Mit der neuen Novag T-ForcePlus 950 ist es dem Direktsaat-Spezialisten gelungen, den Zielkonflikt zwischen grosser Schlagkraft, minimalem Bodendruck und hohem Schardruck für die Direktsaat zu lösen. Das Ergebnis ist ein schlagkräftiges Flaggschiff, dass dank Raupenlaufwerk bodenschonend unterwegs und zudem je nach Bodenart flexibel ballastierbar ist.
Das 9 m Gerät erreicht mit bis zu 48 Säscharen (18,75 cm Reihenabstand) und Arbeitsgeschwindigkeiten von bis zu 12 km/h Leistungen von fast 10 ha/h. «Die grössten Herausforderungen waren die Saatgutdosierung und -verteilung bei grosser Arbeitsbreite und -geschwindigkeit», sagt Chefentwickler und Gründer Ramzi Frikha zu seinem neuen 9 m-Modell, das gerade für die Agritechnica gebaut wird und danach direkt zum Kunden nach Rumänien geht.
Neue Dimensionen
Für die neue Novag T-ForcePlus 950 wurde der Rahmen verstärkt und er ist jetzt doppelt klappbar. Das 9 m-Gerät kommt so auf Transportmasse von 3 m Breite und 3,95 m Höhe. Im ausgeklappten Zustand stützen zwei zusätzliche Räder den Rahmen im äusseren Bereich und verteilen das Gewicht gleichmässig über die komplette Arbeitsbreite. Dies sorgt in Kombination mit einem neuen Raupenfahrwerkskonzept für Laufruhe an der Oberfläche und Präzision in der Tiefe.
Der Saatgut-/Düngertank wurde vergrössert, neu designt und weiter vorne positioniert als bei den kleineren Modellen. Dadurch verbessert sich die Traktion der Zugmaschine und der Tank ist für Kalibrierung und Befüllung besser zugänglich. Im Standard fasst er 7700 l und lässt sich dank einer flexiblen Mittelwand nach Bedarf in die Volumina 3650 l/4050 l oder 5000 l/2700 l aufteilen. Optional stehen zwei Zusatztanks mit jeweils 350 l für weitere Saatgüter und Granulate zur Verfügung. Das Zusatzvolumen lässt sich bei Bedarf dem hinteren Haupttank zuschlagen.
Die Novag T-ForcePlus 950 kommt auf eine Länge von 9,5 m und wiegt bei einem Reihenabstand von 25 cm bzw. 36 Säscharen leer 18 t. Jedes Säschar verlangt im Schnitt 10 PS Zugkraft. Der kleinste mögliche Reihenabstand mit dann 48 Säscharen beträgt 18,75 cm, so dass die neue Novag T-ForcePlus 950 einer Zugkraft von 360 PS und mehr bedarf.
Flexibel einsetzbar
Für ein Direktsaat-Gerät ihrer Dimensionen ist die Novag T-ForcePlus 950 dank des intelligenten Rahmenkonzeptes vergleichsweise kompakt gebaut. Dadurch leistet sie auch in vorbereiteten Böden, wie man sie auf vielen Betrieben vorfindet, die sich noch im Umstellungsprozess befinden, sehr gute Arbeit. Wird hingegen konsequent in einem Direktsaat-System gearbeitet, ist der Boden fest und verlangt hohe Schardrücke. Für diesen Fall lässt sich die Novag T-ForcePlus 950 bei Bedarf um bis zu 6.400 kg aufballastieren.
Neues Raupenlaufwerk
Bei voller Ballastierung erreicht sie mit 48 Säscharen ein Leergewicht von 26 t. Um diese Last möglichst bodenschonend im Feld zu verteilen, hat die neue Direktsaat-Maschine ein robustes Raupenlaufwerk mit sehr flachem Stollenprofil und einer Aufstandsfläche von 2 x 1,3 m² bekommen, das den Boden dank einer speziellen Federung selbst bei Wendemanövern nicht schädigt. Das innovative Federungskonzept reagiert flexibel auf die Belastung, indem es die Spannung der Laufbänder verändert. «Für europäische Märkte werden wir das Raupenfahrwerk zukünftig auch mit Bremsanlage anbieten», betont Ramzi Frikha.
