Nach einer guten Sortenwahl und einer guten Feldvorbereitung mit dem Ziel eines idealen Saatbetts ist es wichtig, eine Düngungsstrategie einzuführen, mit welcher der Mais sein Potenzial trotz eines Schnellstarts entfalten kann.
Zur Bestimmung dieser Strategie sind der Gesamtnährstoffbedarf des Mais, die Bodenanalysen, die Vorfrucht, die zugeführten Hofdünger und die Gründünger zu berücksichtigen. Jeder nicht gedeckte Nährstoffbedarf muss sorgfältig ergänzt werden.
In der Jugendphase ist es entscheidend, die Aufnahme zu gewährleisten
Der Keim ernährt sich zunächst von den Reserven aus dem Korn. Die zugeführten Hof- und organischen Düngerelemente brauchen eine gewisse Umwandlungszeit, um von der Pflanze aufgenommen werden zu können. Im Hofdünger und im Boden vorhandener Stickstoff, Phosphor und Schwefel wird erst im Laufe der Vegetationsperiode mineralisiert, und die jeweilige Verfügbarkeit korreliert selten mit dem frühen Bedarf des jungen Keimlings.
Von der Aussaat bis zum 6-Blattstadium nutzt der Mais kaum Stickstoff; dagegen ist in dieser Phase Phosphor von Bedeutung. Ein Phosphormangel hat Folgen für die weitere Entwicklung, den Ertrag und die Reife. Typisch für Phosphormangel ist die violette Färbung der Maiskeimlinge. Phosphor ist im Boden kaum mobil und die Verfügbarkeit hängt stark vom pH-Wert und der Temperatur ab. Unter normalen Bedingungen erfolgt seine Aufnahme nur innerhalb von 2,5 mm rund um die Wurzel. Wenn die Temperatur von 20 auf 13 Grad fällt, büsst der Phosphor 70 Prozent seiner Verfügbarkeit ein und ist nur noch um einen Millimeter mobil.
Bei Berücksichtigung all dieser Faktoren zeigt sich, dass es entscheidend ist, die für einen guten Start erforderlichen Nährstoffe möglichst dicht an der jungen Wurzel zu platzieren, und dass der Phosphor hier eine zentrale Rolle spielt. Er muss unbedingt in wasserlöslicher Form möglichst dicht beim Keim zugeführt werden, um die bestmöglichen Aufnahmebedingungen zu schaffen.
Stärken der Starterdüngung
Der Eintrag des Düngers möglichst dicht bei den Wurzeln erhöht die Konzentration von Phosphor und anderen Nährstoffen rund um die Saat und stellt schon vor Wachstumsbeginn eine gute Versorgung sicher. So kann er sich schneller absetzen, und andererseits werden die Bedingungen für das Unkraut verschlechtert, so dass es weniger mit dem Mais konkurrieren kann. Da ein gut entwickeltes Wurzelsystem bei Trockenheit von Vorteil ist, sind die positiven Effekte der Starterdüngung bei geringen Sommerniederschlägen und Hitzewellen deutlich sichtbar. Schnelles Wachstum und kräftigere Pflanzen bedeuten auch eine geringere Anfälligkeit des Maises für bestimmte Schädlinge und Schadorganismen.
Die Starterdünger
Für ihre rasche Verfügbarkeit ist die Form der Nährstoffe entscheidend. Schnell wirkender, wasserlöslicher Phosphor (PS) findet sich in der Düngerzusammensetzung No-Till oder Microstar. Stickstoff, Schwefel und Zink spielen dabei auch eine Rolle. Die Lokalisierung ist entscheidend für eine höhere Effizienz und eine geringere Aufwandmenge.
Der mikrogranulierte Starter Microstar TPP lässt eine ultralokalisierte Düngung zu. Er wird gemeinsam mit dem Korn im Saatbett platziert. Formulierungshilfsstoffe verbessern dabei die Bioverfügbarkeit von Phosphor. Eine Fruchtfolge mit hohem Maisanteil begünstigt Zinkmangel. Die Anwendung von Microstar (600 g je Hektar) kann dem entgegenwirken. Ebenfalls ist eine Blattdüngung mit Zinflow möglich (ein Liter mit 700 g Präparat je Hektar).
Der lokalisierte Starter No-Till muss seitlich und in der Tiefe im Abstand von fünf Zentimetern zum Saatband eingebracht werden, damit die jungen Wurzeln und Keimlinge nicht verbrannt werden. Er besteht aus 20 Einheiten Stickstoff (davon 7,6 Prozent Nitratstickstoff und 12,4 Prozent Ammoniumstickstoff), 20 Einheiten Phosphor und 3 Einheiten Schwefel. Perlka (19,8 Prozent N – 40 Prozent Ca) kann lokalisiert verwendet werden. Seine Langzeit-Stickstoffwirkung und seine Teilwirkung gegen Maulwürfe findet bei Landwirten wachsendes Interesse.
Vorteile der Kombination
Werden Microstar TPP und No-Till gemeinsam angewendet, steigert sich die Nährstoffaufnahme bereits in der Jugendphase des Maises. Dies, da sich die Stickstoff- und Phosphorformen perfekt ergänzen. Bei den Versuchen der Feldtage 2020 wurden verschiedene Düngeanwendungen in Mais bei gleicher Gesamtmenge an Stickstoffeinheiten verglichen. Dabei brachte die Kombination von Microstar TPP + No-Till einen grösseren finanziellen Gewinn ein, als die anderen Anwendungen.
Interview mit Christophe und Corentin Hauser
Seit wann wenden Sie die lokalisierte Düngung an?
Christophe / Corentin: Seit über 20 Jahren. Wir nutzen das Mikrogranulat und seit fünf Jahren das No-Till lokalisiert. Dies wenden wir bei Mais, Rüben, Sonnenblumen und Raps an.
Welche Maschinen nutzen Sie für die Aussaat mit lokalisierter Düngung?
Christophe / Corentin: Wir verfügen über eine Einzelkornsämaschine mit Mikrogranulatstreuer und einem Trichter für das No-Till. Seit zwei Jahren setzen wir auch eine Maschine für die Streifenfrässaat ein, die Corentin umgebaut hat, damit der Dünger lokalisiert und nicht vor der Fräse ausgebracht wird. Das No-Till wählten wir wegen seiner Qualität; die Düngerkörner bleiben bis zur Platzierung im Boden intakt. So wird eine Verstopfung der Rohre durch Staubansammlung im Zyklon der Sämaschine vermieden.
Welche Vorteile sehen Sie bei einer lokalisierten Saatdüngung?
Christophe / Corentin: Wir stellen fest, dass die Pflanzen von Anfang an kräftiger sind und sich über die gesamte Vegetationsperiode besser entwickeln.
Ultralokalisierte Düngung im Bio-Anbau
Eine Starterdüngung von Biomais, und die dadurch schnellere Entwicklung, verringert die Anfälligkeit gegenüber negativen äusseren Einflüssen. Zur Ultralokalisierung ist ECO-Xtra1 ideal. Dieses Mikrogranulat kann mit dem Mikrogranulatstreuer direkt im Saatbett platziert werden.
Der Starterdünger verbessert die Wurzelentwicklung und das Wachstum der Keimlinge. So lassen bessere Nährstoffaufnahme, optimierte Photosynthese und vorgezogene Reife höhere Erträge zu. Das gilt auch für andere Kulturen wie beispielsweise Zuckerrüben, Sonnenblumen oder Raps.