Welche kurzfristigen Möglichkeiten gibt es, um Dünger einzusparen?
Im Rahmen des Unterrichts an der HAFL erstellen die Studierenden jedes Jahr für rund 30 Praxisbetriebe eine parzellenspezifische Düngungsplanung. Dabei fällt auf, dass die Bodenversorgung für Phosphor und Kali auf vielen gemischten Betrieben im Bereich «Vorrat» oder gar «angereichert» liegt. Es lohnt sich hier, nochmals genau hinzusehen. Bei einer konsequenten Berücksichtigung der Bodenversorgung können Mengen an Mineraldüngern eingespart werden.
Bei Düngermangel, auf welchen Nährstoff kann am ehesten verzichtet werden?
Bei einer guten Bodenversorgung kann die Phosphor- und Kalidüngung reduziert werden respektive nur noch bei besonders bedürftigen Kulturen in der Fruchtfolge gedüngt werden. Es wäre hier beispielsweise sinnvoll, wasserlöslichen Phosphor zu Kartoffeln und Mais zu düngen, bei Getreide aber wegzulassen. Beim Stickstoff empfehle ich, die Düngungsnorm in Abhängigkeit der Vorfrucht, des Hofdüngereinsatzes in der Vorkultur und des Bodens zu korrigieren. Mit der N-Schätzmethode kann das relativ einfach erfasst werden. Zahlreiche Versuche zeigen, dass so Stickstoffdünger eingespart werden kann, ohne den Ertrag zu reduzieren. Im Getreide würde ich auf späte Stickstoffgaben in die Ähre verzichten, da diese nicht wirtschaftlich sind.
Gibt es eine Düngerspar-Fruchtfolge, die sich wirtschaftlich lohnt?
Je teurer die Stickstoffdünger, desto interessanter werden die Leguminosen wie Lupinen oder Erbsen. Diese schneiden bei einer klassischen Wirtschaftlichkeitsberechnung je Kultur und Jahr oft etwas schlechter ab. Betrachtet man aber die gesamte Fruchtfolge, fällt das Ergebnis anders aus. Bei Leguminosen als Vorkultur kann die Stickstoffdüngung der Folgekultur reduziert werden.