Auf einen eisigen Januar 2017 folgten die Monate Februar und März mit besonders milden Temperaturen. Die Reben trieben rund zehn bis fünfzehn Tage früher aus. In den Nächten vom 19. bis 21. April 2017 folgte eine erste Frostperiode, je nach Region oder Topografie mit beträchtlichen Schäden. Am 29. April schlug der Frost ein zweites Mal zu. Diese beiden Naturereignisse wirkten sich in unterschiedlichem Ausmass auf die Flächen und in der Folge auch auf die Weinlese aus.
Eine schwierige Saison
Abgesehen vom Frühjahrsfrost lagen die saisonalen Temperaturen deutlich über der Norm. Die ergiebigen Niederschläge im Mai erforderten von den Winzerinnen und Winzern vermehrte Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln. Trotz dieser Witterungsbedingungen war der Krankheitsdruck unter Kontrolle.
Im weiteren Verlauf der Vegetationsperiode wurden die Rebberge stellenweise verhagelt und waren teilweise auch mehr oder weniger stark ausgeprägter Trockenheit ausgesetzt.
Zum Glück wurde die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) kaum wahrgenommen. Die Winzerinnen und Winzer kennen nun ihre anfälligsten Parzellen sehr gut. Bei Bedarf wurden mit Erfolg punktuelle Pflanzenschutzmassnahmen ergriffen.
Weinlese und Qualität
Die diesjährigen Klimabedingungen haben sich stark auf die Weinlese ausgewirkt. Je nach Regionen und erlittenen Schäden wurden sehr unterschiedliche Ernterückgänge verzeichnet. Häufig variiert der Rückgang zwischen 20 und 40 Prozent, lokal sogar mehr. Qualitativ könnte der Jahrgang hingegen ein Spitzenjahrgang werden. Das Jahr war nämlich heiss und der Austrieb erfolgte früh. Die Weinlese ist zwar weniger ergiebig, die Qualität liegt hingegen deutlich über dem Schnitt.