Verstärkte Saatgutdosierung
Das Raupenfahrwerk und die Stützräder führen die Säschiene trotz grosser Arbeitsbreite und hoher Arbeitsgeschwindigkeit gleichmässig und ruhig über den Boden. Für eine präzise Saatgutablage vor allem schwerer Saaten wie Bohnen oder Erbsen braucht es gleichzeitig eine leistungsstarke Saatgutdosierung und -verteilung. Luftstrom, Verteil- und Leitungssystem wurden entsprechend angepasst. So hat die Novag T-ForcePlus 950 ein doppeltes Gebläsesystem mit nach oben teleskopierbaren Verteilerköpfen bekommen, die den Gutstrom der Saatkörner verbessern.
Einzigartiges Scharsystem
Herzstück des neuen 9 m-Modells ist, wie bei allen anderen Novag-Direktsaat-Geräten, das einzigartige Novag T-SlotPlus Scharsystem mit der automatischen Schardruckregelung IntelliForcePlus. Es sorgt für eine präzise Saatgutablage im Boden, ohne diesen wesentlich zu bewegen. 90 % der Bodenbedeckung bleiben während der Aussaat ungestört.
Das speziell geformte Säschar schneidet ein umgekehrtes „t“ in den Boden. Eine gezackte Scheibe schneidet Aufwuchs oder Stoppel und öffnet den Boden. An der Schneidscheibe liegen zwei getrennte Säschuhe, die die Saatrille freiräumen. Sie verfügen jeweils über einen Auslass, über den wahlweise Saatgut oder Dünger im optimalen Abstand voneinander platziert werden. Die t-Form der Säschuhe und nachlaufende schräge Andruckrollen garantieren einen optimal geschlossenen Saat-Schlitz. Damit hat das abgelegte Saatgut selbst bei Trockenheit immer Bodenkontakt. Bei allen Geräten lässt sich die Saattiefe individuell von 1 bis 10 cm einstellen und die Säschare sind ab Werk für die Flüssigapplikation (Dünger, Komposttee, Fermente, etc.) vorbereitet.
Einfache Bedienung
Dank des hohen Schardrucks von bis zu 500 kg je Säschar garantiert das T-SlotPlus-Scharsystem selbst bei schwierigen Direktsaat-Bedingungen mit starkem Biomasseaufwuchs und hartem Boden immer eine optimale Saatgutablage und liefert mit der automatischen Schardruckregelung IntelliForcePlus selbst bei ungeübten Fahrern immer top Arbeitsergebnisse. Zudem sind jetzt alle Novag-Direktsaat-Geräte auf Kundenwunsch Isobus-vorbereitet, so dass sich die Gerätefunktionen wie beispielsweise Applikationskarten zur teilflächenspezifischen Aussaat bequem über das Schlepperterminal steuern lassen.
Maschinen- und Arbeitserledigungskosten reduzieren
Sechs Jahre Entwicklungsarbeit stecken im Agritechnica-Modell. «Auf dieser neuen Plattform bieten wir ab sofort auch unser 8 m Modell, die Novag T-ForcePlus 850, an und arbeiten bereits an einem 10 m Gerät, einer Novag T-ForcePlus 950X. So ermöglichen wir auch grösseren Ackerbaubetrieben den Zugang zu den ökologischen und wirtschaftlichen Vorteilen der Direktsaat. All unsere Kunden, egal welcher Betriebsgrösse, profitieren von deutlich niedrigeren Maschinen- und Arbeitserledigungskosten, sparen zeitgleich Wasser und verbessern ihre Bodenqualität», verrät Ramzi Frikha.
Quelle: Novag