Forum für Wassermanagement

Das neue «Forum nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft» will Lösungen erarbeiten und Wissen vermitteln, wie man angesichts des Klimawandels die Ressource Wasser in der Landwirtschaft noch umsichtiger nutzt. Entwickelt wurde das Forum von der landwirtschaftlichen Beratungszentrale Agridea und der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL

Der starke, anhaltende Regen führte 2024 vierlorts zu Staunässe auf den Feldern. 

Der starke, anhaltende Regen führte 2024 vierlorts zu Staunässe auf den Feldern. 

(Dr. Katharina Kempf)

Publiziert am

Wetterextreme mit Trockenperioden und starken Niederschlägen häufen sich. Der Klimawandel verändert die saisonale Verteilung von Wasser in der Schweiz, wie wir im letzten verregneten Mai oder im Hitzesommer 2022 erlebt haben. Die Zukunftsszenarien Hydro-CH2018 prognostizieren mehr Regen im Winter, weniger im Sommer – eine Herausforderung für unsere Landwirtinnen und Landwirte, um Wasser zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und möglichst in der richtigen Menge zur Verfügung zu haben. «Nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel ist problematisch für Bäuerinnen und Bauern. Bei nassen Böden faulen Gemüse und Beeren, während Kartoffeln bei langer Hitze vertrocknen», sagt Andreas Keiser, Dozent für Ackerbau und Pflanzenzüchtung an der BFH-HAFL. «Ein gut geplanter, nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser in der Landwirtschaft ist für die Zukunft zentral – und zwar in Berg- und Talregionen.»
Am 25. Juni 2024 haben die Agridea und die BFH-HAFL das «Forum für nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft» gegründet, um die Schweiz rechtzeitig vorzubereiten. «Denn das heute verfügbare Fachwissen und die Datenlage im Umgang mit Wasser in der Landwirtschaft genügen nicht, um die künftigen Herausforderungen anzugehen. Dies gilt sowohl für die Bewässerung als auch für Massnahmen, wie man Wasser rund um die Betriebe zurückhalten und speichern kann», verdeutlicht Danielle Albiker, Mitinitiantin des Forums und Leiterin des Bereichs Wasser bei der Agridea an der Gründungsversammlung.

Zusammen Lösungen erarbeiten

Die Ziele des neuen Forums: Man will für die Schweiz eine fundierte Wissensbasis legen und den Austausch zwischen den Akteurinnen und Akteuren – Landwirtinnen und Bauern, Forschenden und Beratungsstellen, Branchenverbänden sowie öffentlicher Hand und privaten Firmen – fördern. Konflikte frühzeitig erkennen und konstruktive Lösungen erarbeiten, eine gute Praxis entwickeln und diese vermitteln. «Das Forum gibt der Landwirtschaft als nachhaltige Wassernutzerin eine Stimme», fasst Mitinitiant Andreas Keiser zusammen. Nicht zuletzt solle auch der Öffentlichkeit aufgezeigt werden, wie wichtig die Wasserverfügbarkeit für die Lebensmittelproduktion und die Selbstversorgung sei. Ganz im Sinne der Klimastrategie Landwirtschaft und Ernährung 2050 des Bundes, die eine «klima- und standortangepasste inländische Landwirtschaftsproduktion fordert, die mindestens 50 % zum Nahrungsmittelbedarf der Bevölkerung in der Schweiz beiträgt».

Drehscheibe Wissensplattform

Das Herzstück des Forums ist die Wissensplattform «Nachhaltiges Wassermanagement in der Landwirtschaft», die von der Agridea betrieben wird. «Wir bündeln sämtliches Wissen rund um Wasser und Landwirtschaft und stellen dies auf agripedia.ch zur Verfügung», erklärt Danielle Albiker. Diverse Arbeitsgruppen des Vereins würden zukunftsträchtige Lösungen, etwa im Bereich Bewässerungstechnik oder Wasserspeicherung entwickeln; letztere wurde am Regenwasserbecken von Landwirt Didier Banderet am Gründungsevent in Nuvilly FR anschaulich erklärt. Jedes Jahr wird das Forum an der BFH-HAFL eine ganztägige nationale Tagung zu einem Wasser-Thema durchführen.

Quelle: Agridea

Hier geht's zum UFA-Revue-Artikel über Massnahmen zur Wasserretention in den Kantonen Baselland und Luzern.

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