Die Alpen verändern sich – und die Grünerle (Alnus viridis) breitet sich unaufhaltsam aus. Diese invasive Strauchart bedroht die Biodiversität, verschlechtert die Futterqualität und fördert die Freisetzung von Treibhausgasen. Der Grund: Weniger Beweidung. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Zahl der Kleinwiederkäuer in der Schweiz um 80 Prozent gesunken – einst waren sie die natürlichen Regulierer verholzter Pflanzen. Doch können auch andere Wiederkäuer wie Rinder die Ausbreitung der Grünerle eindämmen?
Um das zu testen, wurden in einer Studie von Agroscope drei von Grünerlen dominierte Alpen untersucht. 28 Ziegen (Capra grigia, Gämsfarbige Gebirgsziege) und 21 Färsen (Holstein, Simmental, Swiss Fleckvieh) beweideten sowohl intakte als auch zuvor geschnittene Grünerlenflächen. Ziel war es, herauszufinden, wie effektiv die Tiere die Sträucher reduzieren.
Das Ergebnis: Ziegen sind die besseren Landschaftspfleger
Färsen: Bevorzugten krautige Pflanzen bei innerhalb einer Futterration von 87 Prozent krautige Pflanzen und 1 Prozent Grünerle. Letztere mieden sie fast vollständig.
Ziegen: Die Futterration der Ziegen bestand zu einem grossen Teil aus verholzten Pflanzen. Auf Koppeln, auf denen die Grünerlen nicht entfernt worden waren, machten diese bis zIn den Schweizer Alpen breitet sich die invasive Strauchart unkontrolliert aus – doch eine tierische Taskforce rückt ihr jetzt zu Leibe. Wer gewinnt den Kampf um die Weide?u 57 Prozent der Ziegenration aus. Diese passten ihr Fressverhalten an das an, was verfügbar ist. Sie frassen an den Erlen, sowie deren Unterwuchs. Dabei entblätterten sie einen Grossteil der Äste, schälten die Stämme und verhinderten den Wiederaustrieb geschnittener Pflanzen.
Fazit: Während Rinder kaum Einfluss auf die Grünerlen hatten, reduzierten Ziegen sie deutlich. Ihr Einsatz könnte eine nachhaltige Strategie gegen die Verbuschung der Alpen sein.
Quelle: Newsroom Agroscope