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Pflanzenbau

Winterweizensorten zeigen Stärke

An vier Standorten in der Schweiz haben UFA-Samen, Landor und Agroline gemeinsame Winterweizenversuche durchgeführt. Neue und bewährte Sorten wurden unter Extenso- und ÖLN-Bedingungen angebaut. Sie überzeugen mit hoher Krankheitsresistenz und guter Standfestigkeit.

Innovationsplattform in Bünzen (AG). Neben der guten Krankheits resistenz überzeugten die neuen Sorten auch aufgrund guter Standfestigkeit.

Innovationsplattform in Bünzen (AG). Neben der guten Krankheits resistenz überzeugten die neuen Sorten auch aufgrund guter Standfestigkeit.

(Christian Keller)

Publiziert am

UFA-Samen

Leiter Marketing, fenaco Pflanzenbau

Nach dem sehr verregneten Jahr 2021 freuen sich die Getreideproduzenten dieses Jahr über eine gute Getreideernte. Das trockene Wetter in vielen Regionen der Schweiz sorgte für tiefen Krankheitsdruck in den Getreidekulturen und für eine Ernte bei niedriger Kornfeuchtigkeit. Dieses Bild zeigte sich auch auf den vier Innovationsplattformen mit Winterweizen, die dieses Jahr durchgeführt wurden.

Neue Sorten mit hoher Krankheitsresistenz

Im letzten Jahr konnten die ersten Versuche mit den neuen Top-Brotweizensorten Piznair, Cadlimo und Diavel durchgeführt werden. Im diesjährigen Versuch bewiesen diese neuen Sorten ihr Potenzial erneut. Im Vergleich zu älteren Sorten weisen diese gute bis sehr gute Krankheitsresistenzen auf.

Cadlimo hat es als späte Sorte der Klasse Top mit seiner guten Backqualität direkt in das Leader-Sortiment geschafft. Diese Sorte punktete sowohl im ÖLN- als auch im Extenso-Anbau mit hohen Erträgen. Auch die Klassengleiche Diavel überzeugte. Die sehr frühreife Sorte kann auch als Sommerweizen angebaut werden (Wechselweizen). Bei Diavel empfiehlt es sich, bei der Herbstsaat die Saatmenge zu erhöhen, da die Sorte schwach bestockt ist. Piznair fiel vor allem durch seinen hohen Proteingehalt auf. Die bewährten Sorten aus dem Leader-Sortiment wie CH Nara und Montalbano sind weiterhin sehr empfehlenswert.

Bei den Klasse-1-Weizen zeichnete sich die neue Sorte Campanile durch das hohe Ertragspotenzial aus, welches sie auch im Extenso-Anbau erzielt. Positiv fielen auch die hohe Standfestigkeit und die gute Backqualität dieser Sorte auf.

Beim Futterweizen ist Campesino neu dabei. Die mittelspäte Sorte mit sehr guten Ertragseigenschaften könnte in Zukunft die bekannte Sorte Sailor ersetzen.

Im diesjährigen Versuch bewiesen diese neuen Sorten ihr Potenzial erneut.

Sorten Axen, Bonavau und Alpval

In den Versuchen wurden auch ganz neue Sorten getestet. Top-Weizen wie Axen, Bonavau und auch der Klasse-I-Weizen Alpval. Das Saatgut von diesen Sorten wird aktuell vermehrt. Für den normalen Anbau sind geringe Mengen an Saatgut verfügbar. Axen ist eine frühreife Sorte mit guten Qualitätseigenschaften. Bonavau beeindruckt durch seinen kurzen Wuchs und seine grossen Ähren, ähnlich wie Nara, und ist dadurch sehr standfest.

Starke Bio-Winterweizen

Im Bio-Versuch in Zollbrück konnten die Sorten Rosatch und Montalbano mit hohen Erträgen von 63 und 65 kg / a überzeugen. Diese Werte wurden trotz teilweise hohen Auswinterungsschäden in der Parzelle erreicht. Rosatch als Bio-Sorte hat einen hohen Feuchtkleber- und Proteingehalt. Beide Sorten eignen sich durch die gute Standfestigkeit und ihre Krankheitsresistenzen bestens für den intensiven Bio-Anbau. Die Proteingehalte lagen bei allen Sorten im Versuch über 14 Prozent.

Bio-Dinkelversuch Zollbrück

Nebst dem Winterweizen wurden in Zollbrück auch die Dinkelsorten Gletscher, Polkura, Ostro und Edelweisser angesät. Alle Sorten zeigten gute Krankheitsresistenzen auf. Ostro hat eine etwas erhöhte Anfälligkeit auf Gelb- und Braunrost. 

Innovationsplattformen Getreide

Um den Pflanzenbau als Ganzes abzubilden und neue Methoden aufzuzeigen, wurden dieses Jahr zum ersten Mal die Innovationsplattformen Getreide durchgeführt. Kern der Innovationsplattformen sind weiterhin die bekannten Winterweizen-Sortenversuche von UFA-Samen. Dabei werden bewährte und neue Winterweizensorten im ÖLN- und im Extenso-Anbau verglichen. Ergänzt werden diese unter anderem mit Beizungsversuchen, wo herkömmliche Beizmittel mit dem neuen Verfahren Thermosem verglichen werden.

Auch ein Düngungsversuch wurde durchgeführt, wo die herkömmliche Stickstoffdüngung mit der Düngung nach Nmin verglichen wird. Bei der Düngung nach Nmin wird der im Boden enthaltene Stickstoff bei jeder Düngergabe berücksichtigt.

Versuchsstandorte 2022 
– Chavannes-le-Chêne VD 
– Bünzen AG  – Altikon ZH 
– Jegenstorf BE 
– Zollbrück BE (Bio-Getreideversuch)

    

Lesen Sie in der November-Ausgabe

– Versuch Thermosem 
– Sortenversuch Speisehafer 
– Düngungsversuch nach Nmin 
– Prognosemodelle für Pflanzenschutz mit lokaler Wetterstation

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