Die menschliche Arbeit ist auf dem Milchviehbetrieb auch in Zukunft der teuerste Produktionsfaktor. Milchkühe müssen gemolken, gefüttert, gemistet und gepflegt werden. Automatisierung, Digitalisierung und Rationalisierung können zwar unterstützen, letztendlich trifft aber immer der unternehmerisch handelnde Landwirt die wichtigen Entscheidungen. Die optimierte Planung der verfügbaren Arbeitskräfte auf dem Landwirtschaftsbetrieb ist von besonderer Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg.
Schriftliche Planung
Wird die Arbeitsplanung schriftlich vorgenommen, können damit grosse Vorteile herausgestellt werden. Einerseits kann die Tages- oder auch Wochenplanung mit einer Aufgabenplanung kombiniert werden. Dies bedeutet, dass nicht der ganze Tag verplant wird, sondern Freiräume für Unvorhergesehenes berücksichtigt werden können. Idealerweise werden maximal 60 Prozent der verfügbaren Arbeitszeit verplant.
Prioritäten setzen
Andererseits können Aufgaben bei dieser Planungsform mit Prioritäten (A, B, oder C) versehen werden. Dabei werden Aufgaben mit A gekennzeichnet, wenn diese wichtig und dringend sind (Chefsache). Hierzu gehören zum Beispiel die wöchentliche Arbeitsplanung und die Mitarbeiterbesprechung, aber auch das Sicherstellen korrekter Arbeitsabläufe beim Melken, Füttern und Misten. Aufgaben, welche ebenfalls wichtig, aber nicht dringend sind, gehören zu den eigentlichen Betriebsführungsaufgaben und werden mit B gekennzeichnet. Hierbei kann der Betriebsleiter selber entscheiden, wann die Aufgabe (z. B. Buchhaltungsanalyse) erledigt werden soll. Aufgaben mit der Priorität C sind zwar dringend, aber nicht wichtig. Deshalb gelten sie auch häufig als sogenannte Zeitfresser. Falls diese Aufgaben delegiert oder zumindest besser terminiert werden können (z. B. unangemeldete Vertreterbesuche), kann in den meisten Fällen freie Zeit ohne Qualitätsverlust gewonnen werden (siehe Tabelle).
Schlussfolgerungen
Durch die Kombination von termingebundenen Arbeiten mit Aufgaben kann eine realistische Tages- und Wochenplanung erfolgen. Arbeitsfallen können dadurch schon weitestgehend erkannt und vor der Entstehung eliminiert werden.
Die optimale Gestaltung der Arbeit zur Verbesserung des Betriebserfolges bleibt damit aber immer noch in der Hand des Landwirts und gilt auch im Zeitalter der Digitalisierung als Herausforderung für die Zukunft.