Unnötige Überfahrten gilt es zu vermeiden, um den Boden und die Dämme zu schonen. Sonst wären grüne Knollen die Folge. Das Abflammen der Stauden ist momentan sehr teuer und, durch das ganzflächige Erhitzen, tödlich für Insekten. Das Schlegeln der Stauden von Früh- und Saatkartoffeln scheint eine gute Alternative zu sein, jedoch sollte das Wetter immer mitberücksichtigt werden. Die Maschine muss gut in der Höhe eingestellt sein, um möglichst viel des Stängels zu erwischen und gleichzeitig keine Schäden an den Dämmen zu verursachen. Der Einsatz von Fettsäuren zum Abbrennen von Unkräutern ist bekannt. Durch den Einsatz im Kartoffelanbau kann die Lücke zwischen der mechanischen und der chemischen Variante nun geschlossen werden. Der Einsatz in laubschwachen und abreifenden Beständen ist einfach, da die Pflanzen nicht mehr so widerstandsfähig sind. Schwieriger wird es in starkwüchsigen Beständen. Hier führt die kombinierte Variante mit Abschlegeln zum sichereren Erfolg.
Expertentipp
Kann ich auch bei schlechtem Wetter mit dieser Variante fahren?
Idealerweise ist das Wetter beim Abbrennen heiss und sonnig. Durch die hohen Temperaturen und die UV-Strahlung der Sonne lässt die Säure das Blatt sehr schnell verwelken. Bei schlechtem Wetter muss die Anwendung wiederholt werden.
Wie wirken diese Säuren?
Die Fettsäuren von Siplant stören die Durchlässigkeit der Zellmembran der Blätter. Dies führt zu einem raschen Vertrocknen der behandelten Stauden. Der Effekt ist bereits wenige Stunden nach der Applikation sichtbar. Mizuki 1–2 l/ha unterstützt als Topping die zweite Behandlung. Beide Mittel werden im Boden sehr schnell abgebaut.
Wie viel Wasser sollte eingesetzt werden?
Weniger ist da mehr. Die Abbrennmittel in maximal 200 l/ha Wasser, feintropfig mit Flachstrahl- oder Doppelflachstrahldüsen anwenden. Nicht mit Anti-Drift-Düsen applizieren. Eine entgegengesetzte Fahrtrichtung bei der nächsten Behandlung verhindert Spritzschatten und vergrössert die Kontaktfläche auf dem Blatt.
Ist eine Kombination von chemischer und mechanischer Variante sinnvoll?
Bei Sorten mit starken Stauden und einem späten Pflanztermin ist es sinnvoll, eine Kombination anzuwenden, da die Kartoffeln nicht genug Zeit hatten, um abzureifen. Dies vereinfacht nicht nur die Ernte, da die Stängel zerkleinert sind, sondern kann in schwierigen Jahren auch den Erfolg absichern. Siplant ist die einzige Variante, welche in IP-Suisse Kartoffeln zugelassen ist.
Cyrill Rennhard, Product Manager bei Stähler Suisse SA