Spurenelementreiche Blattdünger werden Ende des Winters ausgebracht, wenn die Vegetation langsam erwacht. Dies entweder alleine oder als Ergänzung zu Pflanzenschutzmassnahmen. Damit der erwartete Ertrag garantiert ist, muss die Strategie der Blatternährung für den Raps geplant werden.
Grunddüngung beim Raps
Beim Raps erfolgt die gesamte Grunddüngung zum Zeitpunkt der Aussaat, da die Pflanzen die Nährstoffe im Herbst sehr gut verwerten können. Anders verhält es sich beim Schwefel. Obwohl der Raps einen hohen Schwefelbedarf hat, ist es nicht ratsam, im Herbst zu viel davon auszubringen, da der nicht assimilierte Schwefel im Winter ausgewaschen wird. Im Frühling muss eine mit Schwefel ergänzte Stickstoffdüngung vorgenommen werden. Dank seines Ammonium-Stickstoffs und seines schnell assimilierbaren Schwefels ist Sulfonitrat 26 % + B + S ein perfekt geeigneter Dünger.
Überwachung der Kultur
Die regelmässige Kontrolle der Rapsparzellen sorgt für eine gesunde und reibungslose Entwicklung. Im Frühling begünstigen milde Temperaturen bereits ab 10 °C das Aufkommen des Rapsstängelrüsslers. Was den Rapsglanzkäfer anbelangt, so ist besonders dann Vorsicht geboten, wenn die Kultur eine geringe bis mittlere Wuchskraft hat. Sie kann den Schaden dann nicht mehr kompensieren. Eine Blattdüngung in Verbindung mit einer Pflanzenschutzmassnahme (unter Berücksichtigung der Schadschwelle) ermöglicht es, den Bedarf an Spurenelementen zu decken.
Hoher Bedarf an Spurenelementen
Der Raps gilt als robuste Pflanze, hat aber einen besonders hohen Bedarf an Spurenelementen. Eines der wichtigsten Spurenelemente ist Bor, das von der Blüte bis zur Samenbildung unerlässlich ist. Die Anwendung einer Bor-reichen Blattdüngung wie «Landor Borstar» verbessert die Widerstandsfähigkeit der Pflanze. Bor kann nicht in der Pflanze gespeichert werden, weshalb eine wiederholte Behandlung möglichst kurz vor der Blüte empfohlen wird. Die erste Gabe erfolgt dabei im Herbst, zwei Gaben folgen im Frühling. Ausser dem Bor dürfen auch die beiden Mikroelemente Mangan und Molybdän nicht vernachlässigt werden. Mangan stellt eine unverzichtbare Komponente für die Bildung von Lignin dar, das zusammen mit Zellulose die Zellwände bildet. Letztere bilden eine physische Barriere, welche die Kultur vor Krankheitserregern und Krankheiten schützt. Das Molybdän trägt zur Bildung von Eiweiss bei, das wiederum für die Umwandlung und Assimilation von Stickstoff unerlässlich ist. Eine Anwendung von Blattdünger (z. B. Photrel Pro + Azos) ermöglicht es, Mängel auszugleichen und den Ertrag sowie die Qualität zu sichern.
Immunsystem stärken
Biostimulanzien ergänzen die herkömmliche Düngung und stimulieren den Ernährungsprozess der Pflanzen unabhängig von den Nährstoffen, die sie enthalten. Sie stärken und revitalisieren den pflanzlichen Stoffwechsel, indem sie das Immunsystem der Pflanzen aktivieren. Biostimulanzien fördern das Wachstum selbst unter schwierigen Bedingungen, zum Beispiel bei zu tiefen oder zu hohen Temperaturen. Auch die Stressresistenz gegenüber Hagel, Frost und Trockenheit sowie die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Krankheitserreger und Schädlinge wird verbessert. Geeignete Stimulanzien sind zum Beispiel Silifer (ÖLN oder Extenso) oder Biolit Ultrafein (in der biologischen Landwirtschaft).
Unser Tipp
Warum Schwefel so wichtig ist
Schwefel ist verantwortlich für die Aminosäure- und Eiweissbildung sowie für den Chlorophyllhaushalt. Zudem wirkt sich Schwefel auf den Stickstoffkreislauf aus. Bei einem Schwefelmangel kommt es zu einem Nitratstau in der Pflanze und zu einem Wachstumsstillstand. Raps benötigt pro Tonne Ertrag etwa 16 kg Schwefel, das heisst im Schnitt 70 kg je Hektare.