sorgt dafür, dass selbst schwer benetzbare Gräser zuverlässig getroffen werden. Bei hoher Abdriftgefahr ist Gondor (0,5 l / ha) die bessere Wahl, da es zusätzliche Sicherheit vor der Abdrift des Spritznebels bietet.

Was bewirken Blattdünger in Kombination mit Herbiziden?

Beim Mischen von Blattdüngern und Herbiziden ist keine zusätzliche Überfahrt erforderlich. Produkte mit Nährstoffzusatz helfen den Pflanzen, Stress durch Herbizide oder Frost besser zu bewältigen. Stress senkt den Ertrag und macht die Pflanze anfälliger für Krankheiten. Ein «Boost» über eine Blattapplikation mit Triagol fördert das Wurzelwachstum und verbessert die Aufnahme des nicht mobilen Ammoniums im Boden.

Gibt es noch weitere Tipps?

Die Erfahrung hat gezeigt, dass schnell verfügbare Dünger, wie Kalkammonsalpeter, sich auf leichten Böden bewährt haben. Für schwere Böden empfiehlt sich ein Sulfamid oder Piamon. Beide müssen zeitig ausgebracht werden. Sie binden sich dank ihres geringen Ammoniumanteils nicht direkt an negativ geladene Tonteilchen. Kalkammonsalpeter wirkt auch bei plötzlich trockenen Bedingungen sicher.

Cyrill Rennhard, Product Manager bei Stähler Suisse SA

Agrar-Quiz: Ei

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