Hohe Temperaturen im Sommer 2020 erschwerten die Varroa-Behandlung
Die Sommermonate Juli und August 2020 waren mit Höchsttemperaturen über 30 Grad im Mittelland sehr heiss. Dadurch wurde es für die Imkerinnen und Imker schwierig, das optimale Zeitfenster für die «Ameisensäure-Behandlung» ihrer Bienen gegen die parasitäre Varroa-Milbe zu finden. Nachdem die Winterverluste seit dem Winter 2016/2017 immer abgenommen haben, war deshalb ein Anstieg erwartet worden.
14,2 Prozent der Bienenvölker haben den Winter nicht überlebt
Die Umfrage bei 1633 Bienenhaltenden (plus 16,4 Prozent gegenüber Vorjahr) ergab, dass 14,2 Prozent der Bienenvölker den vergangenen Winter nicht überlebt haben (Vorjahr 13,2 Prozent). Damit zeigt sich nach drei Jahren des Rückgangs wieder ein leichter Anstieg bei den Winterverlusten. Hinzu kommen 10,9 Prozent der Völker, die sich nach der Auswinterung nicht zu einem Wirtschaftsvolk entwickeln konnten, was in der Summe einen Verlust von 25,1 Prozent ergibt und dem Vorjahresniveau entspricht.
Grosse regionale Unterschiede im Vorjahresvergleich
Auffallend sind aber die grossen kantonalen Unterschiede im Vergleich mit dem Vorjahr: Die nördlichen Kantone Basel-Stadt/Basel-Landschaft, Jura, Schaffhausen sowie Neuenburg und der Solothurner Jurabogen verzeichnen deutlich geringere Verluste als die Mittellandkantone Aargau, Zug, Zürich und Thurgau oder als das Tessin. Beim Trend über die letzten drei Jahre verzeichnet insbesondere der Kanton Tessin praktisch eine Verdopplung der Verluste von Winter zu Winter, was die lokalen Imker/innen sehr verunsichert.
Umkehr der Trendentwicklung bei Winterverlusten noch unklar
Ob dieser Anstieg bereits eine Trendumkehr bedeutet, wird sich erst nach den nächsten Wintern zeigen. Aktuelle Gründe könnten das erstmals vermehrte Auftreten des Chronischen Bienenparalyse-Virus (CBPV) in der Schweiz sein. Auch die zunehmend heisseren Monate Juli und August, welche die korrekte Varroa-Milben Behandlung schwierig machen, spielen sicher auch eine zentrale Rolle bei den Winterverlusten.
Quelle: apisuisse.ch