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Pflanzenbau

Den Raps für den Winter wappnen

Auch dieses Jahr war die Rapsaussaat herausfordernd. Zuerst war es zu trocken und dann startete der September in einen nasskalten Herbstanfang.

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Frühe Saaten konnten sich bereits gut etablieren. Der Raps sollte vor dem Winter das grosse Rosettenstadium mit 6 – 8 Blättern, bei einem Wurzelhalsdurchmesser von mindestens 8 – 10 mm, erreicht haben. So kommt er sicher durch den Winter. Schwachen Beständen hilft eine geringe Stickstoffgabe Ende September. Üppige Bestände können durch einen Wachstumsregler gebremst werden. Dadurch wird die Konkurrenz zwischen Blattbildung und Anlage der Blattachselknospen aufgehoben sowie die Seitentriebbildung für das Frühjahr gefördert.

Bei Stress durch Bodenverdichtungen oder Trockenheit reagiert der Kreuzblütler mit rot-violetten Verfärbungen an älteren Blättern. Essenziell für einen hohen Rapsertrag ist die Versorgung mit Mikronährstoffen wie Bor (B), Mangan (Mn), Zink (Zn) und Molybdän (Mo). Eine immer grössere Gefahr zeigt sich jedoch durch den Erdfloh. Die Populationen konnten sich in den letzten Jahren noch stärker aufbauen.

Eine immergrüne Bewirtschaftung der Felder bietet den Schädlingen eine Brücke zwischen den Kulturen, wo sie genügend Nahrung und Unterschlupf finden. Dies gilt auch für Schnecken, welche es dieses Jahr zahlreich gab.

Expertentipp

Weshalb sollte der Raps stark in den Winter gehen? 

Gut entwickelte Bestände, welche bereits im Herbst zahlreiche Seitentriebe angelegt haben, sind widerstandsfähiger gegenüber Kahlfrösten im Winter. Zudem wird die Ertragsanlage bereits im Herbst gefördert.

Wie kann ich meinen früh gesäten Raps kurzhalten?

Man sollte nicht zu lange mit dem Wachstumsregler warten, denn bereits ab dem 6-Blattstadium kann das Längenwachstum beginnen. Dann bietet sich Medax 0,5 – 1 l / ha an, welches sich optimal an den Bestand anpassen lässt. Eine Kombination mit Mikronährstoffen und einem Fungizid gegen Phoma reduziert die Durchfahrten.

Weshalb sind Mikronährstoffe so wichtig?

Sie sind wichtig für die Wurzelgesundheit, den Phytohormonhaushalt und die Energieversorgung der Blüten. Raps hat einen doppelt so hohen Bor-Bedarf wie Getreide (400 – 600 g / ha). Eine adäquate Molybdänversorgung bedingt eine bessere N-Effizienz, das Gleiche gilt für Schwefel. Zu wenig Mangan im Herbst schwächt die Pflanzen und steigert ihre Anfälligkeit. Ein Zinkmangel kann zu Befruchtungsstörungen und zu einer erhöhten Anfälligkeit von Wurzelkrankheiten führen.

Was steht am Saisonende beim Raps noch an?

Als Hackfrucht ist Raps ideal, um Ungräsern an den Kragen zu gehen. Eine späte Behandlung Anfang November mit Nizo S sichert den Erfolg über den Winter gegenüber vielen Ungräsern wie Ackerfuchsschwanz. Auch Ausfallgetreide wird miterfasst. Übrigens ist diese Massnahme problemlos mit einer Erdflohlarvenbehandlung kombinierbar und zeigt eine sehr gute und sichere Wirkung, da sich der Wirkstoff von TAK 50 EG bei kühler Witterung nicht so schnell abbaut.

Cyrill Rennhard, Product Manager bei Stähler Suisse SA

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