Preisentwicklung
Gleich zu Beginn der Getreideernte 2021 hat IP-Suisse nach Rücksprache mit den Hauptakteuren sofortige Massnahmen eingeleitet, um den Weizen mit tieferer, als der von Swiss granum definierten Fallzahl, zu retten. Nicht weniger als 5000 Tonnen wurden somit vor einer Deklassierung bewahrt. Diese Ware konnte zu einem sehr guten Durchschnittspreis von Fr. 46.00/100 kg + Fr. 4.30/100.00 kg Prämie verkauft werden.
Kurz nach Ende der Ernte wurde den Partnern von IP-Suisse nahegelegt, die Preise anzuheben. Diese haben der Preisanpassung generell zugestimmt. Die bezahlten Preise bedeuten eine Steigerung von etwa Fr. 6.00/100 kg im Vergleich zum letzten Jahr. Fr. 2.00 dieses Mehrpreises konnten bereits im Dezember direkt an die Produzenten weitergereicht werden.
Strategie der Lagerung – noch wichtiger in Zukunft
In den letzten 12 Monaten konnte IP-Suisse 50 000 Tonnen Weizen aus vorherigen Ernten auf den Markt bringen. Dieser Weizen aus den letzten guten Ernten wurde eingelagert statt deklassiert. Die Lagerkosten wurden in den letzten Jahren durch die Produzenten finanziert. Durch die guten Preise kann nun das Geld an die Produzenten zurückfliessen.
Krieg in der Ukraine und Weltmarkt
In der aktuellen Weltmarktsituation ist es umso wichtiger, möglichst nicht auf Importe zurückgreifen zu müssen. IP-Suisse geht davon aus, dass sich die globalen Getreideströme völlig neu ordnen und wahrscheinlich einige Jahre auf einem hohen Preisniveau bleiben werden. In der Schweiz wird die Volatilität der Weltmarktpreise durch das Zollsystem gedämpft, sodass sich dies nicht so stark auf die Preise in der Bäckerei auswirken dürfte. Ist gilt zu bedenken, dass der Weizenpreis nur etwa 10 Prozent des Brotpreises ausmacht und dass der Anteil des Lohns, der in den Warenkorb investiert wird, historisch niedrig ist. Andererseits verlieren importierte Backwaren im Vergleich zur Schweizer Produktion an Attraktivität und angesichts der Mengen, die sie repräsentieren, könnte eine teilweise Rückkehr zur Produktion in der Schweiz die Nachfrage nach Brotgetreide insgesamt erhöhen.
Neue Produzenten gesucht
Es gibt zwei Beweggründe, weswegen IP-Suisse nach neuen Produzenten sucht. Erstens ist die Nachfrage nach IP-Suisse Mehl nach wie vor steigend. Mehrere Kunden mussten aufgrund der schlechten Ernte 2021 ihre Projekte verschieben und damit warten, auf IP-Suisse umzustellen. Zweitens geht es IP-Suisse darum, ihre strategischen Lagerbestände wieder aufzufüllen, um eine tiefere Ernte abfedern zu können. IP-Suisse fordert daher alle Produzenten auf, sich bei Ihnen anzumelden.
IP-Suisse zahlt dieses Jahr im Durchschnitt Fr. 2.00/100kg mehr als seine Hauptkonkurrenten und die Prämie, die je nach Sorte und Anbaumethode variiert, reicht von Fr. 3.75 bis Fr. 18.25. Sie suchen Produzentinnen und Produzenten die «Extenso» anbauen und auch solche die Getreide ohne PSM produzieren. Bei den angegebenen Preisen (Tabelle unten) handelt es sich um die gesamtschweizerischen Durchschnittspreise, die an die Sammelstellen bezahlt werden. Es gibt viele Faktoren, welche den Preis beeinflussen, den die Sammelstelle anwenden. Insbesondere die Nähe zu einer Mühle, die Qualität des Weizens, der Zeitraum, in dem die Ware vermarktet wurde, die Struktur und die Ausstattung der Sammelstelle.
Für weitere Informationen: Fritz Rothen, Geschäftsführer: fritz.rothen@ipsuisse.ch, 031 910 60 00 / 079 444 72 62 Alexandre Bardet, Handel Getreide: alexandre.bardet@ipsuisse.ch, 031 910 60 00 / 078 628 02 37
Quelle: IP-Suisse