In Regionen mit häufiger Trockenheit im Sommer steigt das Interesse an trockenheitstoleranten Zwischenfrüchten für die Futterproduktion. Agroscope führte 2021 auf drei Praxisbetrieben im Kanton Jura Versuche mit fünf alternativen Zwischenfrüchten durch:
- mehrschnittiges Futtersorghum in Reinsaat
- mehrschnittiges Futtersorghum kombiniert mit einjährigem Klee
- Rauhafer kombiniert mit Inkarnatklee
- Moha und Perlhirse in Reinsaat
- eine Mischung aus Hafer, Erbsen und Sommerwicke, die der Standardmischung (SM) 101 entspricht, diente als Referenzkultur.
Die Studie hatte zum Ziel, die Eignung der Alternativkulturen als Zwischenfrüchte, das Ertragspotenzial und die Futterqualität zu untersuchen. An einem der drei Versuchsstandorte wurde das Futter der sechs Varianten in Rundballen siliert, um die Qualität der Silage (Gehaltswerte, Nährwert, Gärqualität) zu analysieren.
Fazit: Kulturen nicht zuverlässig
Das Fazit nach dem Versuchszeitraum ist ernüchternd. Die an die Trockenheit angepassten Kulturen Sorghum, Moha und Perlhirse sind in den Schweizer Breitengraden aufgrund der häufigen Klimaschwankungen (trockene, aber auch feuchte Jahre) nicht zuverlässig.
Das aus diesen Pflanzen gewonnene Futter ist von geringer Qualität, vergleichbar mit Heu von extensiven Wiesen des ersten Schnitts. Es kann nur zur Überbrückung von Futterengpässen und für Aufzuchtrinder oder Kleinwiederkäuer empfohlen werden.
Werden diese Pflanzen mit einjährigen Leguminosen (Perser- oder Alexandrinerklee) kombiniert, kann der Protein- und Energiegehalt verbessert werden, vorausgesetzt, der Kleeanteil in der Mischung ist höher als 30 Prozent.
Trotz der mässigen Gehalte des Grundfutters kann eine zufriedenstellende Silagequalität erzielt werden, wenn das Futter ausreichend vorgewelkt ist (über 30 Prozent TS). Die Verwendung eines Siliermittels wird jedoch empfohlen.