Die wichtigsten Faktoren, die den Nährstoffgehalt des Ausgangsbestandes beeinflussen, sind das Wetter, die Schnittnummer und die Zusammensetzung der Wiese. Das Wetter kann bekanntlich nicht verändert werden, die Mischungszusammensetzung und der Nutzungstermin der einzelnen Schnitte hingegen schon. UFA-Samen bietet verschiedene Futterbaumischungen entsprechend den individuellen Bedürfnissen an und testet diese regelmässig in Feldversuchen. Je grösser der Kleeanteil einer Mischung, desto höher ist in der Regel deren Proteingehalt. Die Gräser sind jedoch entscheidend für einen hohen Ertrag. In Klee-Gras-Mischungen hat sich ein Kleeanteil von ungefähr 30 Prozent bewährt. Oft hat der erste Schnitt die höchsten Energiegehalte. Im Vergleich zur ersten Nutzung liegt der NEL-Gehalt im Durchschnitt der Mischungen in den Folgenutzungen etwa 10 Prozent tiefer. Dies führt dazu, dass das Frühjahrsgras tendenziell einen ausgeglichenen Nährstoffgehalt und das Herbstgras mehr Protein hat.
Verluste minimieren
Auch beim besten Ausgangsbestand gibt es Verluste bei der Konservierung. Die Konservierungsverluste können in Feld und Lagerverluste unterteilt werden. Je nach Situation sind sie unterschiedlich hoch. Zu den Feldverlusten zählen:
– Atmungsverluste: Bis eine Pflanze genügend getrocknet ist (ca. 60 Prozent TS), atmet sie weiter. Ein gewisses Mass an Atmungsverlusten ist nicht zu vermeiden (3 bis 10 Prozent).
– Bröckelverluste: Beim Bearbeiten des Futters brechen Pflanzenteile ab. Diese sind meist zu klein, um eingebracht zu werden, und verbleiben auf dem Feld. Je trockener das Futter und je intensiver die Bearbeitung, desto mehr Bröckelverluste fallen an. Klee, Luzerne und viele Kräuter sind aufgrund ihrer feinen und nährstoffreichen Blätter besonders anfällig für Bröckelverluste.
– Auswaschverluste: Regnet es ins Futter, werden die leicht löslichen Stoffe im Futter ausgewaschen. Der so verlorene Zucker fehlt später im Silierprozess. Die Schmackhaftigkeit des Futters sinkt und die Gefahr von Schimmelpilzen steigt an.
Zu den Lagerverlusten zählen:
– Gärverluste: Eine Silage ist erst mit ausreichend tiefem pH-Wert stabil. Bis dieser Zustand erreicht ist, entstehen Gärverluste durch den Stoffwechsel der Bakterien. Je mehr Zucker in einer Silage vorhanden ist, desto schneller läuft dieser Prozess ab. Ist eingelagertes Dürrfutter zu wenig getrocknet, bleiben Bakterien und Schimmelpilze aktiv. Verschimmeltes und/oder erwärmtes Futter führt zu hohen Nährstoffverlusten.
– Gärsaftverluste: Wird eine Silage sehr nass eingeführt, treten Sickersäfte aus dem Silo oder den Ballen aus. Die darin gelösten Nährstoffe gehen verloren. Ab einem TS-Gehalt von 30 % ist der Gärsaftverlust in Siloballen kaum noch zu beobachten.
– Nacherwärmungsverluste: Bei der Entnahme und der Verfütterung von Silage gelangt wieder Sauerstoff in das Futter. Ist dieser Luftkontakt genügend lang, werden die Hefepilze wieder aktiv. Das Futter erwärmt sich. Die sogenannten Nacherwärmungen führen zu beachtlichen Energieverlusten und reduzieren die Schmackhaftigkeit des Futters. Schlecht verdichtetes Futter und zu kleine Entnahmemengen erhöhen das Risiko für Nacherwärmungen stark.
Zu den bereits erwähnten Verlustarten kommen noch die Fütterungsverluste in Form von Krippenresten hinzu. Je nach Schmackhaftigkeit des Futters fallen diese höher oder niedriger aus. Werden nur wenige Krippenreste akzeptiert, hat dies häufig eine tiefere Verzehrmenge zur Folge.
Je nach Situation werden Verluste zwischen 10 und 30 Prozent oder mehr beobachtet. In jedem Konservierungssystem können hohe und tiefe Verluste auftreten. Die Unterschiede von Betrieb zu Betrieb, aber auch innerhalb desselben Betriebes von Schnitt zu Schnitt sind teilweise sehr gross. Hohe Verluste gilt es zu vermeiden, denn sie kosten viel Geld.