Frischkonsum
Die Folienware und das frühe Freiland versorgte den Markt im Anbaujahr 2024 deutlich länger als im Vorjahr. Es ist vermutlich auch im kommenden Jahr mit gleichbleibenden Verkaufszahlen am Markt zu rechnen. Die Kontraktmengen im Frischkonsum werden daher stabil gehalten. Kleinere Anpassungen und Veränderungen sind in Rücksprache jedoch möglich.
Bei der Sortenstruktur wird sich für das nächste Jahr nur wenig ändern. Die Leader-Sorten bleiben dieselben. Sie werden jedoch zunehmend durch robuste und resistente Sorten ergänzt. Es wird auf die Bereitschaft der Produzierenden gesetzt, gemeinsam diese Sorten an- und ausbauen zu können.
Frühsorten
Die Hauptsorten im Folienbereich sind nach wie vor Annabelle, Agata und Lady Christl. Mit Twinner gibt es mit beschränkter Verfügbarkeit eine krautfäuleresistente Sorte. Im frühen Freiland sind Annabelle und Concordia die Hauptsorten im Anbau.
Festkochende Sorten
Erika und Venezia bleiben auch für die Anbauplanung 2025 die Hauptsorten im festkochenden Segment. Die Fläche von Ditta wird weiter reduziert. Dafür werden neuere Sorten wie Belana, Emanuelle und Simonetta ausgebaut. Die beiden Letzteren überzeugen durch ihre Robustheit bei gleichzeitig marktfähigen Qualitäten.
Mehligkochende Sorten
Bei den mehligkochenden Sorten werden auch im nächsten Jahr Concordia, Jelly, Victoria und Belmonda die Hauptsorten sein. Die Grossanbauversuche mit den robusten Sorten Sound, Levante und Twister werden fortgeführt, um möglichst Alternativen für die letzte Lagerphase bis zum Anschluss der neuen Ernte aufbauen zu können und ältere Sorten in diesem Segment sukzessive über die nächsten Jahre abzulösen.
Bio-Anbau
Im Bio-Anbau hat sich dieses Jahr gezeigt, dass der Anbau robuster oder gar resistenter Sorten von zentraler Bedeutung ist. Dennoch sind diese resistenten Sorten unbedingt auch vor der Krautfäule zu schützen. Ansonsten sind die Resistenzen, welche oft nur auf einem Gen beruhen, schnell durchbrochen und die Sorten verlieren ihren Vorteil.
Für das nächste wird das verfügbare Pflanzgut von robusten oder resistenten Sorten prioritär für den Bio-Anbau reserviert werden. In der November-Ausgabe der UFA-Revue folgt ein Artikel speziell zu Bio-Kartoffelsorten.
Veredelungskartoffeln
Chips und Frites-Sorten sind weiterhin gesucht. Obwohl in diesem Jahr erneut Ergänzungsimporte erforderlich sein werden, ist hervorzuheben, dass alle Verarbeitenden grosses Interesse daran haben, ihren Bedarf mit Schweizer Rohstoffen zu decken. Da die Nachfrage im Bereich Chips und Frites weiterhin auf sehr hohem Niveau liegt, ist auch der Bedarf an zusätzlichen Flächen in diesem Bereich ungebrochen. Daher besteht die Möglichkeit, die Produktion auszudehnen. Auch Neueinsteiger sind willkommen. Inoverde kann dazu unter Tel. 058 434 18 11 oder per Mail info@inoverde.ch Auskunft erteilen.
Frites-Sorten
Bei den gelbfleischigen Sorten werden Agria, Fontane und Markies die Hauptsorten bleiben. Aufgrund der hohen Nachfrage kann in diesem Bereich die Anbaufläche weiter ausgedehnt werden. Bei den weissfleischigen Sorten hat Innovator im Produktionsgebiet von frigemo Cressier auch dieses Jahr zuverlässige Erträge geliefert.
Ergänzt werden die etablierten Sorten durch diverse wenig bekanntere Sorten, welche nächstes Jahr zu Versuchszwecken in den Anbau gehen werden. Bei den diesjährigen Grossanbauversuchen konnten teilweise erfreuliche Resultate erzielt werden. Die Pflanzgutverfügbarkeit der neuen Sorten bleibt aber anspruchsvoll.
Chips-Sorten
Im frühen Segment ist nach wie vor Lady Rosetta eine zuverlässige Sorte. Als Alternative hat sich Austin bewährt, obwohl sie zu geringem Knollenansatz und daher grossfallenden Kalibern neigt.
Die Hauptlagersorten sind nach wie vor SHC 1010 und Pirol für eine mittlere Lagerdauer bis zum Frühling. Für die späte Auslagerung wird weiterhin auf Lady Claire, Thalessa und Sorentina gesetzt. Auch im Chips-Segment ist die Suche nach Sorten, welche keine Probleme mit dem Bakterium Arsenophonus machen, lanciert. Nach den Erfahrungen der beiden letzten Jahre halten sich Sorentina und Thalessa besser als Priol und SHC 1010.