Die rasche Ausbreitung des Wolfes führt zunehmend zu Konflikten mit der Landwirtschaft aber auch mit dem Tourismus. Immer mehr Schafherden werden mit Schutzhunden geschützt und Rindvieh wird wegen der Bedrohung durch Wölfe noch wachsamer und bei Angriffen aggressiv. Zwischenfälle schaden dem Image der Berggebiete, der Landwirtschaft und des Tourismus. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB), der Schweizerische Alpwirtschaftliche Verband (SAV) und der Schweizer Bauernverband (SBV) haben deshalb einen Leitfaden erstellt, in dem aufgezeigt wird, wie der Tourismus und die Landwirtschaft gemeinsam auf die Situation reagieren können.
Tipps für Tourismusakteure, Landwirtschaft und Gäste
Der Leitfaden zeigt auf, welche Massnahmen auf verschiedenen Ebenen sinnvoll sind, damit Konflikte vermieden werden können. So können die Kantone und Gemeinden durch planerische Massnahmen die Entflechtung von Bike- und Wanderwegen mit Mutterkuhweiden anstreben. Die Tourismusakteure können auf die Verhaltensregeln für Wanderer und Biker im Weidegebiet hinweisen und Gebiete mit Herdenschutzhunden sollten auf den Webseiten der Tourismusorganisationen abgebildet werden. Die Landwirtschaft muss bereits vor einer Anschaffung von Herdenschutzhunden das Gespräch mit den regionalen Tourismusakteuren und Gemeindebehörden suchen.
Ideen, Links und Hilfsmittel
Als Ergänzung zu diesem Leitfaden wurde eine digitale Plattform erstellt. Dort sind Grafiken und Texte zu den Verhaltensempfehlungen im Weidegebiet zu finden. Sie stehen als Download zur Verfügung und können beispielsweise über die touristischen Kommunikationskanäle weiterverbreitet werden. Ebenfalls abgelegt sind Flyer und Merkblätter sowie Links zu weiteren Beispielen auch aus dem benachbarten Ausland. Der Leitfaden und die digitale Plattform wurden unter Einbezug von Akteuren aus Tourismus, Landwirtschaft, Kantonen und Gemeinden erstellt.
Tourismus und Weidewirtschaft
Gerade im Berggebiet ergänzen sich Landwirtschaft und Tourismus: Die Landwirtschaft pflegt die Landschaft und sorgt dank der Verhinderungen der Verwaldung für die einzigartigen Schweizer Aussichten. Zudem bietet sie jeder Region die charakteristischen, traditionellen Produkte. Die Landwirtschaft profitiert vom Tourismus als Abnehmer der Produkte und über zusätzliche Einkommensmöglichkeiten. Die Wolfsproblematik ist für Alle eine Herausforderung, und fordert eine gezielte Zusammenarbeit – und Sensibilisierung der Gäste. Wenn sich alle gemeinsam beteiligen, steht aber einem erfolgreichen Sommer – ohne Zwischenfälle nichts im Wege.
Quelle: SAB