Je nach Entspannung der Situation auf dem Schweinemarkt wird der Abzug für Produzenten und Handel deshalb bis spätestens Mitte März 2023 aufgehoben. Produzenten, Handel und Verwerter waren daran interessiert, die angespannte Situation im Schweinemarkt zum Wohle der Tiere schnell zu entspannen. Mit der freiwilligen Einlagerung von Schweinefleisch, welche vom Bundesamt für Landwirtschaft im Rahmen der Beihilfen Viehwirtschaft unterstützt wurde, konnten knapp 15'000 Schlachtschweine aus dem Markt genommen werden.
Als weitere Massnahme wurde der Export von Schweinefleisch in den europäischen Raum organisiert. Für die Finanzierung des befristeten, privatrechtlich organisierten Exportgeschäftes wurde ein Fonds gebildet. Die Reduktion von 20 Rappen pro Kilogramm Schlachtgewicht, welche zu Lasten der Schweinemäster und des Schweinehandels getätigt wurde, wurde durch die Abnehmer in den Fonds einbezahlt. Durch diese Massnahme konnte eine weitere Preissenkung verhindert werden. Der Fonds wird von Proviande verwaltet und durch eine Paritätische Kommission mit Vertretern der Produzenten, der Verarbeiter und des Handels überwacht. Nach Abschluss der Export-Aktivitäten wird er saldiert und aufgehoben.
Stand heute: Lage entschärft sich kontinuierlich
Mit den beiden Marktentlastungsmassnahmen wurde das Ziel erreicht: Die Verhinderung eines Marktversagens mit verheerenden Folgen für die ganze Wertschöpfungskette, insbesondere aber für die Tiere in den Ställen. Dank dem Engagement von Produzenten, Handel, Verarbeitung, Exportorganisationen, europäischen Abnehmern sowie auch unter Mithilfe des Bundes konnten tierschutzrelevante Überbelegungen in den Schweineställen und ein noch drastischerer Rückgang der Schweinepreise weitestgehend verhindert werden. Die Zahlen zu den ergriffenen Massnahmen:
Total Marktentlastung 5. Dezember 2022 bis 19. Februar 2023:
Einfrieraktion mit Unterstützung des Bundes |
14'987 Schweine in Hälften |
Export in Schlachthälften, privatrechtlich organisiert |
31'425 Schweine in Hälften |
Export von gefrorenem Wurstfleisch, privatrechtlich organisiert |
40 Tonnen |
Die Marktsituation hat sich verbessert, die Lage ist aufgrund der tiefen Schlachtzahlen und der zu hohen Schlachtgewichte aber immer noch angespannt.
Der Krisenstab trifft sich weiterhin wöchentlich für eine Beurteilung der Lage. Zudem hat Suisseporcs mit einer Arbeitsgruppe neue Modelle zur Stabilisierung des zukünftigen Schweinemarktes erarbeitet, welche sie dem Verwaltungsrat von Proviande Mitte März präsentieren wird.
Warum musste der Schweinemarkt entlastet werden? Hier finden Sie weitere Infos.
Text: Proviande