Die fenaco Geschäftseinheit hat Anfang April 2019 zum Maxi-Event nach Kirchberg (BE) eingeladen. Die Teilnehmenden – überwiegend Getreidesammelstellen-Leiter, Silochefs und LANDI-Verantwortliche – wurden an diesem Anlass über die Marktsituation und über Faktoren informiert, welche die Vermarktung von Getreide und Ölsaaten beeinflussen.
Futtergetreide
Hansjörg Reiss, Leiter fenaco Getreide, Ölsaaten, Futtermittel, gab einen Überblick über den Futtergetreidemarkt. Er rief dazu auf, «dem Schweizer Futtergetreide die Stange zu halten», damit auch weiterhin mindestens 50 Prozent des Bedarfs mit inländischem Futtergetreide gedeckt werden können.
Brotgetreide und Ölsaaten
«Erfreuliche Erträge und sehr gute Qualitäten», fasste Joseph von Rotz, Bereichsleiter Lebensmittel-Rohprodukte, die Brotgetreideernte 2018 zusammen. Weiter zeigte er Möglichkeiten zur Nutzung von Absatzpotenzialen auf. Bei Raps sei dies vor allem der Ausgleich von Mengenschwankungen mittels strategischen Lagern, um den Markt kontinuierlich mit Inlandsware versorgen zu können. Als weitere Chance sieht von Rotz den vermehrten Einsatz von Rapsöl anstelle von Palmfett. Hinsichtlich der Absatzpotenziale von Brotgetreide seien die erfolgreiche Umsetzung der Nachfolgelösung für das Schoggigesetz wichtig sowie eine stärkere Auslobung von Schweizer Brot und die Sensibilisierung der Bevölkerung.
Versorgungsbilanz
«Ist genügend Getreide vorhanden, um den Bedarf zu decken? Und wie ist die Qualität des Brotgetreides?» – diese beiden Fragen stellt sich Swiss granum jedes Jahr nach der Ernte, so Stephan Scheuner, Direktor Swiss granum. Weiter erläuterte er, wie Swiss granum die Versorgungsbilanz für backfähiges Brotgetreide mittels Ernteschätzungen, Ernteerhebungen und unter Einbezug der Importmengen berechnet wird.
Pflanzenzüchtung
Dr. Roland Peter ist Leiter des Forschungsbereichs Pflanzenzüchtung bei Agroscope. Er stellte verschiedene Pflanzenzüchtungsmethoden vor und ging dabei auch auf neue Technologien ein, wie die Genomeditierung. Mit neuen Züchtungstechnologien könnte ein schnellerer Züchtungsfortschritt erzielt werden. Derzeit ist allerdings noch unklar, wie in Zukunft Sorten, die durch diese neuen Technologien entstanden sind, gesetzlich geregelt werden.