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Pflanzenbau

Anbauempfehlungen für die Aussaat 2017

Für die Maisaussaat 2017 wurde eine neue Sortenliste erstellt, die dem Landwirt als Entscheidungshilfe für die Sortenwahl dient. Zudem lohnt sich ein Blick auf die Versuchsergebnisse von UFA-Samen, die für Silo- und Körnermais unter Praxisbedingungen erhoben wurden.

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Bereichsleiter, UFA-Samen

Silo- und Körnermais

Die Maiskulturen haben die Wetterkapriolen des vergangenen Jahres einigermassen überstanden, dennoch wurden bei den Erträgen vor allem mit Blick auf den Zeitpunkt der Aussaat Unterschiede festgestellt. Diese erfolgte aufgrund der häufigen Regenfälle und der damit einhergehenden starken Bodenverdichtung von April bis Ende Juni. Häufig musste noch gehackt werden. Die guten Bedingungen von Juli bis August mit gut befeuchteten Böden führten oft zu einer flachen Verwurzelung. Schliesslich haben die geringen Niederschläge im August und die hohen Temperaturen im September die Pflanzenreifung vorangetrieben, so dass die Silageernte vielfach einen Trockensubstanzgehalt von nahezu 40% aufwies.

Neue Sortenliste

Die Maiskommission von Swiss granum hat eine Liste mit empfohlenen Maissorten für die Aussaat 2017 erstellt. Auf der Grundlage der Sortenversuche von Agroscope umfasst die Sortenliste 46 Silomaissorten (Tabelle 1)und 36 Körnermaissorten (Tabelle 2).

Durch die Wahl einer auf der Sortenliste eingetragenen Sorte hat der Schweizer Landwirt die Gewissheit, sich für eine ertragreiche, auf die Bodenverhältnisse abgestimmte und für die hier gängigen Anbautechniken geeignete Sorte entschieden zu haben.

Sortenversuche von UFA-Samen

UFA-Samen führt alljährlich über 20 Sortenversuche unter Praxisbedingungen durch. Mit Hilfe der von der Aussaat bis zur Ernte gesammelten Daten können den Landwirten hinsichtlich Ort und Produktionsart Empfehlungen abgegeben werden. Ziel ist zu bestimmen, welche Sorte die anbautechnischen Anforderungen im Feld unter Berücksichtigung des Nährstoffgehalts und in Bezug auf die Futterrationen am besten erfüllt.

Die Analyse der Sortenversuche mit Silomais zeigt, dass der Ertrag im Vergleich zum Jahr 2015 leicht höher war, dies gilt insbesondere für frühe und mittelfrühe Sorten (Grafik 1).Beim Körnermais zeigten die Spätsorten ihr Ertragspotential ebenso wie die anderen Reifegruppen.

Beim Körnermais wurden die Ergebnisse unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit ausgewertet (Grafik 2). Der Finanzertrag in Grafik 2errechnete sich, indem nur die Kosten für die Lieferung sowie die durchschnittlichen Trocknungskosten vom Bruttoertrag (Trockenertrag multipliziert mit dem Richtpreis von 36.50 Fr. pro 100 kg) abgezogen wurden. Die spezifischen Kosten und die Dreschkosten wurden nicht berücksichtigt. Man kann feststellen, dass das Potential des Finanzertrags mit späteren Sorten steigt. Demgegenüber kann eine Sorte mit einem geringeren Ertragspotential und einem tieferen Feuchtigkeitsgehalt die gleiche Rentabilität aufweisen wie eine ertragreichere Sorte mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt. Diese Daten bestätigen, dass die Sortenwahl nicht nur unter dem Aspekt des Bruttoertrags zu erfolgen hat. Es gilt auch zu berücksichtigen, wie viele Tage bis zur Abreife benötigt werden und wann voraussichtlich die Aussaat stattfindet. Mit diesen Untersuchungen wurde ausserdem gezeigt, dass der Ertrag eines Maiskorns am höchsten ist, wenn der Feuchtigkeitsgehalt bei der Ernte rund 25% beträgt.

Die Silo- und Körnermaisergebnisse aller Reifegruppen sind in jeder LANDI erhältlich.

Die zehn besten

Auf der Grundlage der Versuchsergebnisse schlägt UFA-Samen seit fünf Jahren ein Sortiment mit den zehn ertragreichsten Sorten aus der empfohlenen Sortenliste vor. Die dabei angewendeten Kriterien basieren auf den anbautechnischen Anforderungen, aber auch auf Sorten, die bei unterschiedlichen Bedingungen eine grosse Stabilität aufweisen. Mit einem kontinuierlich steigenden Marktanteil ist das Top 10 für die Landwirte mit der Zeit zu einer nützlichen Entscheidungshilfe geworden. Für 2017 umfasst das Top 10 sechs bestätigte Sorten und vier vielversprechende neue Sorten (Tabelle 3).

Saatgutproduktion

In der Schweiz vermehrt Swissmais jährlich Maissaatgut auf einer Fläche von rund 200 ha und deckt damit jedes Jahr etwa 30% des Inlandbedarfs ab. 35 Saatgutvermehrer im Genferseegebiet, Tessin und Rheintal setzen sich für ein hochwertiges Saatgutangebot ein und ermöglichen es, dass die Versorgung bis zu einem gewissen Grad gewährleistet ist. So konnten bereits in den letzten Jahren dank der inländischen Produktion einige Engpässe beim Maissaatgut aus Europa abgefedert werden.

Biomaissaatgut

Das Angebot an Biomaissaatgut umfasst zehn Sorten aus allen Reifegruppen. Im Allgemeinen sind die Biomaissorten bereits in der Sortenliste von Swiss granum eingetragen. Die Versuche mit Biosorten zeigen, dass diese Sorten ähnliche Merkmale aufweisen wie die gleichen Sorten in konventionellen Anbauversuchen.

Maisproduktion 2017

Die inländische Körnermaisproduktion beläuft sich auf 100 000 bis 150 000 Tonnen, während in der Schweiz jährlich im Schnitt 250 000 Tonnen Körnermais konsumiert werden, insbesondere in den Sektoren Rinder und Legehennen. Mit einem Richtpreis von 36.50 Fr. pro 100 kg in den letzten drei Jahren kann mit Körnermais wirtschaftlich ein attraktives Ergebnis erzielt werden. Die Analyse der finanziellen Ergebnisse zeigt jedoch auch, dass der Feuchtigkeitsgehalt ebenso ausschlaggebend ist wie der Ertrag. Wichtig ist, dass bei der Wahl auf die Sorte bzw. die Sorten mit dem richtigen Reifegrad zurückgegriffen wird, damit ein Feuchtigkeitsgehalt von möglichst 25% erzielt werden kann, wobei dabei auch das ideale Erntedatum zu berücksichtigen ist. Die empfohlene Sortenliste von Swiss granum umfasst ein Sortiment mit so genannten Mischsorten, die sich durch ihre Eignung als Silo- und Körnermais auszeichnen. Bei der Verwendung dieses Sortentyps kann das Befüllen der Silos im Laufe des Jahres durch den Verkauf von Körnermais optimiert werden. 

AutorJean-Paul Krattiger, UFA-Samen, 1510 Moudon

In der nächsten Ausgabe der UFA-Revue erscheint ein Spezialbeitrag über Körnermais.

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