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fenaco-LANDI

Nachhaltigkeit: Von der Strategie zur Praxis

Die Landwirtschaft ist abhängig von natürlichen Ressourcen, muss wirtschaftlich erfolgreich sein und soll gleichzeitig sozial und ökologisch verantwortungsvoll handeln. Um diese Zielkonflikte zu bewältigen, setzen die LANDI Genossenschaften zusammen mit der fenaco auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie.

«Mit der Investition in erneuerbare Energien schaffen wir stabile Strukturen für die Zukunft», sagt Marcin Kwapisiewicz, Nachhaltigkeitsverantwortlicher...

«Mit der Investition in erneuerbare Energien schaffen wir stabile Strukturen für die Zukunft», sagt Marcin Kwapisiewicz, Nachhaltigkeitsverantwortlicher der LANDI Aare.

(Manuela Eberhard)

Publiziert am

Projektleiterin, UK fenaco

Das Jahr 2019 markierte ein wichtiges Jahr punkto Nachhaltigkeit in der fenaco-LANDI Gruppe. Dann nämlich wurde die Fachgruppe Nachhaltigkeit LANDI gegründet, bestehend aus Mitgliedern der fenaco und verschiedenen LANDI Genossenschaften. Fortan entwickelte die engagierte Gruppe eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für die LANDI. Diese zielt primär darauf ab, die Nachhaltigkeit der LANDI zu stärken. Damit unterstützt sie die Landwirtinnen und Landwirte bei deren Nachhaltigkeitsbemühungen und trägt dazu bei, die Landwirtschaft insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Mit Zielen und Massnahmen in den Bereichen Ökologie, soziale Verantwortung und Wirtschaftlichkeit bietet die Nachhaltigkeitsstrategie für jede LANDI, ob gross oder klein, passende Ansätze.

«Nachhaltigkeit ist für uns schon lange ein zentrales Thema.»

Beni Knecht, Vorsitzender der Geschäftsleitung LANDI Aare

Eine der LANDI, die sich von Anbeginn an der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie beteiligt hatte, ist die LANDI Aare – eine Genossenschaft mit drei Agrarstandorten, vier LANDI Läden, drei Volg-Läden, zwei TopShops und sechs Ag-rola-Tankstellen. «Nachhaltigkeit ist für uns schon lange ein zentrales Thema», sagt Beni Knecht, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Bereits seit vielen Jahren setzt die Genossenschaft auf Solarstrom. 2013 wurde in Worb (BE) die erste Photovoltaikanlage realisiert, die seit 2018 auch den Strom für die Schnellladestation für Elektrofahrzeuge in Worb liefert und damit die nachhaltige Mobilität in der Region unterstützt. 2021 folgte eine weitere Photovoltaikanlage auf dem Neubau in Konolfingen, dem heutigen Hauptsitz. Durch diese Anlage stieg der Anteil des selbst produzierten Stroms erstmals auf über 10 Prozent des Gesamtverbrauchs an. «Es war für uns also quasi selbstverständlich», so Knecht über die Entscheidung der LANDI, die Fachgruppe Nachhaltigkeit LANDI mitzugründen.

Vorreiterrolle stärkt die Genossenschaft

Im Januar 2023 hat sich mehr als die Hälfte aller LANDI zur Nachhaltigkeitsstrategie der LANDI bekannt. Auch in Konolfingen hat man die Strategie verabschiedet und sich konkrete Ziele gesteckt. «Unser Fokus liegt weiterhin im Energiebereich», sagt Marcin Kwapisiewicz, Nachhaltigkeitsverantwortlicher der LANDI Aare. «Mit der Investition in erneuerbare Energien stärken wir unsere Wirtschaftlichkeit und schaffen stabile Strukturen für die Zukunft. Damit bleiben wir wettbewerbsfähig und können Kosteneinsparungen an unsere Mitglieder weitergeben.»

«Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.»

Marcin Kwapisiewicz, Nachhaltigkeitsverantwortlicher der LANDI Aare

Dieses Jahr nahm die LANDI Aare am Standort Wichtrach eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb, die nun 250 000 Kilowattstunden Strom produziert. Durch das integrierte MicroGrid-System ist es möglich, erhebliche Einsparungen bei den Lastspitzen zu erzielen. Mit dieser Erweiterung wurde die Solarstromproduktion der LANDI Aare auf 425 Megawatt ausgebaut. Und es sind bereits weitere Photovoltaikanlagen in Planung, einschliesslich leistungsstarker Batteriespeicher sowie Schnellladestationen für Personen- und Lastwagen. Eine weitere Massnahme der LANDI Aare im Bereich Nachhaltigkeit ist die Einführung der Dienstleistung Innovagri EcoRobotix in Zusammenarbeit mit den benachbarten LANDI Thun, Niesen, Jungfrau und Aemme. Die innovative Feldspritze ermöglicht eine präzise und nachhaltige Pflanzenschutzbehandlung, wodurch die behandelte Fläche im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt werden konnte. «Mit EcoRobotix bieten wir den Landwirtinnen und Landwirten eine Lösung im Pflanzenschutz, die sowohl effizienzsteigernd als auch umweltschonend ist. Das beweist: Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit können Hand in Hand gehen», freut sich Kwapisiewicz.

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2013 realisierte die LANDI Aare in Worb (BE) die erste PV-Anlage. Diese produziert auch den Strom für die Schnellladestation, die 2018 ergänzt wurde.

Nachhaltigkeit als Erfolgsfaktor

Für die Bäuerinnen und Bauern bringt die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie ihrer LANDI greifbare Vorteile. Das Beispiel der LANDI Aare macht es fassbar: Durch den Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltiger Technologien können Betriebskosten gesenkt und Ressourcen effizienter genutzt werden. Neue Dienstleistungen wie Eco-Robotix bieten zudem ganz praktische Vorteile für landwirtschaftliche Betriebe.Mit dem Fokus auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit leisten bereits 71 LANDI im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie einen Beitrag zur Zukunftssicherung der Landwirtschaft. 

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