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Pflanzenbau

Schon die Düngerplanung für 2025 im Auge?

Für optimale Erträge ist eine ausreichende Nährstoffversorgung der Kulturen entscheidend. Eine präzise Düngungsplanung je Kultur und Schlag gewährleistet den effizienten Einsatz der Nährstoffe. Dabei sind neben Düngungsnormen auch Korrekturfaktoren zu berücksichtigen, die von Fruchtfolge, Standort und vorheriger Düngung abhängen.

Bei hohen N-Gaben nimmt Mais weniger Stickstoff aus dem Boden auf und das Risiko für N-Verluste steigt. 

Bei hohen N-Gaben nimmt Mais weniger Stickstoff aus dem Boden auf und das Risiko für N-Verluste steigt. 

(zvg)

Publiziert am

Gruppenleiterin Pflanzenbau, Agridea

Die Düngungsplanung beginnt mit den Nährstoffen Phosphor (P), Kalium (K), Magnesium (Mg) und Stickstoff (N). Die ersten drei werden im Boden gespeichert und entweder mit der Ernte vom Feld exportiert oder stehen der nächsten Kultur zur Verfügung. Stickstoff hingegen hängt stark von der Mineralisierung ab, die unter anderem durch Witterung, Kultur, Boden und Bodenbearbeitung beeinflusst wird. Versuche mit Mais haben gezeigt, dass durchschnittlich mindestens 100 Kilogramm Stickstoff pro Hektar dank der Mineralisierung aus dem Boden zur Verfügung stehen.

Planungselemente im Detail

Kultur und angestrebter Ertrag

Die Kulturen haben einen unterschiedlichen Bedarf an Phosphor und Kalium, abhängig vom Wurzelsystem und von der Bedeutung der Nährstoffe für ihre Entwicklung. Während Kartoffeln viel Phosphor benötigen, sind Zuckerrüben und Wintergetreide weniger anspruchsvoll in Bezug auf Kalium. Die Düngungsnormen nach GRUD 2017 (Grundlagen für die Düngung landwirtschaftlicher Kulturen in der Schweiz) berücksichtigen diese Unterschiede. Liegt der angestrebte Ertrag höher oder tiefer, wird die Düngungsnorm für Phosphor und Kalium in der Düngungsplanung entsprechend angepasst.

Bodenanalyse einbeziehen

Im Ackerbau lohnt es sich, alle fünf Jahre eine Bodenanalyse durchzuführen. Eine sorgfältige Probenentnahme an repräsentativen Stellen ist dabei entscheidend. Für eine gute Vergleichbarkeit sollten die Bodenproben stets an derselben Stelle in der Fruchtfolge durchgeführt werden. Die Düngungsnorm wird aufgrund der Korrekturfaktoren beziehungsweise Bodenvorräte an Phosphor, Kalium und Magnesium angepasst.

Nährstoffe aus Vorkulturen und Vorjahressaldo

Ernterückstände können grosse Mengen an Nährstoffen in den Boden zurückführen und sollten bei der Düngung der Folgekultur berücksichtigt werden. So können beispielsweise bei Einarbeitung des Weizenstrohs 75 Kilogramm Kalium von der Normdüngung der Folgekultur abgezogen werden. Im Gegensatz dazu bleibt Phosphor überwiegend in den Körnern und wird somit vom Feld abgeführt.

Ein positiver oder negativer Saldo an Phosphor, Kalium und Magnesium aus dem Vorjahr wird in die Planung einbezogen.

Stickstoffbedarf abschätzen

Versuche an der landwirtschaftlichen Schule Grangeneuve mit Winterweizen zeigten, dass eine standortangepasste Stickstoffdüngung im Vergleich zur Norm sowie der stark gedüngten Kontrolle effizienter ist. Dies ohne signifikante Ertragsverluste. Einfach, aber effektiv ist die Methode der korrigierten Normen. Eine N-Düngung nach dieser Methode könnte gemäss Schätzungen von Agroscope den Stickstoffüberschuss der Schweizer Landwirtschaft um sechs Prozent reduzieren. Mithilfe von sechs Faktoren wird der N-Bedarf aufgrund von Boden-, Klima- und Anbaubedingungen korrigiert. Die N-Verfügbarkeit für die Pflanzen wird vom Gehalt an organischer Substanz im Boden und von der Vorkultur beeinflusst. Wird beispielsweise Getreidestroh vor Herbstkulturen eingearbeitet, sind zusätzliche N-Einheiten nötig. Auch der Anteil des im Vorjahr ausgebrachten organischen Stickstoffs, der erst im folgenden Jahr verfügbar wird, wird einbezogen. Niederschläge im Winter und Frühjahr helfen, das Potenzial der Auswaschungen abzuschätzen. Die Summe dieser Zu- und Abschläge ergibt die korrigierte Stickstoffnorm.

Die Bodenproben sollten an derselben Stelle in der Fruchtfolge durchgeführt werden.

Wahl der Düngemittel

Falls Hofdünger wie Mist und Gülle vorhanden sind, sollten diese als Erstes auf die Kulturen je nach Bedarf und Ausbringmöglichkeiten verteilt werden. Reichen sie nicht aus, kommen Recycling- oder Handelsdünger zum Einsatz. Die geplanten Gesamtmengen an N und P müssen mit der Suisse-Bilanz abgeglichen werden, welche die maximalen Mengen für einen ausgeglichenen Nährstoffhaushalt vorgibt. Anschliessend gilt es, die Düngemittel in angemessene Gaben aufzuteilen – eine Düngungsberatung kann hier wertvolle Hinweise geben. 

Fertiplan – der digitale Düngungsmanager

Mit dem neuen Barto Baustein Fertiplan lassen sich einfach standortangepasste Düngungspläne für jede Wiesen- und Ackerkultur erstellen. Der digitale Baustein ermöglicht das Speichern von Boden proben und die Berechnung der Gehalte der Hofdünger inklusive Verdünnung.

Die Kulturen des Bausteins Fruchtfolge- und Anbauplanung können direkt importiert werden, falls dieser gebucht wurde. Auf Wunsch kann auch einem Berater / einer Beraterin Zugriff auf spezifische Daten gewährt werden, um Unterstützung bei der Planung zu erhalten. Fertiplan ist 10 Tage kostenlos testbar. www.barto.ch/fertiplan

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