Wenn in der Hochsaison die Tomaten im Gewächshaus reifen, sind Personalengpässe für Gemüsebaubetriebe ein Problem. Da wünscht man sich helfende Hände, die pausenlos ernten, ohne zu ermüden.
Ernteroboter galten lange als Zukunftsmusik im Gemüsebau. Doch die Technologie hält allmählich Einzug: «Wir planen, unsere ersten zwei Dutzend Roboter im Jahr 2026 auf den Markt zu bringen. Ein grösserer Rollout ist für 2027 vorgesehen», sagt Salman Farajit vom ETH-Startup Floating Robotics. Testläufe auf Schweizer Gemüsebaubetrieben hätten gezeigt, dass der Pflückroboter inzwischen 70 Prozent der Tomatenrispen korrekt erkennt und pflückt. Für die Automatisierung im Gewächshaus seien nur minimale Anpassungen an der bestehenden Infrastruktur notwendig.
Salman Farajit, Floating Robotics«Im Vergleich zu den geltenden Mindestlöhnen ist er um 25 Prozent günstiger.»
Doch sind Ernteroboter bereits heute eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative? Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab: Ein entscheidender Punkt ist die Skalierbarkeit. Gemäss Salman Faraji lohnt sich der Einsatz des Roboters ab einer Gewächshausgrösse von 0,5 Hektaren. Bei den Tests im Jahr 2024 habe der Roboter pro Stunde etwa ein Drittel der Erntemenge eines Menschen erreicht. «Durch seine längere Einsatzzeit von bis zu zwanzig Stunden pro Tag kann er jedoch insgesamt eine vergleichbare Tagesleistung erzielen, ist aber im Vergleich zu den geltenden Mindestlöhnen um 25 Prozent günstiger», so Salman Faraji weiter. Damit für Betriebe kein Investitionsrisiko entstehe, werde ein Mietmodell ab 2500 Franken monatlich verfügbar sein.